VORSCHAU THÜRINGENLIGA

- mk - Die Ostthüringer Zeitung titelte: „Schweina demütigt Wismut“, Fupa Thüringen schrieb: „Sieg für die Ewigkeit“ und die SG Glücksbrunn Schweina lehnte sich zurück und genoss den ohne Frage historischen Sieg. Acht Gegentore mit so einer hohen Niederlage in einem Heimspiel gab es in der Geschichte unseres Vereines noch nie. Ein 0:6 aus der Oberligasaison 1977/78 gegen den BFC Dynamo wurde damit abgelöst, so kann man auch Geschichte schreiben, auch wenn das keiner wollte. Selbst die höchste Niederlage in einem Punktspiel bei der BSG Rotation Dresden im Jahre 1951 war am Samstag möglich. 0:9 endete diese Oberligabegegnung noch als BSG Motor Gera. 7 Gegentore gab es in einem Heimspiel auch schon mal und das nicht mal vor all zu langer Zeit. Das 6:7 gegen den SV 1879 Ehrenhain wurde dann zum torreichsten Spiel der Geschichte.
Und nun wartet das Stadtderby gegen die TSV Gera Westvororte auf uns. Wenn wir den letzten Samstag sehen, dürften wir keine Chance haben. Auf dem Papier sind wir natürlich Favorit. Wie wird sich die Mannschaft nach diesem Debakel präsentieren, fragen sich alle um den Verein. In der Woche gab es mit Sicherheit viele Gespräche, ob man die Gründe für so eine eigentlich unerklärliche Leistung findet, wird man in den nächsten Wochen sehen. Für Kevin Brettfeld liegt viel Arbeit auf dem Tisch und wir können einfach nur hoffen, dass die Saison anständig zu Ende gespielt wird.
Westvororte hat in den letzten Wochen den einen oder anderen Punkt gesammelt. 3:3 hieß es z.B. gegen den Spitzenreiter SV 09 Arnstadt. Gegen die direkten Konkurrenten FC Erfurt Nord und BSV Eintracht Sondershausen gab es Siege, so dass man zu mindestens wieder Anschluss fand. Seit Anfang des Jahres ist Daniel Gehrt Trainer der Weiß-Blauen, er hat zu mindestens etwas Bewegung in die junge Mannschaft gebracht, die jetzt wieder auf den Klassenerhalt hoffen kann. Die besten Torschützen sind Markus Klotz und Tim Richter mit je sechs Treffern. Das Hinspiel endete nach Toren von Stefan Schumann (2), Andy Haupt (2), Marcel Kießling, Christopher Lehmann, Jimmy Wagner und Bogdan Tschurtschun mit 8:2.
Der Spielort des TSV ist seit mehr als 90 Jahren der in Scheubengrobsdorf, eingeweiht wurde er 1929. Der Verein selbst wurde am 15.Mai 1884 als Turnverein gegründet. Seit 1911 wurde dann zu mindestens in Frankenthal Fußball gespielt. Nach dem Krieg, am 27.Juni 1945, entstand die Sportvereinigung Gera-Westvororte. Weiter gings im Oktober 1954 als BSG Empor Westvororte. Am 29.April 1982 wurde feierlich die Fusion der BSG Empor und der BSG Tiefbau Gera zur BSG Tiefbau Westvororte besiegelt. Diese hielt bis zur Wende, genau bis zum 14.06.1990. Sportlich war bis zur Saison 2013/14 maximal Bezirksliga in den Westvororten zu erleben. In jener Saison spielte der TSV Landesklasse, stieg aber gleich wieder ab. Nach weiteren drei Jahren Kreisoberliga und zwei Jahren Landesklasse spielen die Weiß-Blauen nun Thüringenliga. Vier Jahre hält der Verein sich jetzt dort und profitiert neben der guten Arbeit vor Ort auch von der Zusammenarbeit mit dem JFC Gera. Nach einem Umbruch vor der Saison und der ein oder anderen heftigen Niederlage in der Hinrunde findet sich das junge Team immer besser in der Liga zurecht und wir sind gespannt, was am Ende herausspringt.
Am Freitag, 18 Uhr ist Anpfiff der Begegnung 16. gegen 2. Die Gastgeber werden dieses Highlight für Scheubengrobsdorf wie gewohnt gut vorbereitet haben. Wir hoffen auf ein gutes Spiel und ein anderes Auftreten unserer Mannschaft im Derby. Ein erfahrener Schiedsrichter mit Konrad Götze vom FSV Martinroda wird die Partie leiten. Dreimal pfiff er uns in dieser Saison schon, darunter auch das Hinspiel. In den drei Spielen gab es je einen Sieg, Unentschieden und eine Niederlage. An den Linien stehen Johannes und Paul Drößler.