Traditionsduell in Leutzsch Wismut will Auswärtsstärke auch beim Tabellenzweiten demonstrieren |
Mit der BSG Chemie Leipzig wartet am Samstag ein
Verein, der mit dem Gründungsjahr 1997 noch relativ jung ist, aber dieser
Vereinsname ist mit viel Tradition gespickt. Denn die jetzige BSG sieht sich
als legitimer Nachfolger des in der DDR manchmal groß aufspielenden Vereins.
Mit Sicherheit erinnert sich manch älterer Wismut-Fan an Begegnungen gegen die Chemiker. 1997 wurde der Verein von Fans des FC Sachsen Leipzig als BSG (Ballsportfördergemeinschaft) Chemie Leipzig gegründet. Der Name und die Marke sollten geschützt werden, gleichzeitig zur Förderung des FC Sachsen genutzt werden. 2004 wurde die Satzung geändert, um im Falle eines finanziellen Kollapses des FC Sachsen deren Platz einzunehmen und den Fußball in Leutzsch nicht sterben zu lassen. Der Verein wurde in Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig (2011 wieder in Betriebssportgemeinschaft) umbenannt. Das Leitbild, das sich die Fans erarbeitet haben, wurde 2007 beim FC Sachsen nicht mehr eingehalten, daraufhin trat der Fall ein, dass die BSG Chemie den Spielbetrieb aufnahm. Zur Saison 2008/2009 ging es in der 3.Kreisklasse los. In den Jahren folgten Aufstiege bis in die Regionalliga in der letzten Saison, dabei half auch eine Fusion mit dem VfK Blau-Weiß Leipzig im Jahre 2011. Es blieb aber vorerst bei dem einen Jahr Regionalliga, der sofortige Abstieg musste hingenommen werden. Der Landespokalsieg entschädigte vielleicht ein wenig, dadurch nahm Chemie am DFB-Pokal teil und bezwang in der 1.Runde den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg mit 2:1, in der 2.Runde war gegen den SC Paderborn mit 0:3 Endstation. |
Um das Spiel gegen Paderborn herum, begann der
Ligaprimus an zu schwächeln. Davor ein 0:0 gegen den VfL 05
Hohenstein-Ernstthal, danach das 0:5 beim FSV 63 Luckenwalde, ein 1:1 gegen den
FC Inter Leipzig und letzten Samstag verloren die Schützlinge von Dietmar
Demuth vor 1005 Zuschauern beim FC Eilenburg mit 0:2. Aktuell ist Chemie nun Zweiter, einen Punkt hinter Luckenwalde. 10 Siege, 2 Unentschieden und 2 Niederlagen stehen zu Buche, Alexander Bury ist mit sieben Treffern bester Torschütze. Chancenlos scheinen wir gegen den eigentlich stark besetzten Kader nicht, auch im Hinblick auf unsere gute Auswärtsbilanz, aber Frank Müller muss auf einige Leistungsträger verzichten. Schubert, Slawik und Puhan sind langzeitverletzt, Gröschke gelbgesperrt, Christl verletzt, dazu noch Paul und Nolde. Wichtige Spieler, die das Unterfangen in Leutzsch zu punkten, schwierig werden lässt. Der Trainer wird aber hoffentlich die richtige Aufstellung finden und unsere Fans werden die Mannschaft unterstützen, da muss doch was möglich sein in Leutzsch. Wir werden es beobachten. 13 Uhr ist Anpfiff im Georg-Schwarz-Sportpark. Für einen Tag wird der Alfred-Kunze-Sportpark umbenannt. Anlass ist die Einweihung der restaurierten Gedenktafel für Georg Schwarz. Von 1949 bis 1992 war der Widerstandskämpfer Namensgeber des Sportparkes. Freuen wir uns auf ein faires und spannendes Spiel unter der Leitung von Max Mangold aus dem brandenburgischen Joachimsthal. Die Zweite muss am Samstag, 14 Uhr, zum punktgleichen TSV 1880 Rüdersdorf. Verlieren ist eigentlich nicht erlaubt, sonst wird es langsam knapp nach unten. Bericht:Mario Krüger Foto: Danny Neidel |