BSG Wismut Gera
Rico Heuschkel trifft gegen Carl Zeiss Jena wie Vater Ralf vor 36 Jahren im FDGB-Pokal
Wismut Gera unterliegt nach starker erster Hälfte mit 2:7

Erschöpft, aber nicht unzufrieden saß Wismut-Angreifer Rico Heuschkel nach kräftezehrenden 90 Testspielminuten nach dem Abpfiff auf der Mannschaftsbank auf dem Nebenplatz des Ernst-Abbe-Sportfelds. Zwar hatten die Geraer beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena mit 2:7 den Kürzeren gezogen, sich dabei aber gut 70 Minuten sehr teuer verkauft. Zur Halbzeit hatte es noch 2:2 gestanden.

"Man darf nicht vergessen, dass wir acht Monate nichts gemacht haben. Dafür haben wir uns gut aus der Affäre gezogen und zwei blitzsaubere Treffer erzielt. Bei beiden Kontertoren haben die jeweiligen Spieler stets die richtigen Entscheidungen getroffen. Nun wollen wir auch am kommenden langen Wochenende voll fokussiert an die Aufgabe Oberliga-Aufstieg gehen", so Rico Heuschkel.

Der 34-jährige Stürmer hatte selbst kurz vor der Pause den überraschenden 2:2-Ausgleich erzielt, als er einen Bilderbuchkonter über Florian Schubert und Raphael Börner eiskalt mit einem Flachschuss ins rechte Eck abschloss (45.). Damit eiferte er seinem Vater Ralf nach, der sich vor knapp 36 Jahren am 12. Oktober 1985 bei der Geraer 1:4-Niederlage im FDGB-Pokal gegen die Jenaer ebenfalls in die Torschützenliste eingetragen hatte.

Nach einer knappen Viertelstunde hatte Wismut-Kapitän Florian Schubert die Gäste in Führung gebracht. Nach einem langen Pass hatte er Zeiss-Verteidiger Marius Grösch noch an der Strafraumgrenze aussteigen lassen und zum 0:1 vollendet (14.). Meist waren die enorm effektiven Geraer allerdings in der Defensive gebunden.



Die Hausherren erspielten sich ein klares Übergewicht, sündigten allerdings immer wieder in Sachen Chancenverwertung. Die Viererkette mit Dimitri Puhan, Maximilian Dörlitz, Andy Haupt und Maximilian Cherouny hatte im Zusammenwirken mit Torwart Maurice Geenen alle Hände voll zu tun, um das erste Jenaer Tor möglichst lange hinauszuzögern.

Entgegen kam Wismut die anfängliche Ladehemmung von Zeiss-Angreifer Fabian Eisele, der klarste Einschussmöglichkeiten im Minutentakt versiebte. Als er nach einer knappen halben Stunde den Ball an der Strafraumgrenze auf Maximilian Oesterhelweg ablegte, traf der überlegt zum 1:1 ins linke Eck (26.). Aus dem Gewühl legte kurz darauf Vasileios Dedidis das 2:1 des Gastgebers nach (35.).

Glück hatten die Orange-Schwarzen bei zwei Pfostentreffern von Oesterhelweg und Matti Langer (38.). Nach Wiederbeginn wechselten die Geraer durch. Mit Kevin Fritzsche (Meeraner SV) und Willi Göpel (FSV Zwickau A-Junioren) kamen auch zwei Testspieler zum Einsatz.

Kraft und Ordnung gingen etwas verloren. Oesterhelweg, dessen Eingabe Börner nach einem Dörlitz-Ballverlust zuvor noch unglücklich abfälschte (48.), Eisele (55., 72.), der eingewechselte und zukünftig verschmähte Kapitän Rene Eckardt (75.) sowie Eric Voufack per verwandeltem Foulelfmeter (83.) schraubten das Ergebnis noch auf 7:2 in die Höhe.

"Wir wussten um die Schwere der Aufgabe, haben uns extra einen Gegner dieses Kalibers ausgesucht. Ich bin mit unserer Leistung über weite Strecken zufrieden. Wir haben lange gut mitgehalten. Nach dem Wechsel wurden aber die Wege für uns zu weit. Trotz der erwartet deutlichen Niederlage wird es uns in der Oberliga-Aufstiegsrunde nicht an Selbstvertrauen fehlen", resümierte Wismut-Trainer Marcus Dörfer nach dem Abpfiff.


Bericht und Foto: Jens Lohse | 12.06.2021 | OTZ


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