BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. Bischofswerdaer FV 08
0 : 1

Gera (OTZ/Jens Lohse). Späte Tore gegen Wismut Gera scheinen ein Markenzeichen der Bischofswerdaer zu sein. In der Vorsaison gewannen die ""Schiebocker" im Stadion der Freundschaft durch Petr Novotnys Treffer in letzter Minute mit 1:0. Im Rückspiel in Ostsachsen erzielte Ralf Marrack vier Minuten vor Schluss den 1:1-Ausgleich. Diesmal schlug die Elf von Trainer Erik Schmidt in der 84. Minute eiskalt zu. Nach einem abgefälschten Pass in die Schnittstelle der Geraer Viererkette kam der zur Halbzeit eingewechselte Hannes Graf freistehend zum Schuss und traf volley unter die Latte. "Das ist eine bittere Niederlage für uns. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir waren lange Zeit das bessere Team und haben uns auch die besseren Möglichkeiten erspielt, ohne dass eine hundertprozentige dabei war", äußerte sich Gastgeber-Trainer Carsten Hänsel und ergänzte: "Trotzdem sind wir auf dem richtigen Weg. Wir werden uns jetzt kurz ärgern, dann schnell regenerieren und dann geht es nach Halle." Bischofswerdas Coach Erik Schmidt war mit der ersten Halbzeit seiner Kicker überhaupt nicht zufrieden. "Über einen Rückstand hätte wir uns nicht beschweren dürfen. Nach der Pause haben wir dann umgestellt. Wir haben an uns geglaubt, so die Probleme im spielerischen Bereich kompensiert. Lange sah es nach einem torlosen Remis aus. Nun ist es ein glücklicher Sieg geworden, den wir natürlich gerne mitnehmen", kommentierte er den Spielausgang.

Der Dreier katapultierte die Gäste aus dem Landkreis Bautzen auf Platz drei nach vorn. Neben dem an einem Muskelfaserriss laborierenden Phillip Roy mussten die Geraer auch auf Max Gehrmann verzichten, dessen Bänderdehnung im Knöchel sich doch als langwieriger erwies. So stand mit Dennis Blaser der Siegtorschütze von Markränstädt erstmals in der Wismut-Startelf. Der Gastgeber begann sehr konzentriert. Man ergriff selbst die Initiative, erkämpfte sich viele Bälle frühzeitig und versuchte, in der gegnerischen Hälfte in die freien Räume zu gelangen. Nach einer Flanke des agilen Chris Söllner konnte Dennis Blaser seinen Kopfball nicht richtig platzieren (11.). Bei der nächsten gefährlichen Söllner-Eingabe rettete Bischofswerdas Marco Fischer im letzten Moment vor dem einschussbereiten Raimison dos Santos (14.), dessen Flachschuss wenig später so abgefälscht wurde, dass er zur leichten Beute für 08-Torwart Dominik Reißig wurde (18.). Die Gäste konnten in der gesamten ersten Halbzeit kaum einen gelungenen Angriff verzeichnen. Ganz auffällig agierte Stefan Raßmann, der als Sechser vor der Viererkette fast jeden Zweikampf gewann. Einziges Manko des Wismut-Spiels war, dass vorn kaum ein Ball gesichert werden konnte, so dass es schwerfiel nachzurücken und permanent für Torgefahr zu sorgen.

Am nächsten dran am Führungstor war kurz vor der Halbzeit Chris Söllner, der nach Vorarbeit von Florian Schubert und Carsten Weis auf der linken Seite durchgebrochen war, aber aus 14 m an Keeper Dominik Reißig scheiterte (43.). Nach Wiederbeginn wechselte Bischofswerda zweimal und wurde stärker. Bei einem Zuspiel von Carsten Weis fehlten Florian Schubert nur Zentimeter, um mit der Fußspitze an den Ball zu kommen (47.). Auch die Gäste taten nun mehr für ihre Offensive. Nach einer Wismut-Ecke wurde Cornelius Gries beim Konter gerade noch von Chris Söllner beim Schuss geblockt. Auf der anderen Seite verzog Dennis Blaser von der Strafraumgrenze, nachdem Florian Schubert den Ball zuvor mit der Brust hatte abtropfen lassen (53.). Bischofswerdaer Aktionen von Eric Bachmann per Kopf (58.) und Marc Böttger per Flachschuss (70.) brachten Gastgeber-Schlussmann Alexander Just nicht ernsthaft in Bedrängnis. Den Torschrei auf den Lippen hatten die Wismut-Zuschauer wenig später, doch verfehlte der 22 m-Schlenzer von Carsten Weis das lange Eck knapp (72.). Mit zunehmender Spielzeit bekam Bischofswerda Oberwasser. Bei den Geraern fehlten die Alternativen auf der Bank. War Alexander Just bei Franz Beckerts Flachschuss noch per Fußabwehr zur Stelle (82.), war er zwei Minuten später machtlos..