BSG Wismut Gera
Heißes Pflaster Sondershausen

Landespokal: Die Wismut-Elf will auf dem Göldner ihre Negativserie beenden und die nächste Runde erreichen.

Archivbild: 12.04.2014

Gera. Fußballspiele zwischen Mannschaften aus Gera und Sondershausen gehören zu den Klassikern. Einst in der DDR-Liga-Staffel E trafen Wismut und Glückauf aufeinander. Während die Geraer zu ihrem alten Namen zurückgefunden haben, firmiert man auf dem traditionsreichen Göldner nun unter BSV Eintracht. Während die Südharzer aber den Lokalrivalen Wacker Nordhausen fußballerisch ziehen lassen mussten und nun erst einmal im Niemandsland der Landesklasse auflaufen, will Sondershausen im Pokal natürlich auf sich aufmerksam machen.

In der 2. Hauptrunde des Thüringer Landespokals treffen die Kicker von Trainer Enrico Leifheit morgen um 15 Uhr auf die Geraer Wismut-Elf.

Der Gastgeber führt die Tabelle der Landesklasse-Staffel 2 mit 11:2 Toren und neun Punkten nach drei Spieltagen unangefochten an. Dagegen lief es für die Orange-Schwarzen in der Meisterschaft zwei Spielklassen weiter oben bisher alles andere als nach Plan.

Hänsel: Die Neuzugänge brauchen noch etwas Zeit.

Nach drei 0:1-Niederlagen in Folge gegen Schott Jena, Inter Leipzig und den VFC Plauen reihten sich die Geraer vor der Pokalpause auf dem unbefriedigenden 15. Tabellenplatz ein. "Wir kennen unsere Baustellen. In den ersten beiden Spielen war mehr drin. In Plauen zuletzt haben wir zu ängstlich agiert. Trotzdem sind wir erst durch ein Traumtor aus 25 Metern Torentfernung sieben Minuten vor Schluss geschlagen worden. Wir müssen einfach die Ruhe bewahren, weiter hart arbeiten und die Siege erzwingen. Die Neuzugänge brauchen noch etwas. Wir dachten, es geht schneller", schätzte Wismut-Trainer Carsten Hänsel ein. Schon vor der Saison hatte er trotz der starken Rückrunde und Platz vier in der Vorsaison vor Träumereien gewarnt. Damals wurde ihm Tiefstapelei bescheinigt. Jetzt erkennt man, wie recht er hatte. "Wir werden weiter auf junge entwicklungsfähige Spieler setzen und an unserem Konzept festhalten. Was nützt es mir, wenn ich am Ende des Transferfrist für viel Geld einen 32-jährigen Tschechen hole, der als Torjäger angepriesen wird. Das ist nicht unser Weg. Wir wollen nachhaltig arbeiten", so der Geraer Coach, der in Plauen mit Timo Slawik und Manuel Seibt mit zwei 18-jährigen Youngstern in der Startelf begonnen hatte und nun in Sondershausen mit seinem Team natürlich die nächste Runde erreichen will.

Experimente in Sachen Aufstellung schließt er aus. Mitwirken könnte der Brasilianer Raimison Draiton dos Santos, der eine Spielberechtigung für den Thüringer Fußballverband besitzt, in der Oberliga aber wegen Problemen mit der Aufenthaltserlaubnis bisher noch nicht zum Einsatz kam. "Das Selbstvertrauen ist bei den Spielern nach wie vor vorhanden. Wir trainieren sehr gut. Einsatz, Laufbereitschaft, Kampfgeist, Leidenschaft - das sind die Tugenden, die morgen gefragt sind", ist sich der 34-Jährige sicher.

Leicht wird es auf dem Göldner jedenfalls nicht. Aus Sondershausen entführten die Geraer in den letzten fünf Verbandsliga-Partien zwischen 2011 und 2015 lediglich einen Zähler. Die Negativserie soll diesmal zum Reißen gebracht werden.

Jens Lohse / OTZ
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