BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. TV Askania Bernburg
1 : 1

Wismut Gera mit Pech und Pusch
Glücklicher Punktgewinn für Gäste aus Bernburg

Manchmal kann man machen, was man will: Der Ball will einfach nichts ins Tor. So geschehen am Sonnabend im Stadion am Steg. Gastgeber Wismut Gera lief gegen Askania Bernburg lange Zeit einem 0:1-Rückstand hinterher. Die Orange-Schwarzen trafen den Innenpfosten, die Lattenunterkante und aus Nahdistanz das leere Tor nicht. Aber mit toller Moral gab man nicht auf, kämpfte bis zum Umfallen und wurde drei Minuten vor Abpfiff vor 278 Zuschauern mit dem späten Ausgleichstreffer belohnt.

Nach einem kurz gespielten Schubert-Freistoß flankte Weis nach innen. Luck legte den Ball mit dem Kopf ab und der eingewechselte Marco Pusch erzielte per Flugkopfball das 1:1 - sein zweites Joker-Tor binnen fünf Tagen (87.). Fast wäre sogar noch mehr möglich gewesen, doch Seibt scheiterte nach einer Balleroberung am gegnerischen Strafraum etwas überhastet am Askania-Torwart Baldauf (90.). 

„Heute ist lange Zeit alles gegen uns gelaufen. Erst musste Robert Paul draußen bleiben, dann die frühe Verletzung von Basti Dräger und auch noch das frühe Gegentor. Da haben wir erst einmal etwas gebraucht. Die restliche Spielzeit hat die Mannschaft aber alles versucht und sich den einen Zähler redlich verdient. In der Tabelle treten wir derzeit allerdings etwas auf der Stelle", so Wismut-Trainer Frank Müller.

Sein Gegenüber Karsten Oswald war mit dem Ausgang der Partie zufriedener: „Das ist ein glücklicher Punktgewinn für uns. Wir hatten heute richtig viel Brühe. Die letzten Wochen haben etwas geschlaucht. Meine Mannschaft war ziemlich kaputt. Den einen Zähler nehmen wir gern mit." 

Wegen Adduktorenproblemen hatte Innenverteidiger Paul diesmal gänzlich auf einen Einsatz verzichten müssen. Bereits nach acht Minuten musste Trainer Müller seine Abwehr erneut umstellen, als Dräger wegen einer Knieverletzung ausschied. Puhan rückte neben Nolde ins Zentrum.

Die Geraer zeigten sich verunsichert, agierten etwas zu passiv, was Bernburg eiskalt bestrafte. Nach einem verpassten zweiten Ball flanke Marcel Pusch nach innen, wo der Bundesliga-erfahrene Kullmann ungehindert per Kopf zum 0:1 erfolgreich war (11.). Während Bernburg mit breiter Brust auftrumpfte, leisteten sich die Orange-Schwarzen auf dem schlechtesten Rasenplatz der gesamten Oberliga viele, viele Fehlpässe.



Erst nach 20 Minuten entschlossen sich auch die Geraer, in die Partie einzusteigen. Nach einer Weis-Eingabe traf Luck den Ball mit der Fußspitze nicht richtig (20.). Zwei Minuten später hatten die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen. Wismut-Kapitän Weis drehte sich im Strafraum geschickt um Gegenspieler Groß. Sein Schlenzer prallte an den linken Innenpfosten, von dort zum rechten Innenpfosten, von wo der Ball wieder auf der Torlinie zurückrollte, ehe ihn ein Bernburger aus der Gefahrenzone schlug (22.).

Weis rackerte unermüdlich, kurbelte das Geraer Spiel nicht nur an, sondern war auch selbst torgefährlich. Seinen Versuch von der Strafraumgrenze mit dem linken Fuß faustete Baldauf ab (31.). Keine Minute später verfehlte sein Rechtsschuss aus der Distanz den Askania-Kasten knapp (32.). Nach einer Schubert-Ecke köpfte der freistehende Luck nur ans Gebälk (35.).

Auch gegen den Wind blieb der Gastgeber nach Wiederbeginn am Drücker. Aber auch das Schusspech blieb erhalten. Ein gefühlvoller Weis-Heber von der Strafraumgrenze landete an der Lattenunterkante. Im Nachsetzen hatte Torjäger Luck aus Nahdistanz das leere Tor vor sich, brachte den Ball aber nicht an Baldauf vorbei (58.). Kaum 60 Sekunden später scheiterte Luck abermals per Kopf in aussichtsreicher Position am zweiten Pfosten am Bernburger Schlussmann (59.).

Es war wie verhext. Wismut gab sich aber nicht auf, rannte weiter an. Auf beiden Seiten ließen nach den Wochenspielen die Kräfte nach. Drei Minuten vor Spielende jubelten die Geraer doch noch und hätten fast noch den Siegtreffer erzielt, während sich Askania nur noch mit planlos ins Aus geschlagenen Bällen über die Zeit zu retten suchte.

Am Ende konnten beide Mannschaften mit dem einen Punkt leben. 


Jens Lohse / 29.04.18

Foto: Danny Neidel
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