BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. FC Carl Zeiss Jena II
2 : 1

BSG Wismut Gera mit starken letzten fünfundzwanzig Minuten

Von einem 0:1-Rückstand lassen sich die Geraer nicht beeindrucken und gewinnen gegen den FC Carl Zeiss II noch mit 2:1.Durch den 2:1-Heimerfolg gegen den FC Carl Zeiss Jena II rückt die BSG Wismut Gera in der Oberliga-Tabelle auf Platz fünf nach vorn.

 Innenverteidiger Andreas Luck gelingt nach einem Eckball der Siegtreffer. Kapitän Frank Müller (r.) freut sich mit ihm.

(OTZ/Jens Lohse) - "Jetzt mal ein Standardtor – das wäre doch was!", meinte Wismut-Trainer Carsten Hänsel am Spielfeldrand, als sich Stanko Cvitkovic beim Stand von 1:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena II in der 82. Minute das Leder zum Eckball zurecht legte. Als wäre der Fußball-Gott ein Orange-Schwarzer und hätte ihn erhört, kam es so. Den flach nach innen getretenen Standard beförderte der aufgerückte Innenverteidiger Andreas Luck mit der linken Innenseite genau ins Eck — 2:1.

Der Jubel kannte keine Grenzen. Kapitän Frank Müller fing den Torschützen als Erster ein und lief mit ihm Richtung Trainerbank, wo gemeinsam gefeiert wurde, Die restlichen zehn Minuten samt Nachspielzeit überstanden die Geraer ohne Probleme, weil die junge Jenaer Mannschaft niemanden in ihren Reihen hatte, der die Mitspieler nochmals mitreißen konnte.

Fiedler: Mit Hänsel drei Jahre verlängert

"Lasst den Kopf ruhig unten. Ihr müsst ihn nicht hoch nehmen", haderte Reserve-Coach Stefan Treitl an der Mittellinie, wohl wissend, dass sich der Gastgeber den vierten Dreier in Folge mit dem größeren Siegeswillen redlich verdient hatte.

"Die erste Halbzeit war stark von der Taktik geprägt. Durch den Rückstand, der so nicht hätte passieren dürfen, waren wir gezwungen, offensiver zu agieren. Die letzten 25 Minuten waren dann der Wahnsinn. Wir haben die Ruhe bewahrt. In unserer derzeitigen Situation gewinnt man solche Spiele", strahlte Wismut-Trainer Carsten Hänsel auf der Pressekonferenz.

Geras Präsident Volker Fiedler verkündete dann gleich noch, dass der Verein den Vertrag mit Carsten Hänsel und seinem Team um drei Jahre verlängert hat. Sehr realistisch und nüchtern analysierte Jenas Stefan Treitl die Begegnung: "Der Geraer Sieg geht absolut in Ordnung. Die Mannschaft hat in der zweiten Hälfte viel mehr investiert als wir. Wir haben gut angefangen. Die ersten 25 Minuten haben mir gut gefallen. Danach war von unserer individuellen Qualität nicht mehr viel zusehen. Kämpferisch hatte Wismut mehr zu bieten."

Sehr zäh hatte die Begegnung aus Sicht des Gastgebers begonnen. Gefühlt hatten die Jenaer vor der Pause 70 Prozent Ballbesitz. Doch agierte man meist in die Breite oder – im modernen Fußball-Deutsch – geduldig. Die Zielstrebigkeit im Spiel nach vorn fehlte jedenfalls. Einen Schrägschuss von Florian Giebel konnte der mit Oberschenkel-Problemen kämpfende Wismut-Torwart Sabri Vaizov noch abfausten (7.). Später traf Torjäger Artur Mergel nur das Außennetz (28.). Von den Orange-Schwarzen war in der Offensive gar nichts zu sehen. Man lief oft hinterher, konnte kaum zweite Bälle gewinnen. Nach Wiederbeginn ging Jena II in Führung. Nachdem Sabri Vaizov den Schrägschuss von Morten Timm zur Ecke abgewehrt hatte, war anschließend Marc Andris per Kopfball-Aufsetzer zur Stelle (47.). Florian Giebel hatte kurz darauf den zweiten Zeiss-Treffer vor Augen, verfehlte das lange Eck aber (53.). Ein Gewaltschuss von Florian Schubert aus 25 m, den Gäste-Schlussmann Maximilian Meurer nur abklatschen konnte, ließ dann die Geraer aufwachen. Mit der Nachschuss-Chance konnte der Brasilianer Pedro noch nichts anfangen (56.). Während kurz darauf Dennis Blaser noch geblockt wurde (62.), bewies der beste Wismut-Torschütze wenig später, was ihn derzeit auszeichnet. Eigentlich war die Situation schon verpufft, doch überlief Blaser noch die Jenaer Filip Krstic und Andre Schmidt und überraschte Keeper Maximilian Meurer per Flachschuss aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich (71.). Wismut nun mit Oberwasser und großem Selbstvertrauen. Man wollte den Siegtreffer, den der Eckball von Stanko Cvitkovic einleitete.

Mit dem Erfolg schoben sich die Geraer auf Platz fünf in der Tabelle nach vorn. "Jungs, wir fahren nächste Woche nach Leipzig", war während der Schlussphase lautstark von der Tribüne zu hören. Am kommenden Sonnabend gastiert die Wismut-Elf bei Spitzenreiter Chemie Leipzig in Leutzsch.

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