BSG Wismut Gera
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Männer Thüringenliga

SV Eintracht Eisenberg vs. BSG Wismut Gera
3 : 1

Ein Rückrundenstart nach Maß sieht anders aus
Wismut verliert in Eisenberg Spieler und Spiel

Ein Rückrundenstart nach Maß sieht natürlich anders aus. In Eisenberg verlor unsere Mannschaft letztlich nicht unverdient mit 1:3, wobei unsere Elf einen total gebrauchten Tag hatte. Kurz vor der Halbzeitpause dezimierte sich die Mannschaft, die ohne Nils Bauer, Kevin Fritzsche und Maurice Geenen angereist war, gleich doppelt und musste die 2. Halbzeit mit zwei Spielern weniger und Norman Teichmann im Tor auskommen. Aber der Reihe nach.

Die 280 Zuschauer sahen im Eisenberger Schortental von Beginn an eine hoch motivierte und engagierte Heimmannschaft, die durch hohes Pressing und enge Zweikampfführung versuchte, unsere Mannschaft gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Schon nach zwei Minuten erlebte unsere Elf die erste Schrecksekunde, als Maximilian Paul bei einem zu kurz geratenen Rückpass von Stefan Schumann beim Herauslaufen Kopf und Kragen riskieren musste, um die Führung der Gastgeber zu verhindern.

Drei Minuten später hätten die Eisenberger den Strafstoßpfiff vom guten Schiedsrichter Götze gern gehört, aber Raphael Börner spielte zuerst den Ball und konnte zur Ecke klären. Nach einem weiteren schnellen Gegenzug klatschte der Ball ans Gebälk des Wismut-Tores, aber auch hier entschied der Schiedsrichter zu unseren Gunsten auf Foulspiel gegen Stefan Schumann.

Beide Mannschaften schenkten sich in den ersten 20 Minuten an Spieltempo und Zweikampfhärte nichts. Aber dann waren auch wir mal an der Reihe: Marcel Kießling nach tiefem Pass von Florian Schubert scheiterte am herauslaufenden Lewandrowski (9.) und auch Nick Poser konnte mit seinem Abschluss aus 16 Metern den Eisenberger Schlussmann nicht überwinden (16.). Die nächste Schrecksekunde erlebte unsere Elf, als nach eigenem Einwurf der direkte Befreiungsschlag auf unser Tor zuflog und Maximilian Paul diesen mit einem Hechtsprung a´ la Boris Becker mit einer Hand gerade noch an den Pfosten lenken und zur Ecke klären konnte.

Nun nahmen beide Teams etwas das Tempo aus der Partie, es sah irgendwie nach einer kurzen Verschnaufpause aus. Markus Güttich noch einmal mit einer Schusschance nach Pass von Nick Poser, leider neben das Tor (27.). Dann nahmen die Gastgeber wieder Anlauf und drückten uns vehement in die eigene Hälfte. Andy Haupt kann eine scharfe Eingabe gerade noch über das eigene Gehäuse klären (35.), zwei Minuten später wird eine weitere scharfe Eingabe ebenfalls geradeso zur Ecke geklärt.

Aber die Gastgeber lassen nicht locker. Nachdem eine Kopfballrückgabe von Stefan Schumann zu kurz gerät, kann Maximilian Paul den Ball nicht mehr fassen, dafür aber den Eisenberger Angreifer und dem Schiedsrichter bleibt nur auf den Punkt zu zeigen und unserem Schlussmann überdies den gelben Karton. Uhl schickt Maximilian Paul in die falsche Ecke und es steht 1:0 (38.).


Doch dann kam es richtig dick für unsere Elf: Ein langer Ball der Gastgeber fliegt in Richtung Mittellinie, Andy Haupt kann seinen agilen Gegenspieler nicht mehr stellen, sondern nur noch umklammern und die Folge ist glatt Rot für unseren Verteidiger. Warum sich nach dieser klaren Situation die Spieler beider Mannschaften zum Tete a´ Tete an der Mittellinie trafen, ist nicht ganz nachvollziehbar. Hier und da wird gestoßen und gemeckert, die Folge sind gelb für den Eisenberger Brack und Maximilian Paul. Und da der schon mal die gelbe Karte sah, durfte er Andy Haupt direkt in die Katakomben folgen.

Jimmy Wagner musste nun als offensives „Bauernopfer" auf der Bank Platz nehmen, dafür kommt Norman Teichmann auf den Platz und ins Tor und unsere Mannschaft muss nun noch knappe 45 Minuten mit zwei Spielern weniger ran. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, so dass mit dem 1:0 in die Halbzeit ging.

Nach dem Pausentee wollten die Gastgeber natürlich sofort nachlegen. Unser Team noch etwas ungeordnet, was die Gastgeber schließlich ausnutzten. Nach Flachschuss aufs Tor kann Norman Teichmann nur noch zur Mitte des Fünf-Meter-Raumes abwehren, hier steht Stäps Jr. genau richtig und braucht nur noch einzuschieben (49.).

Doch wer nun dachte, die Wismut würde gänzlich untergehen, sah sich getäuscht. Es waren eher die Eisenberger, die nun mit ihrer deutlichen Überzahl nicht viel anfangen konnten und im Gegenzug wuchs unser Team immer mehr über sich hinaus. Da wurde getackelt, gelaufen und gekämpft was das Zeug hielt und so gewannen wir sogar langsam ein Übergewicht.

Das änderte sich auch nicht nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Nick Poser, dem wir auf diesem Weg gute Besserung wünschen (57.). Die logische Folge war der Anschluss von Marcel Kießling, der nach schöner Kombination über rechts und scharfer Eingabe vors Tor genau richtig stand und uns mit 1:2 wieder ran brachte (61.).

Eisenberg fiel weiter nicht viel ein, trotz Überzahl war meist am Strafraum bei unserer gut gestaffelten Abwehrreihe um Stefan Schumann Schluss. Wir zerrten weiter an den Ketten, dass heißt alle Mann! Nicht einer, nicht zwei oder drei, sondern alle neun! Und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Martin Salin seinen Kopfball besser getroffen und ins Tor gebracht hätte (75.).

So kamen die Gastgeber trotz aller Bemühungen unserer Mannschaft kurz vor Schluss noch zu ihrem dritten Tor. Einen abgefälschten Schuss von Marius Mücke musste Norman Teichmann chancenlos passieren lassen (85.). Nach gut fünfminütiger Nachspielzeit beendete der Schiedsrichter endlich unseren mehr als unsäglichen Rückrundenauftakt.

Mit einer sehr couragierten Leistung haben sich die Eisenberger die drei Punkte redlich verdient. Für unsere Mannschaft heißt es nun, im Spitzen-Derby gegen Weida (die nun nur noch ein Punkt hinter uns stehen) in der kommenden Woche Farbe zu bekennen. Mit einer Leistung wie heute in der 2. Halbzeit darf man durchaus auf drei Punkte hoffen.

Foto: Björn Roddeck