BSG Wismut Gera
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Männer Thüringenliga

SV Germania Ilmenau vs. BSG Wismut Gera
6 : 2

von Dietmar Kayser

Trainer Udo Korn war nicht zu beneiden. Gleich sechs Stammspieler mußte er beim Punktspiel in Ilmenau ersetzen. Das Fehlen dieser Spieler war aber nicht der Grund für die 2:6-Klatsche, sondern katastrophale Abwehrfehler luden die Gastgeber zum Toreschiessen ein. Das begann bereits nach sieben Spielminuten. Einen Freistoß ließ Torwart Thieme prallen und Zachert hatte keine Mühe zum 1:0 abzustauben. In der Folge plätscherte das Spiel im Mittelfeld dahin bis zum nächsten Freistoß für die Ilmenauer. Pilz verwandelte flach aus ca. 20m zum 2:0 und Geras Torwart sah erneut nicht gut dabei aus. Aber auch die Gäste sollten per Freistoß erfolgreich sein. Froherz Eingabe verlängerte Dobrocki ins eigene Tor -2:1(41.). Kurz vor der Pause hatte der zahlreiche Gästeanhang erneut Grund zum jubeln. Eine Vorlage von Kwiatkowski verlängerte Wezel ins Tor(44.) Aber Schiedsrichter Laube entschied auf Abseits.

Bereits nach fünf Spielminuten der zweiten Hälfte erhöhte Ilmenau nach einem Konter auf 3:1. Trainer Korn reagierte, brachte mit Lindner und Haase zwei Stürmer. Und Haase gelang in Abstaubermanier der Anschlußtreffer zum 2:3 (54.), nachdem zuvor Kaisers Kopfball vom Torwart pariert wurde. Während Ilmenau sich zurückzog und den Vorsprung verwaltete, verbuchte Wismut jetzt die größeren Spielanteile. Aber viele Aktionen verliefen zu ungenau, so daß keine zwingenden Chancen erspielt wurden. Eine Viertelstunde vor Ende nahm das Unheil seinen Lauf. Kaiser spielte fast von der Eckfahne auf seinen Torwart, der den heranstürmenden Pilz anschoß und der Ball zum 4:2 ins Tor trudelte. Danach gelang den Platzherren mit jedem Angriff ein Tor. Der eingewechselte Fernando ging nach einem Konter auf und davon und verwandelte mit Flachschuß zum 5:2 (76.) und kurz vor Ende hatte er auch keine Mühe völlig unbedrängt zum 6:2 einzuköpfen.

Am Ende fiel die Niederlage zu hoch aus, weil Gera bis zur 74.Minute das Spiel offenhielt und Ilmenau spielerisch keineswegs besser war.Aber mit solchen eklatanten Abwehrfehlern wird man in der Landesliga schwerlich bestehen können. Auch aus aus dem Mittelfeld heraus gab es keine Impulse, so daß Geraer Chancen an diesem Tag auch nur nach Standards entstanden. Jetzt hofft man im Geraer Lager darauf, daß am kommenden Wochenende einige der fehlenden Spieler wie Neuber, Lippold und Jahn der Mannschaft wieder mehr Stabilität verleihen.


Germania sorgte für eine Überraschung!
von John Schmidt (Ilmenau)


Die Geraer Mannschaft, unter ihrem neuen Namen Ballspielgemeinschaft Wismut und ihr starker Anhang kamen mit Optimismus in den Ilmenauer Hammergrund. Dazu bestand auch Grund, denn sie konnte sich weiter verstärken und auf zwei 1:0-Erfolge gegen Germania im Vorjahr verweisen. Germania-Trainer Jens Schmidt hatte sein Team gründlich auf das Spiel vorbereitet. Mit einer der Raute nahe kommenden taktischen Variante sollte den Geraern begegnet werden. Er baute dabei voll auf seine Nachwuchsspieler, stellte Maximilian Kott ins Tor und besetzte die beiden Außendeckerpositionen mit Julius Benkenstein und Adrian Schlott, die vom Routinier Dan Dobrocki abgesichert wurden. Kernstück seiner Idee war aber die Mittelfeldreihe mit dem Abräumer David Kirsten und den Dauerläufern Nico Eberhardt, Marcus Finn und Mi­chael Jüngling. Schließlich setzte er auf die Angreifer Tobias Huck, Ben­jamin Pilz und ganz vorn Maryan Zachert.

