BSG Wismut Gera
Wismut schlägt sich selbst

Schweigeminute in Gedanken an Manfred Kaiser 

Da waren die Geraer Wismut-Kicker drauf und dran, nach dem späten 1:1-Ausgleich durch den fünften Saisontreffer des Brasilianers Raimison dos Santos (81.) auch noch das Siegtor zu erzielen, wurden aber in der Schlussminute eiskalt erwischt. Vorn meisterte Brandenburgs Keeper Sven Roggentin den Distanzschuss von Carsten Weis mit etwas Mühe. Hinten patzte Stefan Raßmann, der als letzter Mann über den Ball schlug. Der Ex-Bischofswerdaer Bartosz Szymanski ließ sich nicht zweimal bitten und schob eiskalt zum 1:2 ein (90.).

"Wir sind alle enttäuscht. Wir haben ein ordentliches Heimspiel abgeliefert, hatten aber Probleme mit dem letzten Pass. Viele Angriffe haben wir nicht konsequent genug abgeschlossen. In der Nachspielzeit zu verlieren, ist natürlich äußerst bitter", sagte Wismut-Trainer Carsten Hänsel. Sein Gegenüber Özkan Gümüs urteilte: "Wir hatten lange Zeit die besseren Chancen und hätten es uns mit einem zweiten Tor viel eher leichter machen können. Auf der rechten Abwehrseite hatten wir große Probleme. Nach der Pause haben unsere Kräfte nachgelassen. Unser Sieg ist glücklich, aber nicht unverdient."

Die erste Halbzeit bot den 316 Zuschauern im Stadion der Freundschaft nur wenig Sehenswertes. Chris Söllner und Raimison dos Santos fehlte in der Anfangsphase nach langen Pässen der direkte Zug zum Tor. Die erste Chance ließ eine gute halbe Stunde auf sich warten, als Dennis Blaser die Flanke von Stanko Cvitkovic in zentraler Position per Kopf nicht drücken konnte (32.). Der Kroate stand genauso in der Startelf wie der zweite Geraer Winter-Zugang Sabri Vaizow zwischen den Pfosten, der sich in der Rückrunde mit dem bisherigen Stammkeeper Alexander Just im Kasten abwechseln wird.

In Führung gingen die Brandenburger. Ein trockener 23 m-Schuss von Maximilian Ladewig schlug halbhoch im linken Eck ein – 0:1 (36.). Erst jetzt wurden die Orange-Schwarzen richtig wach, doch fehlte weiterhin die Präzision im Abschluss.

Nach Wiederbeginn investierte der Gastgeber mehr. Beim Kopfball von Andreas Luck fehlten nur Zentimeter zum Ausgleich (48.). Spielmacher Carsten Weis, der sich im Verlauf der Begegnung steigerte, schoss über den Kasten (50.). Brandenburg gefiel mit seiner schnellen Spielanlage und hätte erhöhen können, als Alexander Eirich nach einem Schubert-Fehlpass von der Strafraumgrenze nicht genau genug zielte (56.).

Oft spielte sich die Wismut-Elf über die linke Seite durch, doch fehlte den Eingaben des pfeilschnellen Chris Söllner der letzte Tick. Einen Volleyschuss von Stanko Cvitkovic meisterte der Bandenburger Schlussmann (62.). Der Rückpass des eingewechselten Max Gehrmann fand keinen Abnehmer (71.). So musste Sabri Vaizow bei einem Gäste-Konter nochmals gegen Maximilian Ladewig klären (72.). Dann aber doch das 1:1, das nach dem schönsten Spielzug der Begegnung fiel. Carsten Weis bediente wieder einmal Chris Söllner, dessen Flanke diesmal wie an der Schnur gezogen auf dem Kopf von Raimison dos Santos landete, der genau ins kurze Eck traf (81.). Am Ende standen die Geraer aber dennoch mit leeren Händen da.

Jens Lohse / 20.02.17

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