Interview mit Jegor Jagupov Wismut-Stürmer über Pokal, Saison und Futsal-Zukunft |
Jegor Jagupov ist ein
Vollblutstürmer. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Dribbelstärke ist er für
jede gegnerische Abwehr eine Gefahr. Vor der Saison kehrte der 22-Jährige aus
Weida zu den Orange-Schwarzen zurück.
Nach dem unglücklichen Pokal-Aus gegen Wacker Nordhausen spielt die BSG Wismut Gera nun am Sonntag am Steg gegen den FC Inter Leipzig. Haben Sie den Pokal-K.o. schon verdaut? Ja. Allerdings ist es sehr schade, dass wir nach dieser tollen Leistung die Segel streichen mussten. Aber Elfmeterschießen ist eben eine Glückssache. Wir haben uns teuer verkauft und uns nichts vorzuwerfen. Trotzdem sitzt die Enttäuschung tief. In der zweiten Runde auszuscheiden, ist sehr traurig. Daran werden wir jetzt an jedem spielfreien Pokal-Wochenende erinnert. Was haben Sie gedacht, als Carsten Weis in der 120. Minute zum Freistoß angelaufen ist? Ich habe mich erst einmal auf das Nachsetzen konzentriert. Es sah so aus, als würde der Ball an den Pfosten prallen. Da wollte ich zur Stelle sein. Als der Ball dann eingeschlagen ist, sind wir fast im Jubel versunken. Da hatte ich überall Gänsehaut. So ging es bestimmt vielen im Stadion. Es war ein toller Moment. Sie wollten selbst keinen Elfmeter schießen? Ich habe mich nicht gemeldet. In meiner ersten Männer-Saison habe ich im Pokal im Elfmeterschießen gegen Rudolstadt verschossen. Seitdem bin ich nicht mehr vorneweg gegangen. In der Meisterschaft könnte ich mir vorstellen, einen Strafstoß zu schießen, im Pokal nur, wenn ich muss. Haben Sie Maximilian Christl getröstet, der mit seinem Elfmeter an Wacker-Torwart Tino Berbig gescheitert war? Nach dieser Vorstellung braucht keiner traurig sein. Hinterher ist es leicht zu sagen, dass mehr Routiniers hätten Verantwortung übernehmen sollen. Die geschossen haben, die haben es sich auch zugetraut. |
Sechs Punkte hat Wismut
in der Oberliga bisher geholt. Sind Sie mit der Ausbeute zufrieden? Zufrieden nicht. Das war ein mittelmäßiger Saisonstart. Jetzt haben wir einschließlich Pokal dreimal in Folge verloren. Da sollte es jetzt wieder mal ans Gewinnen gehen. Gegen Inter Leipzig, das wird ein richtungsweisendes Spiel. Ich habe ein gutes Gefühl, denke, dass da für uns etwas drin ist. Einen Treffer haben Sie bisher erzielt. Hätten es auch zwei oder drei sein können? Klar. Gerade in Krieschow habe ich einige gute Möglichkeiten ungenutzt verstreichen lassen. Ich brauche in der Oberliga etwas Anlaufzeit. Das war in der Vorsaison mit Weida in der Verbandsliga schon genauso. Ich arbeite an mir und bin zuversichtlich, dass es schon in Bälde besser mit der Chancenverwertung klappt. Ist es schwieriger, in der Oberliga zu treffen als in der Verbandsliga? Nein. Die Gelegenheiten waren ja da. Man muss sie nur machen. Von Carsten Weis werden wir Stürmer jedes Spiel mit Vorlagen gefüttert. Unsere Torausbeute wird sich noch verbessern. Ist Ihr Traum von der Futsal-Nationalmannschaft ausgeträumt? Es ist schwierig, Futsal und den Oberliga-Fußball auf diesem Niveau zu verknüpfen. Jetzt gilt meine volle Konzentration der Wismut. Aber ich habe auch schon wieder eine Einladung für die Thüringer Futsal-Auswahl erhalten, die im Januar den Länderpokal spielt. Das muss ich aber noch mit Trainer Frank Müller absprechen. Ob es noch einmal für einen Sichtungslehrgang der Futsal-Nationalmannschaft reicht, wird man sehen. Um sein Spiel auf engstem Raum zu verbessern, ist Futsal jedenfalls sehr dienlich. Nun geht es gegen Inter Leipzig, das zu den Spitzenteams der Oberliga gehört. Was soll am Sonntag herausspringen? Ein Sieg . Bei Inter gibt es jedes Jahr eine große Fluktuation an Spielern. Da ist viel Qualität dabei. Aber wir werden unsere Chancen bekommen. Hinten müssen wir so stehen wie im Pokal gegen Nordhausen. Die Spielweise der Gäste sollte Wismut liegen. Ja, wir müssen das Spiel nicht selbst machen. Die Räume auf den Außenbahnen müssten vorhanden sein. Inter wird viel Ballbesitz haben. Wir lauern auf Konter. Vielleicht gelingt es uns diesmal, unsere erste Chance zu verwerten. Das wäre für den Spielverlauf sehr nützlich. Interview: Jens Lohse / 14.09.18 |