BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. FC Carl Zeiss Jena II
1 : 0



Pedros Premierentor entscheidet


Fußball, NOFV-Oberliga: Gegen den Tabellenvierten aus Jena kämpfen die Geraer bis zum Umfallen und landen ihren vierten Saisonerfolg. Kapitän Alexander Just hält nach einer knappe Stunde einen Elfmeter des Deutsch-Serben Dusan Crnomut.


Gera (OTZ/Jens Lohse). "Wir haben den Fußball der Jenaer zerstört und auf unsere Konterchancen gewartet. Die Zeiss-Reserve hat überraschend viele Fehler gemacht. Wir waren taktisch sehr diszipliniert. Am Ende hat wohl der größere Siegeswillen zu unseren Gunsten entschieden", meinte Wismut-Trainer Andy Lippold nach dem Abpfiff des Ostthüringen-Derbys gegen den FC Carl Zeiss Jena II. Sein Gegenüber Georg-Martin Leopold verstand die Fußball-Welt nicht mehr: "Wir sind an der Niederlage selbst schuld. Die ersten 20 Minuten haben wir uns ein paar gute Möglichkeiten erarbeitet, die wir aber nicht verwerten konnten. Vor der Pause sind wir dann in einen Konter gelaufen. Das hat Wismut in die Karten gespielt. Der verschossene Elfmeter kam hinzu. Die Geraer haben oft an der Grenze des Erlaubten verteidigt."

Der Gastgeber stellte sich vor 207 Zuschauern im Stadion der Freundschaft weit hinten rein. Dennoch ergaben sich in der Anfangsviertelstunde drei gute Möglichkeiten für die Jenenser. Nach einer Freistoßeingabe auf den langen Pfosten scheiterte der aufgerückte Schmidt dort per Kopf an Keeper Just (8.). Als dos Santos als letzter Mann den Ball vertändelte, zögerte Andris zu lange mit dem Abschluss, so dass der junge Brasilianer seinen Fehler im letzten Moment noch selbst ausbügeln konnte (10.). Als Crnomut mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur das Außennetz traf (15.), ging der Jenaer Spielfaden zunehmend verloren. Das Tempo fehlte im Spielaufbau der Gäste, der zudem immer wieder durch vermeidbare Fehlpässe gestört wurde. Nach und nach trauten sich die Orange-Schwarzen in der Offensive mehr zu. Nach einer Zeiss-Kopfballabwehr in die Mitte verzog Franz aus 22 m (28.). Ein nächstes Achtungszeichen setzte Schubert, dessen Flachschuss Schlussmann Haase erst im Nachfassen unter Kontrolle brachte (38.). Die Wismut-Defensive nahm den Gäste mehr und mehr die Lust am Fußballspielen. Das fruchtete. Als Rietsch mit einem Musterpass den zum richtigen Zeitpunkt auf der rechten Seute startenden Pedro bediente, markierte der Brasilianer vier Minuten vor der Pause mit seinem ersten Tor im Wismut-Trikot das umjubelte 1:0 (41.).

Nach Wiederbeginn zog sich der Gastgeber noch weiter zurück und verteidigte mit Mann und Maus. Die beiden Sechser Lippold und Franz räumten schon vor der Viererkette auch auf Kosten manches Fouls viel ab. Als Schumann im Strafraum äußerst strittig den zur Halbzeit eingewechselten Shoshi zu Fall brachte, zeigte Referee Müke (Schönebeck) auf den Elfmeterpunkt. Doch Crnomut - mit elf Saisontreffern bester Jenaer Tirschütze - konnte das Geschenk nicht verwerten. Wismut-Kapitän Just parierte den schwach getretenen Strafstoß und bewahrte sein Team so vor dem möglichen Ausgleich (56.). Vier Minuten später faustete Just auch einen 20 m-Gewaltschuss von Crnomut ab (60.). Die nächste Jenaer Großchance bot sich Shoshi, der nach einer nicht energisch geklärten Eingabe freistehend aus 8 m zum Schuss kam, aber verzog (75.). Die Gäste warfen alles nach vor. Die Begegnung wurde ruppiger. Jagupov hatte Glück, nach einem Gerangel an der Mittellinie abseits des Balles nicht vom Platz zu fliegen. Als in der fünfminütigen Nachspielzeit Just auch noch gegen Schmidt und Shoshi rettete, stand der Wismut-Sieg fest, der am Ende ein Sieg des größeren Willens war.


