BSG Wismut Gera
C. Hänsel: „Es ist noch nicht der Zeitpunkt, um zu träumen"

Kurz vor dem Saisonstart hat Fupa mit dem Trainer und sportlichen Leiter der BSG Wismut Gera gesprochen.

Dabei blickt Carsten Hänsel auf die Vorbereitung, die Kaderveränderungen und die Ziele für die neue Spielzeit. Ein wichtiges Puzzleteil dabei ist die Rückkehr ins Stadion am Steg für die BSG Wismut Gera.

FuPa Thüringen: Hallo Carsten, die Vorbereitung ist fast zu Ende. Bis auf die zwei Spiele gegen Zwickau habt ihr nicht verloren. Mit Altglienicke, Bautzen und Auerbach waren darunter auch drei Regionalligisten. Wie bewertest du die Vorbereitung und schätzt die Ergebnisse ein?

Carsten: Die Ergebnisse sind in der Vorbereitung immer zweitrangig. Die Mannschaft zieht in einer sehr intensiven Vorbereitung zu 100 Prozent mit. Vor allem gegen die Regionalligisten haben wir ordentliche Partien abgeliefert. Auch die Spiele gegen unterklassige Teams haben wir ernsthaft angenommen und uns gut präsentiert. Gefühlt kann es jetzt losgehen.

 
FuPa Thüringen: In der Transferpolitik habt ihr vor allen auf gutausgebildete junge Spieler mit langfristiger Perspektive gesetzt. Wie haben sich die Neuzugänge im Sommer integriert?

Carsten: Wir haben da keine Schnellschüsse gemacht, sondern uns lange im Vorfeld schon mit den Spielern beschäftigt. Wir können uns es auch nicht erlauben zwei oder drei Transfers zu tätigen, die sich im Endeffekt als Missverständnis entpuppen. Die Spieler, die zu uns gekommen sind, passen fußballerisch und charakterlich zu uns. Die vier Wochen Vorbereitung sind absolut positiv. Die jungen Spieler geben im Training und Spiel Vollgas und die Älteren übernehmen die Führungsrolle.

 
FuPa Thüringen: Ihr musstet einige Offensivspieler mit Blaser, Pedro oder Gehrmann zu Regionalligisten ziehen lassen. Wie wollt ihr das kompensieren?

Carsten: Mit Pusch, Enkelmann und Petrik haben wir auch drei gestandene Offensivspieler geholt. Leider hatte sich Petrik im ersten Testspiel einen leichten Muskelfaserriss zugezogen, steht aber nun wieder voll im Mannschaftstraining. Mit ihm und Santos haben wir zwei nominelle Stürmer. Weiterhin können Enkelmann und Puschi die Außenbahn bespielen und somit den Abgang von Pedro kompensieren. Wie die drei Abgänge gezeigt haben, sind wir für höherklassige Teams attraktiv geworden. Natürlich hätten wir gerne den ein oder anderen behalten. Aber das ist nun mal der Weg, den wir in Gera gehen müssen. Wir wollen junge Spieler holen, die sich bestmöglich in der Oberliga entwickeln. Dann kann die Wismut ein Sprungbrett für die Karriere von einigen Spielern werden. Wir wollen jetzt natürlich sehen, wie sich die Drei bei ihren neuen Vereinen entwickeln.

 
FuPa Thüringen: Mit Platz Vier im letzten Jahr hat sicher die Messlatte für die neue Saison nicht gerade runtergeschraubt. Was wollt ihr erreichen?

Carsten: In der Nachbetrachtung der letzten Saison können wir den vierten Platz realistisch einschätzen. Wir hatten in der Rückrunde einen Lauf und in manchen Situationen auch Glück. Gefühlt war es für uns der erste Platz, weil wir das Optimum aus unseren Möglichkeiten rausgeholt haben. Das wollen wir in der neuen Saison bestätigen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Heimkehr in unser Stadion am Steg. Kadertechnisch sind wir zudem breiter aufgestellt und können Ausfälle so besser kompensieren. Alles andere wird sich dann zeigen.

 
FuPa Thüringen: Wie schätzt du die Oberliga in der neuen Spielzeit ein? Wer ist dein Favorit auf den Aufstieg?

Carsten: Der VFC Plauen und Bischofswerda sind in der Kommunikation sehr forsch. Für sie wäre wohl alles andere als der Aufstieg eine Enttäuschung. Diese beiden Teams sind die Topfavoriten. Aber auch auf INTER muss man immer schauen. Sie könnten als dritte Mannschaft eine gute Rolle spielen. Zudem sollte man die Aufsteiger aus Sachsen nicht unterschätzen. Es kommt aber bei allen Teams auch ein wenig drauf an, wie sie aus den Startlöchern kommen.

 
FuPa Thüringen: Welchen langfristigen Plan habt ihr in Gera? Wann sieht man die Wismut in der Regionalliga?

Carsten: In Gera ist aktuell noch nicht der richtige Zeitpunkt, um zu träumen. Wir müssen weiter solide arbeiten und einen Schritt nach dem Anderen machen. Erst einmal sind wir froh nach langem Kampf wieder im eigenen Stadion zu spielen. Die Bewirtschaftung des neuen Stadions wird die nächste Herausforderung für den Verein. Der Regionalliga-Aufstieg ist für uns kein Thema. Wir machen uns da auch keinen Druck. Wir wollen erst einmal soliden Oberliga-Fußball in Gera zeigen. Letztes Jahr haben wir nach holprigen Beginn eine gute Saison gespielt. Im Prinzip starten wir jetzt in das zweite richtige Spieljahr in der Oberliga. Wir wollen dabei eine Saison frei von Abstiegssorgen und uns im oberen Drittel zwischen Platz Drei und Sieben bewegen. Zudem wollen wir die Fans mitnehmen und attraktiven Fußball spielen. Alles andere kommt dann von ganz alleine.

 
FuPa Thüringen: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die neue Saison.

(Quelle: Fupa Thüringen)


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