BSG Wismut Gera
 Angespannt wie vor dem ersten Spiel

Wismut Gera gastiert am Sonntag zum Ostthüringenderby beim FC Einheit Rudolstadt

Torwart Alexander Just will seiner Elf auch am Sonntag in Rudolstadt wieder ein großer Rückhalt sein.

Mit 35 Jahren ist Torwart Alexander Just der älteste Spieler im Wismut-Kader. Am Sonntag steht er nach zwei Spielen Pause wieder zwischen den Pfosten.

Wie beurteilen Sie den Start der Wismut-Elf in die Rückrunde?


Der war in Ordnung. Natürlich wäre ein Punkt mehr drin gewesen, wenn wir gegen Brandenburg nicht in letzter Minute verloren hätten. Aber unterm Strich haben wir zwei Zähler mehr als in der Hinrunde auf unserem Konto.

Am Sonntag stehen Sie zwischen den Pfosten. Aufgeregt?
Natürlich. Je näher das Spiel rückt, desto mehr wächst die Anspannung. Daran hat sich über die Jahre nichts geändert. Seit Mittwoch gilt meine Konzentration dem Rudolstadt-Spiel.

An das Hinspiel erinnern Sie sich gern?
Es war nach drei Auswärtsbegegnungen unser erstes Heimspiel. Es endete torlos. Wir hatten die besseren Chancen. Kurz vor Schluss hatte Max Gehrmann die Siegtreffer auf dem Fuß. Aber der Ball wollte einfach nicht rein. Am Ende konnten beide Team mit dem Unentschieden leben.

Was war das für ein Gefühl, die Spiele gegen Brandenburg und Sandersdorf von der Bank aus verfolgen zu müssen?
Es war ungewohnt. In den ganzen Jahren kann ich mich nicht daran erinnern, einmal auf der Bank gesessen zu haben, obwohl ich fit war. Aber Sabri Vaizov war ein guter Ersatz. Da brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Er hat einen souveränen Eindruck hinterlassen. Er ist eine Klasse besser als Robert Vinogrodzki, der in der Hinrunde hinter mir stand. Die gesamte Mannschaft hat gegen Sandersdorf eine starke Leistung abgeliefert.

Finden Sie die interne Regelung des Torwartwechsels nach zwei Begegnungen gut?
Das ist schon etwas ungewöhnlich, aber alles in allem eine sehr faire Lösung. Trainer Carsten Hänsel ist kurz vor der Partie gegen Sandersdorf offen auf uns Schlussmänner zugekommen und hat uns seine Idee erläutert. Klar, dass jeder Torwart im Kasten stehen will. Aber so erhalten zwei in etwa gleichstarke Keeper ihre Spielpraxis. Jeder kann sich auf seine Aufgaben konzentrieren. Heute kann ich es wesentlich besser wegstecken als vor zehn Jahren, auch einmal zuschauen zu müssen.

Sie standen schon 1999/2000 im Oberliga-Kader der Wismut. Was hat sich seitdem verändert?
Damals war ich einer der jüngsten, jetzt bin ich der älteste Spieler im Kader. Als 18-Jähriger habe ich zu den gestandenen Kickern aufgeschaut, von ihnen viel gelernt. Heute versuche ich, den jungen Spielern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Gerade zu Sabri Vaizov habe ich ein gutes Verhältnis aufgebaut. Das hat man nicht oft zwischen zwei konkurrierenden Torhütern.

Was trauen Sie der Wismut-Elf in dieser Saison zu?
Ich hoffe, wir holen zumindest genauso viele Punkte wie in der Hinrunde. Vielleicht ist aber auch der eine oder andere Zähler mehr möglich. Mit einem einstelligen Tabellenplatz wäre ich sehr zufrieden.

Werden Sie Ihren Vertrag verlängern?
Mein Vertrag läuft bis Sommer 2018. Bis jetzt gehe ich davon aus, den Vertrag zu erfüllen. Dann sehen wir weiter. Die C-Lizenz als Trainer habe ich, werde mich in Zukunft immer mal selbst weiterbilden. Die B-Lizenz wäre ein schönes Ziel. Mal sehen, ob dafür die Zeit da ist.

Was springt am Sonntag gegen Einheit Rudolstadt heraus?
Wir sind von ein paar Verletzungen geplagt. Raimison Draiton dos Santos fällt mit seiner operierten Schulter ebenso länger aus wie Chris Söllner nach seinem Handbruch. Auch Sebastian Dräger steht wegen seiner Bandscheibenprobleme noch nicht wieder zur Verfügung. Dennoch fahren wir mit einer guten Mannschaft nach Rudolstadt, die den Heidecksburgstädtern Paroli bieten kann. Wir wollen die Heimreise nicht mit leeren Händen antreten.


Jens Lohse / 11.03.17
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