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Männer Thüringenpokal

SpG Siebleben/Seebergen vs. FSV 06 Ohratal
3 : 8

Ohrdruf ist unter den besten Vier

von Homepage SV Siebleben 06

Jan Thimm war sprachlos. Den Kopf in die Hände gestützt saß der Trainer vom FSV 06 Ohratal Ohrdruf am Samstag auf der Trainerbank im Siebleber Stadion und schaute seiner Elf zu, wie sie gerade ein Freudentänzchen aufführte. Und zur Freude hatten die Ohrataler auch allen Grund. Im Pokal-Derby gegen den SV Siebeleben 06 triumphierten sie mit 3:8 und stehen damit nun im Halbfinale um den Thüringer Landespokal. „Ich hätte nie im Leben gedacht, dass wir so hoch gewinnen. Das muss ich erst mal verarbeiten", so Thimm.


Dabei fanden die Gäste anfangs nur schwer ins Spiel. Vielmehr waren es die Siebleber, die in den ersten zwanzig Minuten mit Offensiv-Fußball in der Partie den Ton angaben. Bereits in der ersten Minute hätte die Gastgeber-Elf den Ohratalern beinahe das erste Tor eingeschenkt. Doch Michele Lehmann scheiterte nach einem hohen Ball in den Sechzehner am Ohrataler Schlussmann Lars Frankenberger. Nur wenig später vergab denn auch David Schnauß, der das Leder über den gegnerischen Kasten hinweg feuerte (12.). Die Weckrufe blieben von der Thimm-Elf nicht ungehört, die fortan nun immer besser ins Spiel fand. Die erste Chance vergab der Ohrdrufer Patrick Januszek nach zwanzig Minuten noch. Doch seine zweite Möglichkeit lies er sich nicht entgehen und netzte nach Vorbereitung von Bastian Schunke zum 0:1 ein (25.). Auf Siebleber Seite war das Entsetzen groß. Und es wurde noch größer, als zehn Minuten später Nico Baum auf 0:2 erhöhte. Erst ein Foul-Strafstoß ermöglichte den Gastgebern den Anschlusstreffer. Ohratal-Keeper Frankenberger kam laut Schiedsrichter seinem Gegenspieler Alexander König mit dem Knie in die Quere. Den Elf-Meter verwandelte Sieblebens Sören Lehmann souverän zum 1:2 (40.). Noch kurz vor dem Pausenpfiff nahm dann aber erneut Patrick Januszek eine Vorlage von Rene Schulze volley und beförderte die Kugel in den Kasten (44.), während sich die Siebleber Abwehr auf Zusehen beschränkte.


Dass die Elf von Trainer Jürgen Heun aber noch nicht geschlagen war, erfuhren die Gäste gleich zu Beginn der zweiten Hälfte. Der blitzschnelle Sören Lehmann überwand die Ohrataler Hintermannschaft ohne große Probleme und schloss zum 2:3 an (46.). Doch wieder schaffte es Januszek mit seinem dritten Tor, die Siebleber Hoffnung auf den Ausgleich zunichte zu machen (53.). Davon, dass Januszek gesundheitlich noch angeschlagen gewesen sein soll, war am Samstag somit keineswegs etwas zu merken. Die Siebleber kämpften zwar weiter, allerdings war es unübersehbar, dass es ihnen immer schwerer fiel, den Gästen etwas entgegenzusetzen, die ihrerseits endgültig ihren Rhythmus gefunden hatten. So erhöhte Rene Schulze in der 59. Minute mit einem Flachschuss in den rechten Winkel auf 2:5 Für ein Lebenszeichen der Siebleber sorgte in der 64. Minute dann Michele Lehmann, der nach langem Einwurf per Volleyschuss noch einmal auf 3:5 verkürzte. Die Thimm-Elf ließ in der Offensive aber weiterhin nicht locker. Eine Ecke von Rene Schulze verwandelte Ohratal-Kapitän Philipp Kiebert zum 3:6. Als Sieblebens Keeper Niklas Schellenberg gegen den heranstürmenden Michael Jüngling die Notbremse zog, entschied Schiedsrichter Patrick Hofmann auf Elf-Meter. Patrick Januszek nahm die Möglichkeit dankend an und erhöhte auf 3:7 (74.). Die etwa 400 Zuschauer auf dem Siebleber Sportplatz hatten zu diesem Zeitpunkt keinen Zweifel mehr, wer hier als Sieger vom Platz gehen sollte. Trotzdem setzte Ohrdrufs Youngster Max Wildies noch einen obendrauf und traf in den Schlussminuten zum 3:8.


Während auf Ohrdrufer Seite der Jubel nach dem Schlusspfiff groß war, stand den Gastgebern der Frust ins Gesicht geschrieben. Dennoch zeigte sich die Heun-Elf als fairer Verlierer. „Wir sind lange Zeit an den Ohrdrufern dran geblieben, die aber letztlich gerade vorm Tor cleverer und abgezockter agiert haben und unsere eigenen Fehler eiskalt ausgenutzt haben", sagte Mannschaftsleiter Bernd Damm und fügte hinzu: „Wir wünschen Ohratal jetzt, dass sie es auch ins Pokal-Finale schaffen." Für Ohratal-Trainer Jan Thimm blieb dennoch ein Wermutstropfen am Ende des Tages zurück: „Wir haben uns eigentlich Rot-Weiß Erfurt als nächsten Pokal-Gegner gewünscht." Allerdings schieden diese am Samstag mit 0:1 gegen Rudolstadt aus dem Rennen.


Statistik zum Spiel:


Torfolge:

0:1 Patrick Januszek (25.)

0:2 Nico Baum (35.)

1:2 Sören Lehmann (40./FE)

1:3 Patrick Januszek (44.)

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2:3 Sören Lehmann (47.)

2:4 Patrick Januszek (53.)

2:5 René Schulze (59.)

3:5 Michele Lehmann (64.)

3:6 Philipp Kiebert (68.)

3:7 Patrick Januszek (74./FE)

3:8 Max Wildies (89.)


SpG Siebleben/Seebergen:

Schellenberg - Ph. Päsler, Türk (46. Schwope), Wolf (63. Halyanty), Wapenhensch (46. Bezold), König, M. Lehmann, Schnauß, Büchner, Körber, S. Lehmann (MK)


FSV 06 Ohratal:

Frankenberger - Hill, Jüngling (78. Maternowski), Schunke, Januszek, Dick (71. Pfannstiel), Baum, Schulze, Wildies, Kiebert (MK / 87. May), Blaschczok


Zuschauer: 390


Schiedsrichter: Patrick Hofmann (Großneuhausen)

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