Die Webseite kann nicht angezeigt werden!

ODDSET-LANDESPOKAL ACHTELFINALE
BSG WISMUT GERA vs. FC CARL ZEISS JENA 4:5 n.E. (0:1;1:1)
120 Minuten dem Favoriten Paroli geboten
von Uwe Gatzemann
Foto: Jens Lohse

In einem spannenden Pokalfight vor 2.120 begeisterten Zuschauern ist Verbandsligist Wismut Gera nur knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt. Bis in die Verlängerung bot man dem deutlich angeschlagenen und zudem sportlich enttäuschenden Drittligisten aus der Saale-Stadt einen unerbittlichen Kampf und hätte am Ende das Weiterkommen im TFV-Landespokal mehr als verdient.

Die Gäste waren über die gesamte Spielzeit nie ihrem Status als Drittligisten gerecht geworden und auch der Abgang war alles Andere als professionell. Die Hausherren begannen forsch, konnten schon in den ersten beiden Spielminuten zwei Eckbälle für sich verzeichnen, welche aber beide sichere Beute des Gastorhüters wurden. Aber auch danach setzte die Korn-Elf nadelstichartige Konter, die jedoch nicht konsequent abgeschlossen wurden. Erst nach gut zehn Minuten konnten die Gäste den ersten guten Angriff vortragen, aber Wismut-Torhüter Mark Reiter war bei Ziegners Versuch auf der Hut. In der 12. Minute jubelten die Gäste zu früh, das Tor wurde vom insgesamt gut amtierenden Referee Köhler (Tanna) wegen gefährlichen Spiels aberkannt.

Aber Jena blieb dran. Nach herrlichem Doppelpass zwischen Smeekes und Ziegner verzieht letzterer nur knapp (13.). Jena nun mit mehr Spielanteilen, jedoch nicht zielstrebig genug und im Abschluss zu umständlich. Mehrfach bleiben die Bälle in der gut sortierten Wismut-Abwehr stecken. Als sich Smeekes den ball über links schnappt und in den Strafraum eindringt, kommt es zum kurzen Kontakt mit Wismut-Verteidiger Härtel. Smeekes fällt und bekommt den schmeichelhaften Elfmeter. Jenas Ziegner lässt sich die Gelegenheitnicht entgehen und es steht 0:1 (25.).

Wismut-Trainer Korn muss nun zeitig wechseln. Für den angeschlagenen Denny Härtel kommt Manuel Froherz in die Partie (27.). Die Umstellungen der Gastgeber versuchen die Jenaer auszunutzen. Truckenbrod (30.), Holzner (35.) und Smeekes (37.) nutzen die wenigen guten Chancen aber nicht konsequent. Auch Schmidt (40.) und Hähnge (43.) prüfen Reiter, der sich aber hellwach und aufmerksam präsentiert. Die beste Chance zum Ausbau der Führung für die Gäste lässt Schmidt praktisch mit den Pausenpfiff aus, als er freistehend vor Reiter per Kopf vergibt (45.).

Foto: Jens Lohse

Zu Wiederbeginn erwischt erneut der Gastgeber den besseren Start. Bei einem von Urbansky von links getretenen Freistoß ist Nulle auf der Hut (47.). Direkt im Gegenzug zeigen die Jenaer einmal mehr, warum sie in der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz stehen. Ein Flachpass von Kurbjuweit in die Spitze vergibt Schmidt freistehend vor Reiter kläglich (48.). Das sollte sich rächen. Nachdem ein Jenaer Angriff abgefangen wird, geht es schnell. Froherz wird über rechts schön freigespielt, sieht den in der Mitte völlig freistehenden Heuschkel, der sich den Ball noch zurecht legen kann und abzieht. Das abgefälschte Leder schlägt über Nulle hinweg und mit gütiger Mithilfe des Innenpfostens im Gäste-Tor ein (49.). Der Jubel der Fans und Spieler kannte keine Grenzen mehr.