Wismut Gera: Just - Pedro, dos Santos, Lippold, Schubert (84. Koepp), Klammt (59. Gkouvas), Pohland, Franz, Rietsch (74. Jagupov), Hartmann, Schumann. Jena II: Haase - Schmidt, Andris, Timm, Crnomut, Cellarius, Babaew (46. Shoshi), Rennert, Gotfrit (63. Krahnert), Rühling (74. Barth), Eichberger. SR: Sirko Müke (Schönebeck). Z.: 207. Tor: 1:0 Pedro (41.).


Wismut mit größerem Willen


Fußball, NOFV-Oberliga: Geras Torwart Alexander Just hält nach einer knappen Stunde einen Elfmeter vom Jenaer Dusan Crnomut.


BSG Wismut Gera - FC Carl Zeiss Jena II 1:0 (1:0)

Gera (tlz/jl). Durch einen Treffer des Brasilianers Pedro kurz vor der Pause gewinnt die BSG Wismut Gera ihr Heimspiel gegen den Tabellenvierten FC Carl Zeiss Jena mit 1:0. Nach der Begegnung unterhielt sich unsere Zeitung mit Gastgeber-Torwart Alexander Just:

Warum hat Wismut in dieser Saison nicht immer so gespielt?

Die Lockerheitist ist erst jetzt da. Die hat uns vorher oft genug gefehlt. Da hatten wir Angst, Fehler zu machen.

Wie haben Sie die heutige Begegnung gesehen?

Gegen einen starken Gegner, der wahrscheinlich 70 Prozent Ballbesitz hatte, haben wir sehr tief gestanden und auf unsere Konterchancen gelauert.. Einmal waren wir erfolgreich, als Pedro einen Pass von Tom Rietsch verwerten konnte. In der Schlussphase hatten wir einige brenzlige Situationen zu überstehen.

Ihr gehaltener Elfmeter gegen Dusan Crnomut nach 56 Minuten war eine der Schlüsselszenen der Begegnung?

Ja. Dem Jenaer Zehner war bis dahin im Spiel nicht sehr viel gelungen. Er hat oft mit dem Spiel seiner Mannschaft gehadert. Da bin ich davon ausgegangen, dass er den Elfmeter sicher verwandeln will. Also bin ich in die von mir aus linke Ecke gesprungen und habe den mit der Innenseite geschossenen Ball gehalten.

Was hat heute den Unterschied ausgemacht?

Wir haben leidenschaftlich verteidigt und vorn eine unserer wenigen Möglichkeiten genutzt. Hinten standen wir recht sicher. Der größere Siegeswillen hat heute für uns entschieden. Die Foulstatistik spricht sicherlich auch dafür. Da waren wir manchmal zumindest an der Grenze des Erlaubten. Die Jenaer haben etwas überheblich agiert. Die hatten es sich hier im Stadion der Freundschaft sicherlich leichter vorgestellt.

Wie es ausschaut, bleiben die Geraer in der Oberliga. Für nächste Saison tut sich viel. Wie ist Ihr Eindruck?

Mit den bereits getätigten Neuverpflichtungen von Frank Müller, dem Kapitän des ZFC Meuselwitz, und Carsten Weis von der Erfurter Rot-Weiß-Reserve, verfügen wir auf zwei Leitwölfe, die uns in diesem Spieljahr gefehlt haben. Der junge Ukrainer Yuriy Andriychenko, der in seinem Heimatland Jugend-Nationalspieler war, verstärkt uns ebenso. Wir werden aller Voraussicht nach also nächste Saison auf dem Platz mehr Spaß haben. So eine Serie wie diesmal wollen wir nicht noch einmal erleben.

Auch Sie haben Ihren Vertrag verlängert?

Ja, für zwei Jahre. Mit Steve Lippold und Tom Rietsch haben es mir weitere Spieler aus dem derzeitigen Kader gleich getan. Andere werden noch folgen.

In der neuen Saison trainiert Carsten Hänsel die Geraer Wismut-Elf. Bisher coachte der den FC Rot-Weiß Erfurt II. Was denken Sie über ihn?

Ich habe noch nicht viel mit ihm gesprochen. Er scheint jedenfalls sehr engagiert zu sein und zielstrebig sowie leistungsorientiert zu arbeiten. Das gefällt mir.