BSG Wismut Gera
Schon als B-Jugendlicher Stürmer gewesen

Fußball, Landespokal: Wismut-Kicker Raphael Börner hofft, auch gegen Nordhausen in der Startelf zu stehen.


Gera. Der 20-jährige Raphael Börner gehörte am letzten Sonntag beim 3:0-Heimerfolg von NOFV-Oberligist BSG Wismut Gera gegen den 1. FC Lok Stendal zu den auffälligsten Gastgeber-Kickern auf dem Platz. Mit ihm unterhielt sich unsere Zeitung vor dem Landespokal-Viertelfinale am FSV Sonnabend um 13.30 Uhr im Stadion der Freundschaft gegen den Regionalliga-Vierten Wacker 90 Nordhausen:

Lange mussten Sie auf eine Chance in der Startelf warten. Sie haben sie gegen Stendal eindrucksvoll genutzt. Wie fühlen Sie sich?
Ich habe mich sehr darüber gefreut, diese Chance zu erhalten. Es war, glaube ich, ein ganz gutes Spiel von mir. Wichtiger war aber, dass ich der Mannschaft helfen konnte, den ersten Dreier einzufahren. Jetzt ist der Anfang gemacht und es kann weitergehen.

Dabei hat Sie der Trainer auf einer ziemlich ungewohnten Position eingesetzt. Als Stürmer hat man Sie bei Wismut noch nie gesehen.
Lieblingsposition hin oder her. So etwas gibt es nicht im modernen Fußball. In der B-Jugend habe ich schon im Angriff gespielt. Von daher war es nicht komplett ungewohnt für mich. Mit Andreas Luck hat ich einen guten Sturmpartner. Wir haben uns gut ergänzt. Er hat oben die Kopfbälle abgeräumt und ich war unten viel unterwegs.

Zwei Tore vorbereitet, eine rote Karte herausgeholt - viel besser geht es nicht.
Besser geht immer. In der ersten Halbzeit kann ich die Mannschaft in Führung bringen. Nach meinem Solo über die rechte Seite bin ich in den Strafraum gezogen, dann aber aus guter Position am Stendaler Torwart gescheitert. Schade. Am Ende ist es freilich egal, wer die Tore schießt. Wichtig ist, dass die drei Punkte in Gera geblieben sind.


Diesmal war der Siegeswille der Mannschaft von der ersten Minute an zu spüren. Woran lag es?
Wir wollten auch vorher jedes Spiel gewinnen. Vielleicht hatte es etwas mit der Atmosphäre am Steg zu tun. Alle haben sich auf die Premiere gefreut, auf die wir so lange warten mussten.
Diesmal hat wirklich jeder für jeden gekämpft. Wenn einer den Ball verloren hat, dann waren zwei andere da, um ihn zurückzuerobern. Es hat Spaß gemacht, Teil der Mannschaft zu tun.
Stehen Sie gegen Wacker Nordhausen auch in der Anfangsformation?
Das hoffe ich natürlich. Aber die Entscheidung liegt letztlich beim Trainer. Ich werde auch als Einwechsler alles für die Mannschaft geben. Ich würde mich aber freuen, wieder beginnen zu dürfen.

Was halten Sie vom Pokal?
Für die unterklassigen Mannschaften ist der Pokal immer eine gute Möglichkeit, sich mit Regional- oder Drittligisten zu messen. Nordhausen ist nun sicher nicht das attraktivste Los für uns. Dennoch stehen einige bekannte Spieler in den Reihen des Gegners. Ich bin gespannt, wie wir uns mit dem ersten Dreier im Rücken verkaufen werden. Andererseits ist aber auch klar, dass für uns angesichts des derzeitigen Tabellenstands die Liga oberste Priorität hat.

Wie stehen die Chancen gegen Nordhausen?
Wenn wir einen guten Tag erwischen, wir das notwendige Glück haben - also wirklich alles passt - dann haben wir eine Minimalchance aufs Weiterkommen. Wir können völlig befreit aufspielen, haben keinen Druck. Ein Ausscheiden wäre normal. Mal sehen, wozu wir in der Lage sind.
Schade, dass der Verein wegen der Sicherheitsauflagen wieder ins Stadion der Freundschaft umziehen muss.
Das ist sicherlich ein kleiner Nachteil für uns. Aber das können wir nicht ändern. Damit müssen wir leben. Wir werden trotzdem alles geben, um den Zuschauern möglichst lange ein spannendes Pokalspiel zu bieten.

Gespräch: Jens Lohse
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