Zum allgemeinen Erstaunen der Zuschauer waren es nicht die Gäste, die die Initiative ergriffen, sondern die Hausherren, die sofort in die Offen­sive gingen. Eberhardt kam über rechts, schoss aus der Distanz ab und mit Mühe drückte Gäs­te­keeper Robert Thieme den Ball noch an den linken Pfosten. Wenig später wurden Tobias Huck in aussichtsreicher Position die Beine weggezogen. Kirsten jagte den 25Meter-Freistoß aufs Geraer Tor. Thieme musste den Ball prallen lassen und Zachert staubte zum 1:0 ab. Die Gastgeber blieben weiter auf dem Vormarsch. Nach Flanke von Huck konnte der Gästetor­hüter den Kopfball von Pilz entschärfen. Nach einer vorausgegangenen Vorteilsauslegung entschied der gut amtierende Lutz Laube auf Freistoß in der Nähe des gegnerischen Straf­raums. Pilz wuchtete den Ball in die linke Torecke zum 2:0. Die Gäste suchten nun ver­stärkt den Angriff. Manuel Froherz probierte es mit einem 25Meter-Freistoß, den Kott unter Kon­trolle brachte. Wenig später war es erneut Froherz, der von links abzog und Dobro­cki fälschte den Ball unhaltbar für Kott in die linke Torecke zum 1:2 ab.

Als kurz vor dem Pau­senpfiff Francis Wezel erneut den Ball im Ilmenauer Tor unterbrachte, stand er vordem im Abseits. Die Gastgeber zeigten sich nach Wiederbeginn unbeeindruckt. Eberhardt war auf der rechten Seite nicht zu stoppen. Seine scharfe Eingabe brachte Zachert im dritten Versuch zum 3:1 im Tor unter. Gera wollte es erneut wissen. Nach Eck- und nachfolgendem Kopfball wehrte Kott zunächst ab. Der Nachschuss von René Haase landete aber flach in der linken Torecke zum 2:3. Wismut suchte nun den Ausgleich, spielte unkontrolliert nach vorn und öffnete die Ab­wehr. Während sich Germania im Rückraum keine Fehler mehr erlaubte und sicher stand, stießen ihre Mittelfeldspieler immer wieder in die entstandenen Lücken und bedienten die Angriffsspitzen. Thieme patzte bei einer scharfen Eingabe von Fernando. Pilz ging dazwi­schen und markierte das 4:2. Fernando kam über rechts, traf in die linke Torecke zum 5:2 und besorgte per Kopf nach einer Rechtsflanke von Greßler den 6:2-Endstand. Die Gäste hatten nichts mehr zuzusetzen und ergaben sich in ihr Schicksal. Nach dem Abpfiff bejubelten die Ilmenauer Anhänger die dargebotene Leistung ihrer Mannschaft und begleiteten die Spieler mit viel Beifall in die Kabine.

Jens Schmidt zog am Schluss folgendes Fazit: „Wir haben unser Spiel von Anfang bis Ende durchgezogen und die gegebe­nen Chancen konsequent genutzt. Die Abwehr gab sich keine Blöße und ließ dem Gegner kaum eine Einschuss­mög­lichkeit. Die Mannschaft zeigte sich diszipliniert und in taktischer und spielerischer Hinsicht eine ausgezeichnete Leistung.“


Statistik zum Spiel:

Torfolge :
1-0 Maryan Zachert (7.), 2-0 Benjamin Pilz (37.), 2-1 Dan Dobrocki (41./ET), 3-1 Maryan Zachert (50.), 3-2 René Haase (54.), 4-2 Benjamin Pilz (74.), 5-2 Marc Fernando (76.), 6-2 Marc Fernando (84.)

Schiedsrichter: Lutz Laube(Vachdorf)
Zuschauer: 120


BSG Wismut Gera:
Thieme - Steinbach, Härtel, Kaiser, Vitzthum (51. Lindner), Obst, Gerhardt (51. Haase), Kwiatkowski, Petzold, Wezel, Froherz

SV Germania Ilmenau:
Kott - Dobrocki, Benkenstein, Schlott, Kirsten, Eberhardt, Finn, Jüngling, Pilz (76. Omachonu), Tobias Huck (80. Greßler), Zachert (62. Fernando)


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