"Ich will das Ergebnis nicht überbewerten. Rudolstadt hatte viele Chancen, um das Spiel zu drehen. Aber wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, haben den Gastgeber beim Abschluss immer wieder gestört. Das will ich so sehen", meinte Wismut-Trainer Marcus Dörfer nach dem Abpfiff.
Glücklich über den Sieg war auch Raphael Börner, für den der Heine-Park wohl immer in Erinnerung bleiben dürfte. "Vor gut vier Jahren habe ich hier mein erstes Pflichtspieltor für Wismut Gera geschossen. Zwei Minuten vor Schluss habe ich damals als Einwechsler zum 2:1-Siegtor ins Dreiangel getroffen.
Wenn ich hier bin, schaue ich jedes Mal vor dem Spiel nach, ob das Netz an der Stelle geflickt ist, wo der Ball damals eingeschlagen ist", so der Mittelfeldspieler, der hinterherschiebt: "Wir wurden in den letzten Wochen schlechter geredet, als wir eigentlich sind. Heute haben wir bewiesen, wozu wir in der Lage sind, wenn wir über die Schmerzgrenze gehen."
Neuzugang
Jimmy Wagner hatte die Gäste in Führung gebracht. "Nach einem abgewehrten
Eckball habe ich den Ball mit dem Kopf vorgelegt. Florian Schubert bediente
Chris Söllner, dessen Flanke ich dann verwerten konnte. Danach brauchte ich
erst einmal eine Pause", verriet der Youngster, der zu Halbzeit gegen Tim
Urban eingetauscht wurde.
Nach Wiederbeginn legte Kapitän Florian Schubert das
zweite Tor nach. Einen Flugball von Torwart Maurice Geenen behauptete er an der
Mittellinie, sah im Augenwinkel, dass Einheit-Keeper Leri Natradze weit vor
seinem Kasten stand und zog einfach ab. Der genau getroffene Ball schlug zum
2:0 ein (57.).
Ein besonderes Spiel war es auch für Markus Güttich. Fünf Jahre
hatte er für Rudolstadt in der Oberliga aufgelaufen, jetzt von Chemie Kahla zur
Wismut gekommen.
"Umso schöner ist es dann, im Testspiel die alten
Kollegen zu bezwingen. Ich habe noch viele Kontakte hierher, deshalb hat es
auch in manchem Zweikampf ganz schön gerappelt. Aber das ist in Spielen
zwischen Rudolstadt und Gera eigentlich nichts besonderes. Das war ein Spiel
auf ordentlichem Niveau. Wir haben in dieser Saison etwas gutzumachen. Dazu
will ich meinen Teil beitragen", äußerte sich der 32-Jährige.
Großen
Anteil am Erfolg in Rudolstadt hatte Wismut-Torwart Maurice Geenen, der schon
in der ersten Hälfte gegen Benjamin Bahner und Marco Riemer mehrfach glänzend
parierte.
Nach Wiederbeginn lenkte der baumlange Schlussmann einen Schuss von
Florian Giebel gegen die Latte und vollbrachte anschließend seine größte Tat,
als er den Kopfball des freistehenden Georg Kaiser nach einer Ecke noch aus dem
linken Eck hechtete.
Seine Mitspieler fanden die passenden Worte: "Maurice
mit den Krakenarmen".
Bericht und Foto: Jens Lohse