|
|||
Wenn nichts hilft, hilft
Schumann 37-jähriger Routinier erzielt für Spitzenreiter Wismut Gera gegen Ehrenhain das
Tor des Tages "Wismut Gera hatte heute einen guten Spieler und der hat auch das Tor erzielt",
äußerte sich Ehrenhains 37-jähriger Abwehrchef Robert Paul nach dem Abpfiff und
meinte damit den nur wenige Monate älteren Stefan Schumann. Im Sommer vom VFC
Plauen an den Steg gewechselt, erweist sich der Routinier immer mehr als
Glücksgriff für die Dörfer-Elf. Nicht nur dass er die Defensive der
Orange-Schwarze stabilisiert hat, gegen den SV 1879 Ehrenhain erzielte er beim
1:0-Zittersieg der Geraer auch noch das Tor des Tages. "Der Ball war vor mir
optimal aufgesprungen und ich habe ihn mit dem linken Fuß - wie früher einmal im
Kindesalter gelernt - in Richtung langes Eck geschossen. Das hat funktioniert",
strahlte der 1,88 m-Recke, der sonst seine Tore eher mit dem Kopf erzielt. Im Gegensatz zu den letzten Heimpartien fand Wismut nicht in die Partie.
Ehrenhain hatte sich die Geraer richtig gut ausgeguckt, attackierte hoch und
unterband so den Spielaufbau der Hausherren, die vor der Begegnung immerhin
schon 32 Treffer erzielt hatten. Torchancen blieben über weite Strecken
Mangelware. Die Oldie-Viererkette der Gäste mit den erfahrenen Robert Paul (37),
Manuel Bethke (31) und Norbert Steininger-Schmidt (37) brachte Wismut kaum
einmal in Gefahr. Es fehlte an Spritzigkeit, an Ideen, an Lockerheit. Auch die
Standards hatten bei weitem nicht die Präzision der vergangenen Wochen. An
diesem Bild änderte sich auch nach Wiederbeginn nichts, so dass ein
Sonntagschuss für das Tor des Tages herhalten musste. Nach einem Seitenwechsel
stand der aufgerückte Innenverteidiger Stefan Schumann hinten völlig frei und
zog einfach mal mit dem linken Fuß ab. Unhaltbar für den sonst fast
beschäftigungslosen Andre Sittel schlug das Leder neben dem Pfosten ein (66.).
Altersentsprechend jubelte der 37-Jährige dann auch, setzte sich erst einmal auf
einen Stein am Spielfeldrand und wartete dort auf die ihm entgegenlaufenden
Mitspieler. Von einem geplatzten Knoten war bei der Wismut-Elf anschließend
nichts zu spüren. Man musste weiter zittern. Der lange auf der Bank schmorende
Christopher Lehmann vertändelte in der Schlussphase mit seinem unpräzisen
letzten Pass einen Ehrenhainer Drei-gegen-Zwei-Überzahlkonter (82.). Auch Andy
Knutas hatte nach einem Syhre-Freistoß kein Glück im Abschluss (90.). "Wenn man
oben steht, gewinnt man solche Spiele. Wir hatten uns fußballerisch sicher mehr
vorgenommen, kamen aber einfach nicht ins Spiel. Wir haben es uns selbst schwer
gemacht. Ohne frühes Tor fehlte die Leichtigkeit", resümierte Wismut-Trainer
Marcus Dörfer. Sein Gegenüber Mirko Hofmann meinte: "Wir waren nahe dran,
zumindest einen Punkt mitzunehmen. Aber beim Fußball zählen nun mal die Tore.
Und die haben wir nicht gemacht." Bericht: Jens Lohse Fotos: Björn Roddeck |