BSG Wismut Gera
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Männer Thüringenliga

SG FC Thüringen Weida vs. BSG Wismut Gera
1 : 1

Halbe Kraft reicht nur für einen Punkt
Schlusslicht Weida trotzt Wismut-Elf vor 450 Zuschauern ein 1:1 ab

1:1 trennten sich die SG Thüringen Weida und Wismut Gera im Thüringenliga-Derby. Die Hausherren waren damit wesentlich zufriedener, wie die hoch gerissenen Arme nach dem Abpfiff belegten.

„Ich freue mich über den Punktgewinn. Damit hatte niemand gerechnet. Beim Gegentor haben wir geschlafen, nach dem Seitenwechsel aber Moral bewiesen und mutiger agiert. Ich zolle meiner Mannschaft großen Respekt. Das Remis war keinesfalls unverdient", urteilte Weidas Trainer Rico Pellmann.

Alles andere als glücklich über den Ausgang des Derbys war Wismut-Coach Marcus Dörfer. „Das war viel zu wenig. Meine Spieler waren nach der 1:0-Pausenführung zufrieden mit sich, haben nach der Halbzeit den erforderlichen Biss vermissen lassen. Nach dem dummen Ausgleich haben wir es trotz vieler Chancen nicht mehr geschafft, das Ruder herumzureißen. Uns hat die letzte Überzeugung gefehlt. Deshalb hat es nicht zum Dreier gereicht", analysierte der Gäste-Trainer, der damit überrascht hatte, Reserve-Kapitän Hoffmann nach den guten Joker-Leistungen gegen Heiligenstadt und Teistungen von Anbeginn aufzubieten.

Beide Mannschaften begannen vorsichtig. Weida wartete mit einigen gefährlichen Konteransätzen auf, denen aber der finale Pass fehlte. Wismut erarbeitete sich wesentlich mehr Ballbesitz, ohne den erforderlichen Zug zum Tor zu entwickeln. So ließ der erste ernsthafte Torschuss der Geraer fast eine halbe Stunde auf sich warten. Nach Vorarbeit von Roy scheiterte Hoffmann an Weidas Keeper Haase (28.).

Fast aus dem Nichts gingen die Gäste in Führung. Nach Pauls präzisem weitem Ball bediente Schubert im Zentrum Torjäger Heuschkel, der von Schumann und Hodek nicht zu halten war, so dass er ohne Mühe mit seinem 13. Saisontor zum 0:1 einschoss (35.).




Nach Wiederbeginn agierte die Pellmann-Elf selbstbewusster. Als die Wismut-Defensive nach einer kurz ausgeführten Ecke schlief, hatten die Geraer Glück, dass Kolniskos Schlenzer das Tordreieck nur rasierte (53.). Mit einfachen Ballverlusten im Mittelfeld ermöglichten die Geraer dem Kontrahenten immer wieder Konterchancen. Nach Metzners Eingabe schlug Oxenfart noch über den Ball (64.).

Zwei Minuten später jubelten die Weidaer. Wieder war Metzner auf der rechten Seite Gegenspieler Söllner im Rücken entwischt und behielt mit seinem Querpass auf Gerold die Übersicht, der nur noch einzuschieben brauchte – 1:1 (66.). Wismut wirkte zunächst vom Ausgleich geschockt, rappelte sich aber auf. Heuschkels Schuss, den Haase mit beiden Fäusten zur Ecke abwehrte (77.), setzte ein erstes Achtungszeichen. Anschließend rettete der Weidaer Schlussmann aus Nahdistanz gegen Schubert (78.).

Noch in der gleichen Minute schlug Zausch einen Flachschuss von Heuschkel im Anschluss an einen Eckball von der Torlinie. Weiter ging es mit Großchancen im Minutentakt. Heuschkel war schon an Haase vorbei, wurde aber zu weit abgetrieben (80.). Nach Vorarbeit von Schubert fand Heuschkel abermals in Weidas Keeper seinen Meister (81.).

Damit hatten die Geraer ihr Pulver verschossen, was auch daran lag, dass drei Minuten vor Schluss Bauer mit Verdacht auf Meniskuseinriss raus musste, Wismut aber schon dreimal gewechselt hatte und die Begegnung so in Unterzahl zu Ende spielte. Auf der anderen Seite lenkte Geenen Leutloffs Kopfball nach einem Metzner-Freistoß zur Ecke (82.).

„Einige Spieler scheinen immer noch zu denken, in der Thüringenliga geht es mit halber Kraft. Das reicht aber nicht, wie wir heute wieder gesehen haben. Weida hatte die bessere Mentalität und sich deshalb den einen Punkt redlich verdient", sagte Wismut-Verteidiger Philip Roy.


Bericht: Jens Lohse / OTZ / 23.09.2019
Foto: Jennifer Nief