BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

SG Union Sandersdorf 1911 vs. BSG Wismut Gera
2 : 1

Rückpass wird Wismut Gera zum Verhängnis
BSG Wismut Gera unterliegt im Gastspiel bei der SG Union Sandersdorf

Zum dritten Mal in Folge verloren die Geraer bei Union Sandersdorf, wobei die 1:2 (1:1)-Niederlage diesmal mehr als unglücklich war. Während die Orange-Schwarzen ihre sechs hochkarätigen Chancen nur ungenügend nutzten, war der Gastgeber enorm effektiv. Beide Sandersdorfer Torschüsse landeten im Kasten von Wismut-Keeper Jacob Mühlmann, der für den grippeerkrankten Nicolas Kriebel zwischen die Pfosten gerückt war.

„Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und hatten alles im Griff. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz als Sandersdorf und sind deshalb verdient in Führung gegangen. Danach haben wir uns mit dem 1:1 selbst bestraft. Nach Wiederbeginn haben wir selbst das zweite Tor verpasst. Zum Schluss wurde es gegen den Wind immer schwerer", so Geras Co-Trainer Norman Teichmann.

Auf Kunstrasen entwickelte sich bei äußerst böigem Wind ein nicht sonderlich schön anzusehendes Spiel. Der Wind war so stark, dass bei manchem Abstoß oder Eckball drei Anläufe nötig waren. Bei Wismut konnte Kapitän Robert Paul wegen Knieproblemen doch nicht in der Startelf stehen. Dafür war Spielmacher Carsten Weis mit von der Partie. Die vermeintliche fünfte Verwarnung in Leutzsch erwies sich doch erst als vierte.

Sandersdorf begann furios. Keine Minute war gespielt, als Torwart Jacob Mühlmann erstmals eingreifen musste (1.). Doch die Geraer bekamen das Spiel schnell unter Kontrolle und wurden auch torgefä

hrlich. Nach einer Söllner-Eingabe traf der diesmal im Sturmzentrum aufgebotene Raimison Draiton dos Santos nur das Außennetz (12.). Von Sandersdorf war nicht viel zu sehen. Der Gastgeber lief meistens hinterher. Bei einer Eckenserie lag die Wismut-Führung in der Luft. Einen Kopfball von Christopher Lehmann wehrte Rico Gängel auf der Linie ab (28.).

Sich klare Chancen zu erarbeiten, war dennoch schwierig. Kunstrasen und Wind erforderten beim finalen Pass höchste Präzision. Als sich Kapitän Stefan Raßmann aus der Distanz ein Herz fasste und mit dem Wind im Rücken mit der Innenseite abzog, konnte Union-Schlussmann Nico Becker den Ball nicht festhalten. Die folgende präzise Eingabe des Brasilianers dos Santos köpfte Lehmann zum 0:1 ins Netz (40.).



So schwer wie die Geraer Führung erkämpft war, so schnell war sie auch dahin. Wie schon bei Chemie Leipzig in der Vorwoche wurde den Gästen ein unerlaubter Rückpass zum Torwart zum Verhängnis. Übereifrig hatte sich Mühlmann auf den Ball geworfen. Eiskalt bestrafte Sandersdorf den Fehler. Denis Zivcec traf nach einem cleveren Querpass zum 1:1 unter die Latte (42.).

Wer nach Wiederbeginn mit einem Union-Sturmlauf mit dem Wind im Rücken gerechnet hatte, der sah sich getäuscht. Die besseren Gelegenheiten boten sich weiterhin den Geraern. Nach einem tollen Solo des aufblühenden Lehmann kam Draiton dos Santos zwölf Meter vor dem Gastgeber-Tor zum Volleyschuss, den Becker aber im Nachfassen kurz vor der Linie unter Kontrolle brachte (49.).

Der Sandersdorfer Keeper rettete auch nach einer Weis-Flanke haarscharf vor Chris Söllner (54.). Wenig später spielte Lehmann wiederum Söllner frei, der freistehend in Becker seinen Meister fand (62.).

Angesichts der starken Windböen wurde es für die Wismut-Elf in der Schlussphase schwieriger, sich mit spielerischen Mitteln zu befreien. Lehmann flankte auf dos Santos, der per Kopf nochmals im Gastgeber-Torwart seinen Meister fand (70.). In den letzten zehn Minuten drehte Sandersdorf auf. Erst brachte Philipp Katzenberger per aufspringendem Rückpass seinen Keeper Mühlmann in Bedrängnis, was fast der eingewechselte Tim Jonietz bestraft hätte (81.).

Zwei Minuten später strich dessen 23 m-Flachschuss knapp am linken Pfosten vorbei (83.). Ein weiter Union-Einwurf leitete dann das Unheil ein. Nach einer Verlängerung ging im Zentrum der entscheidende Zweikampf verloren und Max Hermann traf aus acht Metern zum 2:1 (87.). Sowohl Lehmann als auch Raßmann setzten in der Schlussphase die letzten Wismut-Schüsse etwas zu hoch an.



Jens Lohse / OTZ / 10.12.18
Foto: Danny Neidel