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Männer Thüringenpokal

BSG Wismut Gera vs. FC Rot-Weiß Erfurt
0 : 2

von Jens Lohse

Eine Viertelstunde nach Spielschluss waren die Wismut-Kicker immer noch in der eigenen Fankurve. Zwar hatten die Orange-Schwarzen das Landespokal-Achtelfinale gegen den Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt mit 0:2 verloren, sich dabei allerdings äußerst achtbar aus der Affäre gezogen.


Vor beachtlichen 1869 Zuschauern brauchten die Landeshauptstädter bis in die Nachspielzeit, um den zweiten Treffer zu erzielen. Carsten Kammlotts Führungstor (34.) ließ der eingewechselte Amer Kadric erst kurz vor Schluss das 0:2 folgen (90.+1).


"Als Amateure haben wir uns gegen die Erfurter Profis teuer verkauft. Wir haben die Kulisse genossen und uns auch den Respekt unseres Gegners verdient, der zum Schluss sogar auf Zeit gespielt hat, um kein Risiko einzugehen", meinte Wismut-Kapitän Alexander Just hinterher.


Nur mit dem ersten Gegentor haderte er: "Da haben wir uns auf unserer linken Abwehrseite mit einem einfachen Doppelpass zu leicht ausspielen lassen. Bei der Eingabe war dann nichts mehr zu machen", so der Torwart, der nach dem Abpfiff noch an den Wismut-Nachwuchs Autogramme gab. Jüngster Kicker in der Geraer Startformation war Jegor Jagupov. Der 18-jährige Angreifer hatte in der Vorsaison noch für den JFC Gera in der A-Junioren-Verbandsliga gekickt.


Den Respekt vor den Rot-Weißen hatte er von Anbeginn in der Kabine gelassen, was gleich beim ersten Zweikampf ein Tunnel gegen einen Erfurter Verteidiger bewies. "Ich habe noch nie vor einer solch großen Kulisse gespielt. Das war ein tolles Erlebnis und hat viel Spaß gemacht", verriet der Blondschopf, der den Kontrahenten eigentlich noch stärker erwartet hatte: "Aber wir haben uns immer wieder gegenseitig geholfen. So mussten die Erfurter bis zum Schluss auf der Hut sein. Nicht umsonst ist das 0:2 erst in der Nachspielzeit gefallen."





Erfurts Kapitän Carsten Kammlott (r.) setzt sich an der Mittellinie gegen den Geraer Kai Vitzthum durch. (Foto: Jens Lohse)



Ein Geraer saß etwas griesgrämig auf der Bank. Francis Wezel musste nach seiner roten Karte im Punktspiel in Eisenberg zwangsläufig zuschauen. Vier Spiele Sperre hatte er vom Staffelleiter aufgebrummt bekommen. "Für mich ist das sehr schade. Schon im letzten Jahr beim 1:2 war ich wegen zweier gelber Karten gesperrt. Aber wir hatten ja schon zwei gute Möglichkeiten. Vielleicht können wir das Spiel ja noch drehen, damit ich auch noch einmal in den Genuss eines Pokalspiels vor großer Kulisse komme", meinte der Ex-Hermsdorfer zur Halbzeit.


Guter Dinge war da auch noch Jan Seidel im VIP-Raum. Der stellvertretende Geschäftsführer der Wolf Wurstspezialitäten GmbH war nicht zufällig vor Ort. Erstmals zierte das Wolf-Logo das orange-schwarze Wismut-Trikot. "Als regionaler Hersteller von Wurstwaren haben wir für unser Sportmarketing einen Verein mit Tradition gesucht. Da hat sich Wismut Gera angeboten. Als gebürtger Geraer habe ich als Kind selbst für Wismut gespielt", verriet Jan Seidel, der ein kurzweiliges Spiel gesehen hatte und in der Halbzeitpause Sachverstand bewies, als er vorhersagte, dass es bis zum Abpfiff spannend bleiben würde.


BSG Wismut Gera: Just – Steinbach, Lippold, Jahn, Klammt (57. Rietsch), Kolnisko, Franz, Puhan (46. Vitzthum), Jagupov (72. Hoffmann), Hartmann, Schumann


FC Rot-Weiß Erfurt: Klewin - Kleineheismann, Wiegel (46. Kadric), Aydin (63. Bukva), Tyrala, Möhwald, Odak, Menz, Gohouri, Kammlott (90. Falk), Czichos


Schiedsrichter: Marcel Unger (Halle/Saale)


Zuschauer: 1869


Tore: 0:1 Kammlott (34.), 0:2 Kadric (90.+1)


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