Die Gäste aus Jena versuchen den Ausgleich möglichst schnell vergessen zu machen. Aber Mark Reiter im Tor der Wismuter wächst in dieser Druckphase über sich hinaus, kann Truckenbrods 20 Meter-Knaller mit einer Hand noch übers Tor lenken (50.) und ist auch bei zwei weiteren Schüssen der Jenenser nicht zu bezwingen (55.). Unglaublich, wie er sogar die zwei klaren Einschussmöglichkeiten von Hähnge auf der Linie entschärft (60.). Die Jenaer geben aber nicht klein bei. Aber sowohl Kurbjuweit nach schönem Solo (66.) als auch der eingewechselte Reimann (70.) finden in Reiter ihren Meister.

Was dann der eigentlich um drei Klassen Bessere abliefert, ist an Harmlosigkeit nicht mehr zu überbieten. So muss sich die Abwehr der Wismut über ernsthafte Gefahr keine großen Gedanken mehr machen. Nur noch einmal stockt kurz der Atem der Wismut-Anhänger, als Petzold seinen Gegenspieler von hinten umgrätscht und Glück hat, dass es der Schiedsrichter bei einer gelben Karte belässt.

So vergeht die Zeit und das Spiel steht auch nach 90 Minuten 1:1 Unentschieden - Verlängerung. Hier setzen die Gäste das erste Achtungszeichen. Einen 25-Meter-Schuss von Voigt kann Reiter geradeso noch über das Tor lenken (94.). Dann wieder einmal die Wismut. Einen von Urbansky von links gefährlich aufs kurze Eck getretenen Freistoß kann Nulle gerade noch entschärfen (96.). Aber Jena will das Elfmeterschiessen vermeiden. Ziegners Freistoß touchiert in der 100. Min. die Lattenoberkante und Reimann vergibt erneut völlig freistehend vor dem Wismut-Gehäuse kläglich (102.). Auch die zweite Hälfte der Verlängerung ist kein Feuerwerk an Gelegenheiten. Schmidt´s Chance nach 111. Minuten ist aber genauso sichere Beute des Wismut-Torhüters wie der von Eismann gewaltige Schussversuch aus ca. 30 Meter (112.). So geht die Verlängerung torlos aus und das Spiel muss im Strafstoßschiessen entscheiden werden.

Foto: racefieber.de

Nachdem hier Reimann und Kwiatkowski jeweils für ihr Team getroffen hatten, semmelt Kurbjuweit seinen Versuch an den linken Pfosten. Auch Urbansky und Ziegner verwandeln ihre Versuche sicher. Leider versagen Thomas Petzold, der über 120 Minuten Smeekes bewachte und auch Mayombo keine nennenswerte Chance ließ, die Nerven. Er schießt den Ball über das Tor. Nachdem Nikol, Heuschkel und Vogt ihre Elfmeter verwandeln konnten, lag es beim 5. Wismut-Schützen, auch hier eine Verlängerung zu erzwingen. Aber auch Andre Jahn versagen die Nerven, der Ball prallt von einem Innenpfosten zum anderen und dann leider nicht ins Tor sondern ins Spielfeld zurück.

Die Jenaer suchten umgehend ohne großen Jubel den Weg in die Kabine und präsentierten sich nicht nur hier als ganz schlechter Verlierer. Was für den Gastgeber bleibt, ist ein sensationelles Spiel mit einer couragierten Wismut-Elf und der Gewissheit, dass man in der Verbandsliga durchaus noch mehr erreichen kann.

 


 

BSG Wismut Gera: Reiter – Kwiatkowski, Petzold, Härtel (27. Froherz), Steinbach, Lippold, Petzold, Peters (125. Jahn), Heuschkel, Wezel (75. Helbig), Urbansky


FC Carl Zeiss Jena:
Nulle – Voigt, Kurbjuweit, Ziegner, Schmidt, Smeekes (82. Mayombo), Hähnge (62. Reimann), Eismann, Truckenbrod (67. Landeka), Holzner, Nikol


Schiedsrichter:
Sven Köhler (Tanna), Steffen Läsker (Pößneck), Michael Kahl (Altenburg)


Zuschauer:
2.120


Tore:
0:1 Ziegner (25./FE), 1:1 Rico Heuschkel (49.)

Foto: racefieber.de
Anzeige:
1 9 1 6 1 9 4
Die Webseite kann nicht angezeigt werden!


BESUCHERSTATISTIK

Die BSG Wismut Gera bedankt sich bei:
2.484 Besucher (18.03. bis 24.03.2024)
(Letzte 30 Tage: 11.304 / Gesamt: 1.914.946