Erste | Wacker wieder zum Wackeln gebracht Wismut Gera verliert knapp gegen Wacker Nordhausen |
Zufrieden gingen die
563 Zuschauer im Stadion am Steg gestern nach Hause, auch wenn die Geraer Wismut-Elf die Pokalüberraschung diesmal knapp verpasste. Mit 4:6 musste
sich der Gastgeber im Elfmeterschießen gegen Regionalligist FSV Wacker 90
Nordhausen geschlagen geben, lieferte dem höherklassigen Kontrahenten aber
einen leidenschaftlichen Kampf. „Wir haben einen guten Pokalfight geboten, vieles richtig gemacht. Nach dem Rückstand sind wir in der Verlängerung zurückgekommen. Das Elfmeterschießen ist dann immer Glückssache. Die Nordhäuser haben sehr gut geschossen. Da war nichts zu machen", so Wismut-Trainer Frank Müller. Nordhausens Coach Volkan Uluc fiel ein Stein vom Herzen. „In Gera ist es immer schwer. Carsten Weis hat in der letzten Minute der Verlängerung einen Freistoß ins Netz gezaubert und so den Ausgleich erzielt. Diesmal haben wir die Nerven vom Punkt behalten. Für uns zählt das Weiterkommen." Wismut-Trainer Frank Müller hatte wieder rotieren lassen. Der Brasilianer Raimison Draiton dos Santos rückte erstmals in die Innenverteidigung und zeigte ein bärenstarkes Spiel. Youngster Julius Grabs stellte er auf die Rechtsverteidiger-Position. Von Krämpfen geplagt nach einem sehr guten Spiel ließ sich der 19-Jährige kurz vor Ende der regulären Spielzeit auswechseln. Das Tor hütete Nicolas Kriebel, der mit viel Besonnenheit agierte und sowohl auf der Linie als auch in Sachen Strafraumbeherrschung fehlerfrei agierte. Die Geraer agierten mutig. Ein Schuss von Carsten Weis traf die Lattenoberkante (3.). Auf der anderen Seite hechtete Nicolas Kriebel einen Schuss von Nordhausens Carsten Kamlott aus dem Eck (8.). Wacker besaß zwar mehr Spielanteile, agierte insgesamt aber sehr verhalten. „Wir wollten erst einmal Ruhe in unser Spiel bekommen", erklärte Wacker-Trainer Volkan Uluc. |
So blieben Chancen rar.
Vladimir Kovacs Distanzschuss strich knapp über das Wismut-Gehäuse (32.). Carsten
Kamlott verzog nach Kopfballablage von Pierre Merkel von der Strafraumgrenze
knapp (38.). Die Geraer versteckten sich nicht. Vor allem Jegor Jagupov ließ immer wieder seine Torgefährlichkeit aufblitzen. Nach einem Alleingang verfehlte er das lange Eck (19.). Später stand er nach einem Zuspiel von Carsten Weis nur knapp im Abseits (39.). Nach Wiederbeginn wuchs das Selbstvertrauen der Geraer. Dmitrij Puhan ließ Nils Pichinot an der Mittellinie ins Leere laufen. Julius Grabs traute sich, aus 25 m Torentfernung direkt abzuziehen. Nordhausen ließ in Halbzeit zwei jegliche Zielstrebigkeit im Abschluss vermissen. Nicolas Kriebel mussten keinen einzigen Ball halten. Fast hätte Wismut schon nach 90 Minuten den Sack zugebunden. In der Nachspielzeit der regulären Spielzeit fasste sich der eingewechselte Maximilian Christl ein Herz und wurde erst von Wacker-Torwart Tino Berbig gestoppt, der per Fußabwehr rettete (90.+2). Auch in der Verlängerung riskierte der Gast nicht mehr, ging aber doch in Führung, als Jerome Propheter eine Becker-Ecke per Kopf zum 0:1 verwertete (105.). Wismut gab sich nicht auf. In der Nachspielzeit packte Carsten Weis seinen rechten Zauberfuß aus und traf per 25 m-Freistoß unhaltbar für Gäste-Keeper Tino Berbig genau ins linke Dreiangel – 1:1 (120.+1). Die Geraer und ihr Anhang waren kaum zu halten Es ging ins Elfmeterschießen, in dem Maximilian Christl an Tino Berbig scheiterte. Anschließend trafen Raimison Draiton dos Santos, Marco Pusch und Philipp Katzenberger zwar. Aber Wacker ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Tobias Becker, Jerome Propheter, Maurice Pluntke, Florian Beil und Felix Müller trafen ins Schwarze und sorgten für den 6:4-Erfolg. Die Wismut-Kicker durften den Platz aber erhobenen Hauptes verlassen. Schließlich hatte man Wacker wieder zum Wackeln gebracht. Jens Lohse / OTZ 10.09.2018 Foto: Danny Neidel Noch mehr Bilder unter www.brennpunkt-orange.de |