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Wismut enttäuscht gegen Sandersdorf Nach der 0:3-Pleite zu Hause überwintern die Geraer auf dem vorletzten Tabellenplatz. alle Bilder zum Spiel |>| Gera. 20 Minuten vor Schluss nahm Wismut-Trainer Carsten Hänsel Platz auf der Mannschaftsbank. Das Coachen am Spielfeldrand stellte er bis zum Abpfiff tief enttäuscht von der Leistung seiner Elf ein. Nur für die letzten beiden Wechsel kam er noch einmal hervor. "Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt, sind allerdings durch den ersten Sandersdorfer Torschuss gleich in Rückstand geraten. Das passte gut zum Bild der Hinrunde. Das 0:2 nach einem katastrophalen individuellen Fehler war dann der endgültige Genickbruch. Danach war es schwer, wieder zurückzukommen", analysierte der Geraer Trainer die 0:3-Niederlage im Stadion am Steg gegen eine Sandersdorfer Mannschaft, die keine Bäume ausriss, der aber auch keine Patzer unterliefen. Schon am Vormittag des Spieltags hatten die Orange-Schwarzen den ersten Nackenschlag hinnehmen müssen. Mittelstürmer Andreas Luck meldete sich wegen einer Bronchitis ab. Noch in der Woche hatte Trainer Carsten Hänsel ihn als Lebensversicherung der Wismut-Elf in der Hinrunde charakterisiert. Ohne Lebensversicherung begannen die Geraer vor 183 Zuschauern engagiert. Man mühte sich mit dem eisigen Wind im Rücken auf dem gefrorenen Untergrund um ein druckvolles Angriffsspiel. Klare Torchancen sprangen allerdings nicht heraus. Raphael Börners Eingabe blieb ohne Abnehmer (17.). Florian Schuberts 18 m-Schuss strich am Kasten vorbei (18.). Aus vielversprechenden Freistoß-Gelegenheiten machten Carsten Weis und Maximilian Enkelmann zu wenig (24.). Einen abgefälschten Enkelmann-Schuss schnappte sich Union-Keeper Tom Herrmann vor der Torauslinie (27.). Die richtige Durchschlagskraft im Angriff fehlte den Elsterstädtern. Nach einer halben Stunde nahmen auch die Sandersdorfer am Spiel teil. Dan Lochmann ließ seine Qualitäten erstmals bei einem Abseitstor aufblitzen. Kurz darauf schlug er eiskalt zu. Nach Maximilian Schnabels Pass in die Spitze scheiterte der Angreifer zunächst an Wismut-Keeper Sabri Vaizov, ehe er das Leder im Nachsetzen überlegt im langen Eck versenkte - 0:1 (35.). Nach Wiederbeginn war von Wismut nicht mehr viel zu sehen, was nicht nur am stärker werdenden Schneetreiben lag. Anders die Sandersdorfer. Eine Eingabe von Moritz Alicke verpasste Tim Hoffmann noch. Als dann aber Florian Schubert in zentraler Position vor dem eigenen Strafraum über den Ball schlug, behielt Dan Lochmann die Übersicht, legte auf Tim Hoffmann quer, der zum 0:2 vollendete (53.). Bei den Geraern gingen daraufhin Köpfe und Schultern nach unten. Nichts klappte mehr. Per Fußabwehr verhinderte Sabri Vaizov gegen den durchgebrochenen Moritz Alicke den dritten Gegentreffer (58.). Nach einem Fehlpass des mit Knieschmerzen in die Begegnung gegangenen Wismut-Kapitäns Frank Müller starteten die Gäste zum Konter. Ein einfacher Doppelpass ließ die Orange-Schwarzen alt aussehen. Dan Lochmann traf mit seinem neunten Saisontor zum 0:3 ins kurze Eck (69.). Der Abpfiff von Referee Benjamin Seidl aus Langenbernsdorf erlöste die tapfer in der Kälte verharrenden Wismut-Anhänger. "Wenn man ein halbes Jahr lang nur von Pech spricht, dann glaubt einem das niemand mehr. Vielleicht ist es ja doch mangelnde Qualität. Wir müssen jetzt alles kritisch analysieren und im Januar möglichst korrigieren. Uns stehen nach dem Jahreswechsel anstrengende Wochen bevor", äußerte sich Wismut-Trainer Carsten Hänsel auf der Pressekonferenz. (Jens Lohse) |