280 Zuschauer hatte das Lokalderby auf den Roten Hügel gelockt, Saisonrekord für den FC Thüringen. Weida wollte das 0:8- Debakel aus dem Hinspiel vergessen machen und war auf dem gut bespielbaren Hartplatz 20 Minuten lang die bessere Mannschaft. Christian Gerold hatte drei gute Chancen zur Weidaer Führung. In der 3. Minute zischte sein Freistoß von Rechtsaußen aus großer Entfernung um Zentimeter am langen Eck vorbei. Dann ein schöner Gerold-Schuss aus der Bewegung, den Reiter im Geraer Tor gerade noch abwehren konnte. Der nächste Freistoß, fast aus der gleichen Position wie der erste, also aus fast 40 Metern, klatschte nach 20 Minuten an die Querlatte des Wismut- Tores. Von da an drehte sich die Partie.
Francis Wezel tauchte das erste Mal allein vor dem Tor auf, scheiterte aber am gut reagierenden Jan Funk im Weidaer Kasten. Wenig später nutzte Wezel einen groben Weidaer Abwehrfehler zur Führung, er traf freistehend in die lange Ecke. Gera wollte nun mehr, Funk lenkte einen Freistoß über die Latte, Libero Theileis klärte mit letztem Einsatz gegen Kwiatkowski zur Ecke. In Minute 34 war Wezel zum zweiten Mal erfolgreich, als er eine Ecke von Jahn am kurzen Pfosten stehend ins Tordreieck köpfte. Kurz vor der Pause schoss Wezel, der Geraer Matchwinner, von Rechtsaußen am langen Eck vorbei.
In der 2. Halbzeit kam Weida wieder auf, einen weiteren Gerold Freistoß lenkte Reiter zur Ecke und hielt dann auch Weises Fallrückzieher. Dann musste Reiter im Luftduell gegen Plötner retten. Nach einer Strunde große Aufgregung, Jan Wanitschka traf im Halbkreis vor dem Strafraum aus Weidaer Sicht den Ball. Der Schiedsrichter entschied auf Foulspiel, zeigte dem Weidaer die 10. Gelbe, der damit in Borsch fehlt. Dann wurde es turbulent, denn es gab auch noch Elfmeter, was die Zuschauer noch mehr erboste. Wismut-Kapitän David Kwiatkowski ließ sich nicht beeindrucken und verwandelte sicher.
Weida kämpfte weiter und wurde belohnt, eine Flanke von rechts köpfte Hendrik Pohland gekonnt ein. Der Assistent hatte aber die Fahne oben und die Abseitsstellung eines anderen Weidaer Spielers gesehen. Auf Befragen nach Spielschluss sollte das die Nr. 6 Paul Plötner gewesen sein, der war aber drei Minuten vor dieser Szene bereits ausgewechselt worden. Fünf Minuten vor dem Abpfiff kam Kapitän Sven Otto im Strafraum nicht zum Schuss. In der Schlussminute rettete Funk gegen den eingewechselten Froherz.
Kämpferisch gaben die nun von Bert Ullrich und Frank Wengler trainierten Weidaer alles, aber Wismut Gera gewann verdient, war cleverer und hatte in Francis Wezel einen Doppeltorschützen. Die Leistung des Schiedsrichters war nicht für die Weidaer Niederlage verantwortlich, sorgte aber für viel Unruhe.