BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. FC Einheit Rudolstadt
1 : 2

Einheit-Revanche bei Wismut
Geraer unterliegen Rudolstadt nach einer schwachen Partie mit 1:2

Die sechs mitgereisten Rudolstädter Zuschauer mit ihrer großen gelb-grünen Vereinsfahne waren wohl die einzigen im Stadion am Steg, die sich am gestrigen Oberliga-Spiel erfreuen konnten. Mit 2:1 behauptete sich der FC Einheit bei der BSG Wismut Gera und revanchierten sich für die 0:1-Niederlage im Hinspiel.

Während Gastgeber-Trainer Frank Müller wortlos in der Kabine verschwand, meinte Kapitän Robert Paul nach dem Abpfiff: „Die Gegentore, die wir zurzeit kassieren, sind eine Katastrophe. So kann man keine Spiele gewinnen. Wir müssen zu Beginn in Führung gehen. Aber auch nach dem Anschlusstor war noch genügend Zeit, etwas zu drehen."

Die monierten Gegentreffer entstanden haarsträubend. Vor dem 0:1 sprang der Ball vor Robert Paul so unglücklich auf, dass hinter ihm Patrik Schlegel an den Ball kam. Dessen Flachschuss fälschte Philipp Katzenberger noch ab, so dass der diesmal den Wismut-Kasten hütende Jacob Mühlmann keine Abwehrchance hatte (25.).

Sechs Minuten später schon der nächste Rückschlag für die Orange-Schwarzen. Die Eingabe von Raul Amaro bugsierte Sven Rupprecht aufs Tor der Hausherren, wo der Ball Jacob Mühlmann erst durch die Hände, dann durch die Beine rutschte und über die Linie trudelte - 0:2 (31.).

Bis dahin war von den Gästen nicht viel zu sehen gewesen. Die Hausherren hätten in Führung gehen müssen, als Jegor Jagupov frei vor Einheit-Schlussmann Adam Marczuk auftauchte, den Ball aber am Gehäuse vorbei schob. Die beiden Gegentore mussten die Geraer dann erstmal verdauen.

Außer einem zu unplatzierten Jagupov-Kopfball nach einer Söllner-Eingabe (35.) hatte Wismut vor der Pause nicht mehr viel zu bieten.



Nach Wiederbeginn schien der Gastgeber mit neuem Schwung aus der Kabine zu kommen. Eine Söllner-Ecke auf den kurzen Pfosten köpfte der einlaufende Robert Paul mit Hilfe der Lattenunterkante zum 1:2-Anschluss in die Maschen (48.). Doch der erhoffte Geraer Sturmlauf blieb aus.

Nach einem Katzenberger-Freistoß wäre Rudolstadts Patrik Schlegel fast ein Eigentor unterlaufen (54.). Ansonsten fehlten der Müller-Elf die spielerischen Mittel. Die meist weit nach vorn geschlagenen Bälle kamen kaum einmal beim Zielspieler an. Hinzu kamen auf dem holprigen Geläuf viele technische Fehler, die den Spielfluss zusätzlich störten.

Die klareren Chancen besaßen die Einheit-Kicker. Dem nach vorn geeilten Marco Riemer boten sich nach Eckbällen zwei gute Kopfballgelegenheiten. Einmal parierte Jacob Mühlmann stark (76.), einmal strich der Aufsetzer am linken Eck vorbei (83.).

Auf Wismut-Seite wurde es immer brenzlig, wenn Jegor Jagupov in Schussposition kam. Nach einer Söllner-Eingabe war aber George Seturidze eine Fußspitze eher am Ball (77.). Nach einem Eckball und dem nächsten Jagupov-Schussversuch rettete Tim Rühling an der Torraumlinie (79.).

Fast wäre es den Gästen zum Verhängnis geworden, dass auch Sven Rupprecht, Markus Baumann und Tim Rühling nicht den dritten Treffer erzielten. Denn in der Nachspielzeit fasste sich der eingewechselte Florian Schubert - nach seinem Kreuzbandriss stand er nach gut sieben Monaten bereits wieder auf dem Platz - ein Herz. Doch sein 25 m-Knaller rasierte nur die Lattenoberkante (90.+2). Somit jubelten die Rudolstädter, die durch den Sieg auf Platz elf vorrückten, während Wismut jetzt Zehnter ist.

Einheit-Trainer Holger Jähnisch freute sich: „Das Glück, was uns die letzten Wochen gefehlt hat, hatten wir heute bei unseren Treffern. Leicht war es nicht, weil uns das Selbstvertrauen etwas abhanden gekommen war. Das Spiel war für die Zuschauer nicht schön, was aber auch nicht zu erwarten war. Die drei Punkte nehmen wir gern mit. Am Ende haben wir zu sehr nachgelassen. Ein drittes Tor hätte es uns leichter gemacht."

Bericht: Jens Lohse / OTZ / 25.03.2019