Ein Verein im Pokalfieber |
Nach 26 Jahren wieder ein Halbfinale |
Nur noch wenige Tage müssen wir nun
warten, die Vorfreude steigt von Stunde zu Stunde, es ist angerichtet. Nach 26
Jahren hat die BSG Wismut Gera wieder die Chance, ein Pokalfinale zu erreichen.
Manch ein Spieler oder Fan hat noch nicht einmal gelebt. Eine verdammt lange
Zeit, die am 07.April enden soll. Ein Problem, dass wir die letzten Wochen
hatten, das liebe Wetter, wird diesmal mitspielen. Jetzt muss nur noch die
Mannschaft bereit sein, um an der Geschichte zu schreiben. Die drei Punktspiele lassen hoffen, wenn das Dargebotene auch in Saalfeld umgesetzt wird, kann ja eigentlich nichts schiefgehen. Aber wir wissen ja, besonderes Spiel, viele Zuschauer und mehr als 300 Wismuter auswärts, nicht alltäglich für unsere Spieler. Wie man die letzten Wochen immer wieder hörte, wird in Saalfeld ein Fußballfest organisiert. Wenn man in die Vergangenheit schaut, dann gab es von denen nicht wirklich viele an der Saale. Dieser Halbfinaleinzug kann vielleicht als größter Erfolg im Saalfelder Fußball angesehen werden. Seit 2014 gibt es den FC, der durch eine Fusion des VfL 06 Saalfeld und des FC Lokomotive Saalfeld entstand. 2013/14 gab es zwischen beiden Vereinen schon eine Spielgemeinschaft, bevor beide zusammengingen. Ein Glücksfall für den Saalfelder Fußball? Wir werden es sehen und wünschen es den Feengrottenstädtern, dass sie sich weiter positiv entwickeln, so dass sie auch mal über die Landesklasse hinauskommen. Vor der Wende wurde viele Jahre in der Bezirksliga gespielt und 1958 gewann der Vorgängerverein des VfL 06 den Bezirkspokal, damit durften die Jungs am FDGB-Pokal teilnehmen. Dabei gewann die BSG Motor Saalfeld in der Qualifikationsrunde gegen die BSG Motor Gotha, unterlag dann aber in der 1.Hauptrunde der in der II. DDR-Liga spielenden SG Dynamo Erfurt mit 1:2. Das heißt auch, dass unsere Wismut zum ersten Mal in einem Pflichtspiel auf die Saalfelder treffen. |
Der FCS steht derzeit auf dem
dritten Platz in der Landesklasse, hat zehn Siege, drei Unentschieden, vier
Niederlagen auf dem Konto und mit sechs Punkten Rückstand und einem Spiel
weniger als der Tabellenführer FSV Grün-Weiß Stadtroda ist der Blick noch nach
oben gerichtet. Wie die Wismut konnten die Saalfelder auch drei Rückrundenspiele
austragen, die eher etwas durchwachsen liefen. Neben einem beachtenswerten Auswärtssieg beim SV Motor Altenburg (3:1), gab es am Gründonnerstag ein 1:1 beim Abstiegskandidaten BSG Chemie Kahla und eine überraschende 0:1-Niederlage gegen den zu dem Spiel Tabellenvorletzten SG SV Elstertal Silbitz auf dem heimischen Kunstrasen. 95 Zuschauer waren am 10.03. anwesend, die den besten Torschützen aus der Hinrunde nicht mehr sehen konnten, da Bartosz Latuszek wieder in seine Heimat zurückging. Mit 16 Toren steht er noch auf Platz 3 der Torschützenliste in der Landesklasse. Mit sechs Toren folgen intern Tim Stake und Jan Zeitler. Im aktuellen Pokalwettbewerb gab es Siege gegen höherklassige Gegner. In der 1. und 2.Runde wurden die Thüringenligisten SV Eintracht Eisenberg mit 2:0 und der FSV Preußen Bad Langensalza mit 3:2 n.V. bezwungen. Im Achtelfinale wurde Landesklassist SG Herpfer SV 07 mit 3:1 besiegt und im Viertelfinale ging es ins Elfmeterschießen, das mit 4:2 gegen die DJK SG Struth gewonnen wurde, immerhin schon vor 380 Zuschauern. Das am Samstag bei Weitem übertroffen wird. 1500 Zuschauer sind auf dem Sportplatz An den Saalewiesen zugelassen und Saalfeld vermeldete schon vor dem ersten Termin ausverkauft. Was bei uns am ersten und einzigen Vorverkaufstag los war, ist bekannt. Innerhalb von acht Stunden waren alle 300 Karten weg. Wie man so hörte, wurden zusätzliche Karten von Wismutfans in Saalfeld gekauft, also werden mehr als 300 Wismuter mit Bahn, Bus oder Auto in die Feengrottenstadt fahren. Das muss doch genug Ansporn sein, um nach Siegen beim SV Blau-Weiß Büßleben (5:1), beim BSV Eintracht Sondershausen (3:0), bei der SG 1.FC Sonneberg 04 (5:0) und der Sensation im Stadion der Freundschaft gegen den Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen (7:5 n.E.) auch die Saalfelder zu schlagen und mit dem Finaleinzug Geschichte zu schreiben. 1992 spielten wir im Halbfinale beim damaligen Thüringenligisten FC Ichtershausen/Rudisleben, dabei schossen uns Bert Ullrich, Thomas Hohlfeld, Peter Kunzmann und Sandro Schorrig mit 4:1 ins Finale. Wie wird es 2018 enden? Wir werden es am Samstag ab 15 Uhr sehen. Auf dem Papier sind wir mit Sicherheit der Favorit. Ein Zweiklassenunterschied sollte sich eigentlich bemerkbar machen, aber wie wir alle wissen und im Viertelfinale selbst erlebten, ist im Pokal einiges möglich. Schiedsrichter wird Sebastian Lorenzen sein. Der Verbandsligaschiedsrichter kommt vom ESV Lokomotive Erfurt. An den Linien stehen Christopher Jänike und Wolfgang Gäbler.Das Spiel bei der Zweiten des FC Carl Zeiss Jena wurde übrigens neu angesetzt. Nun soll am Mittwoch, den 25.04.2018, 18:30 Uhr auf Platz 3 im Ernst-Abbe-Sportfeld der Pfiff ertönen. Also stehen uns vier sogenannte „Englische Wochen" bevor und die hintereinander. Foto: Danny Neidel - mehr Bilder unter www.brennpunkt-orange.de |