Kürzeste Auswärtsfahrt steht bevor
4. Spieltag NOFV-OBERLIGA: SV Blau-Weiss Zorbau vs BSG Wismut Gera
Samstag, 14 Uhr, Sportplatz Zorbau
Die Spielvorschau von Mario Krüger
Am Samstag geht es weiter mit dem vierten Spieltag in der Oberliga. Für unser Team heißt es diesmal Auswärtsspiel beim SV Blau-Weiß Zorbau. Auch nach dem Samstag sind wir ungeschlagen, liegen auf Platz drei. Ein ähnlicher Spielverlauf wie gegen die Stahnsdorfer, nur diesmal konnten unsere Gäste vom FC Grimma zum 2:2 ausgleichen. Wir werden es aber verkraften, sieben Punkte nach drei Spielen ist ja schon mal eine kleine Marke.
Nun blicken wir auf Zorbau. Mit ca. 50 km Entfernung die kürzeste Strecke, die Mannschaft und Fans bevorstehen. Zorbau ist ein Ortsteil der Stadt Lützen im Burgenlandkreis und hat keine 1000 Einwohner, ist aber nicht einmal der kleinste Ort in der Oberliga.
Die Blau-Weißen blicken auf eine mehr als 100-jährige Vergangenheit zurück. Der Ursprungsverein ist der 1894 gegründete Turn- und Sportverein Zorbau. Zu DDR-Zeiten lief man ab 1954 als BSG Traktor auf, überregional war man aber nicht vertreten. Das gab es erst weit nach der Wende. 1999 ging es in die Landesklasse, 2011 in die Landesliga. 2016 gelang dann der Aufstieg in die Verbandsliga. Nur zwei Jahre hielten sich unsere Gastgeber dort auf. 2018 wurde man Vizemeister und stieg in die Oberliga auf.
Und da trafen wir 2018/19 aufeinander. Im Hinspiel wurde sich 1:1 getrennt. Vor 304 Zuschauern im Stadion der Freundschaft traf Carsten Weis zum Ausgleich. Das Rückspiel gewannen wir 4:1 in der 1956 neu errichteten Sportanlage. Erfolgreich waren dreimal Jegor Jagupov und einmal Christopher Lehmann. Interessant auch zu sehen, dass in jener Saison Andy Haupt und Marcel Kießling im Kader der Zorbauer standen und auch gegen uns spielten. Inzwischen sind beide ja schon einige Jahre bei uns.
Nach der Saison stieg Zorbau sportlich ab, wir aus wirtschaftlichen Gründen. Ein Jahr gings dann weiter in der Verbandsliga, bevor Zorbau 2020 als Zweiter sofort wieder aufstieg. Immerhin drei Jahre war dann die Oberliga die Heimat. Nach einem Jahr Verbandsliga und diesmal die Meisterschaft in Sachsen-Anhalt, die erste in der Geschichte, treffen wir uns nun zum zweiten Mal in der Oberliga. Sonst gab es aber noch zwei Testspiele. 2020 und 2022 gewann jeweils der Gast, zuerst Zorbau mit 5:1, dann wir 4:3.
In der aktuellen Mannschaft unserer Gastgeber hat ein Fußballer eine Vergangenheit bei unserer Wismut. Von 2016 bis 2019 spielte Stefan Raßmann im Kader der Orange-Schwarzen und durchaus auch eine wichtige Rolle. Er ist einer der erfahrensten Spieler in Zorbau und gleichzeitig der Kapitän. Viele seiner Mitspieler haben eine Ausbildung bei großen Vereinen bestritten. Trotzdem war der Start sehr bescheiden, aus drei Spielen wurde nur ein Punkt geholt. Am Sonntag gab es ein 2:8 beim VfB 1921 Krieschow, die Woche davor verloren die Blau-Weißen im Landespokal schon etwas überraschend beim zwei Klassen tiefer spielenden 1.FC Zeitz mit 0:1.
Dave Baum traf zweimal in Krieschow, ist damit bester Torschütze. Bei uns ist es Nikita Bondarenko. Mit vier Toren ist er gemeinsam mit Bocar Baro vom VfB Germania Halberstadt Zweiter in der Torjägerliste. Es führt mit sechs Treffern Andy Hebler aus Krieschow.
Gerne hören wir auch wieder unseren Trainer Steffen Geisendorf, der auf das Spiel schaut, uns aber auch einen kleinen Einblick in die tägliche Arbeit gibt: „Zorbau wird ein Spiel, bei dem die Chancen 50/50 stehen. Ich denke, dass nach der harten Niederlage in Krieschow, Zorbau vor heimischen Publikum auf Wiedergutmachung aus ist. Sie werden nochmal 10% mehr investieren als im "normalen" Saisonverlauf. Nichtsdestotrotz haben auch sie Schwächen, die wir natürlich für uns nutzen wollen. Wir haben nach dem 2:2 per Videoanalyse vieles angesprochen, unter der Woche konzentriert trainiert. Die Jungs haben einen gesunden Anspruch an sich und das Team, so dass sie immer auf Erfolg aus sind. Dies wird in Zorbau nicht anders sein. Aus der Kompaktheit wollen wir unsere Qualität am Samstag aufs Feld bringen, mit Leidenschaft agieren. Vom Kader mit 23 Spielern und 3 TWs haben Stürmer Davis Smith noch keine Spielberechtigung, die wird sich aufgrund behördlicher Wege noch etwas hinziehen. Max Zerrenner ist weiterhin gesundheitlich angeschlagen und wird noch 1, 2 Wochen Zeit benötigen. Ferner sind Maximilian Greif, Niklas Tanneberg, Jimmy Wagner und Robin Paulick angeschlagen und unsicher, ob sie fit fürs Wochenende werden. Aktuell muss man Torwarttrainer Alexander Just und die 3 TWs denke ich mal hervorheben. Ondrej Cap liefert sehr tolle Spiele gerade ab und Lucas Soldera zeigt tolle Leistungen in unserer ZWEITEN. Mit Leon Seefeld trainieren sie hervorragend unter der Woche und das mit Biss und Leidenschaft. Juster schleift hier alle drei hervorragend, so das alle sich einordnen können und jeder täglich versucht, das Beste zu geben. Das macht die Position in unserem Spiel gerade sehr stark.“
Schiedsrichter der Partie ist John Bartsch. Er pfeift für den FSV Zwickau. An den Linien stehen Paul Werrmann und Luis Riedel.
Wir wünschen der Mannschaft viel Erfolg und den Fans eine angenehme Anreise.