BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. SV Merseburg 99
3 : 0

Wismut Gera gewinnt gegen Merseburg und hält die Serie
Gegen Merseburg erweisen sich die Geraer im Angriff als äußerst effektiv und gewinnen 3:0 (2:0)


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"Die Qualität einer Biene wird nicht nach der Anzahl ihrer Flügelschläge sondern nach ihrer Ausbeute an Honig beurteilt." Mit dieser Weisheit verblüffte Wismut-Ex-Präsident Hermann Just seine alten Mitstreiter. Das Spiel zwischen Wismut Gera und dem SV Merseburg 99 hatte er mit dieser Aussage perfekt dargestellt.

Während die Gäste mit ihrer gefälligen Spielanlage die Partie gestalteten, schlugen die Orange-Schwarzen vorn eiskalt zu und landeten mit dem 3:0-Erfolg den vierten Heimsieg in Serie, der die Geraer in der Oberliga-Tabelle zumindest bis auf Platz fünf bugsierte.

"Wir sind im Spiel nach vorn derzeit brutal effektiv. Hinten hatten wir in der einen oder anderen Szene auch das Glück auf unserer Seite. So kommt der 3:0-Sieg zustande gegen einen Team, dass fußballerisch zu den besten gehörte, die sich in dieser Saison im Stadion der Freundschaft vorgestellt haben", äußerte sich Wismut-Trainer Carsten Hänsel. Sein Gegenüber, der 49-jährige Bosnier Farih Kadic konnte einem schon etwas leid tun. "Das Problem Chancenverwertung zieht sich bei uns seit dem ersten Spieltag wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. Mit der Leistung meiner Mannschaft an sich bin ich hoch zufrieden. Aber wer vorn die Tore nicht macht, der kassiert sie eben hinten."

Im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Spitzenreiter Chemie Leipzig musste der Gastgeber sein Team auf einer Position umstellen. Für den mit einer Oberschenkelzerrung ausfallenden Stefan Raßmann gab Rudolstadt-Siegtorschütze Raphael Börner sein Startelf-Debüt bei Wismut und fügte sich prächtig ein. Die ersten beiden Chancen gehörten allerdings den Merseburgern. Doch vom Rückpass von Tom Butzmann von der Grundlinie war Robert Wagner im Sturmzentrum zu überrascht (3.). Kurz darauf rettete Abwehrchef Frank Müller in höchster Not bei einer Eingabe desselben Spielers (6.). Wie es gemacht wird mit dem Toreschießen zeigten die Geraer. Die erste Ecke verlängerte Sebastian Dräger mit der Hacke zur Strafraumgrenze, wo Frank Müller mit dem linken Fuß abzog und Dennis Blaser den Ball vor Torwart Josip Jokanovic zum 1:0 ins Netz abfälschte (11.).

Das Spiel konnten die Wismut-Kicker damit nicht beruhigen. In den Zweikämpfen kam der Gastgeber oft zu spät, konnte die Bälle kaum einmal in den eigenen Reihen halten. Merseburg diktierte den Spielrhythmus, nur kam nichts Zählbares dabei heraus.

Hänsel: Im Spiel nach vorn brutal effektiv

Mitte der erste Hälfte schlugen die Orange-Schwarzen zum zweiten Mal zu. Nach Florian Schuberts Pass zog Raphael Börner auf der linken Seite in den Strafraum und wurde von Christoph Schulz von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitän Frank Müller sicher – 2:0 (24.).

Merseburg mühte sich weiter. Mehrfach lag der Anschluss in der Luft. Ein Flugkopfball des freistehenden Tom Butzmann schlug aber genauso wenig ein wie der 16 m-Schuss des eingewechselten Lukas Stagge.

Nach Wiederbeginn änderte sich nichts. Gäste-Kicker Nikola Odovic traf nur den Innenpfosten, von wo das Leder Torwart Alexander Just in die Arme sprang (47.). Wismut hätte früh mit dem dritten Tor alles klar machen können. Einen Direktschuss von Carsten Weis lenkte Josip Jokanovic zur Ecke (49.). Nach einem Weis-Freistoß wäre der sich nach anfänglichen Problemen später steigernde Stanko Cvitkovic mit langem Bein fast erfolgreich gewesen (52.). Auf der anderen Seite musste die Geraer Abwehr stets auf der Hut sein. Beim Gewaltschuss von Torjäger Stephan Neigenfink, beim abgefälschten Schuss von Tom Butzmann und beim Heber von Nikola Odovic an den Innenpfosten (72.) schien das Gastgeber-Gehäuse wie vernagelt. Die Merseburger nahmen sich dann den Wind ihrer Schlussoffensive selbst aus den Segeln. Einen zu kurz geratenen Rückpass hob Carsten Weis in Richtung Tor der 99er, wo Dennis Blaser per Kopf mit seinem neunten Saisontreffer zum 3:0 erfolgreich war (78.).

Nach Gelb-Rot für Merseburgs dos Santos Coelho (81.) hätten Carsten Weis und Dennis Blaser sogar noch weiter erhöhen, doch wäre das wohl des Guten zuviel gewesen.

Jens Lohse / 10.04.17