BSG Wismut Gera
Deckel erst spät drauf gemacht
TFV-Landespokal: Wismut Gera siegt bei Landesklassist Arenshausen mit 2:0

Mit 37 Jahren über das Ende der eigenen Fußballer-Laufbahn nachzudenken, kam für Stefan Schumann nicht in Frage. Gern hätte der Verteidiger nach fünf Jahren beim VFC Plauen noch eine Saison in der NOFV-Oberliga drangehängt. Doch als man sich im Vogtland nicht einig wurde, war die Stunde von Wismut Gera gekommen.

"Max Zerrenner hat mich kontaktiert. Ich habe noch das Feuer in mir gespürt, wollte noch nicht aufhören. Ich habe mit dem Verein gesprochen. Wir sind uns recht schnell einig geworden. Meine Ansprüche passen zu denen der Geraer. Das war eine Win-Win-Situation für beide Seiten", erzählt Stefan Schumann, der nicht der Typ für halbe Sachen ist und sich deshalb auch bei Verhandlungen mit unterklassigen Vereinen nie richtig wohl gefühlt hatte.

"So gut aufgenommen wie hier, wurde ich noch bei keinem Verein. Von Anfang an waren alle froh, dass ich da bin. Die Mannschaft ist schon ein verschworener Haufen", meint er. "Schon im Pokal in Bad Lobenstein haben wir mit dem Rückstand eine Aufgabe gestellt bekommen und sie recht souverän gelöst.

Das späte Siegtor gegen Weimar hat uns dann noch mehr zusammengeschweißt", sagt Stefan Schumann, bevor der Rückschlag bei der 0:3-Derbypleite bei Gera-Westvororte folgte.



Doch nun will Wismut wieder in die Erfolgsspur. "Der 6:0-Kantersieg gegen Heiligenstadt war genau die richtige Antwort. Den Schwung wollen wir jetzt mit ins Pokalspiel nach Arenshausen nehmen", so Stefan Schumann, der in seiner langen Laufbahn schon für den Chemnitzer FC, für Hertha BSC, RB Leipzig und den FSV Zwickau kickte.

Das gelang den Orange-Schwarzen auch, die beim Landesklasse-13. SG DJK Arenshausen im hessisch-niedersächsisch-thüringischen Dreiländereck mit 2:0 (1:0) die Oberhand behielten. "Schon nach 20 Minuten müssen wir mit 4:0 führen. Auch in der Folge haben wir viele Chancen ausgelassen und versäumt, den Deckel früh draufzumachen. So haben wir den Gegner im Spiel belassen", urteilte Stefan Schumann nach dem Abpfiff.

Marcel Kießling hatte Wismut nach Vorarbeit von Florian Schubert und Martin Salin in Führung gebracht (21.). Auch Stefan Schumann vergab zwei Großchancen nach Ecken, traf einmal per Kopf nur den Pfosten. "Man hat mich zum Toreverhindern geholt. Deshalb hoffe ich da auf Nachsicht", meinte der Verteidiger lächelnd.

Bei ein, zwei Arenshäuser Standards mussten die Geraer bangen, bevor Jimmy Wagner eine Minute vor Abpfiff nach Zuspiel von Florian Schubert alles klar machte (89.). Erstmals hatte Trainer Marcus Dörfer die Neuzugänge Markus Güttich und Bodgan Tschurtschun in der Startelf aufgeboten. Auch Max Zerrenner durfte über 90 Minuten ran.



Bericht: Jens Lohse
Foto: Björn Roddeck
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