Erste mit schwerem Auswärtsspiel

4. Spieltag NOFV-OBERLIGA: VfB 1924 Krieschow vs BSG Wismut Gera
Samstag, 14 Uhr, Sportpark Kreischow

Die Spielvorschau von Mario Krüger

Eine der weitesten Fahrten wartet am Samstag auf Mannschaft und Fans, gute 250 km entfernt liegt das brandenburgische Krieschow, der kleinste Ort in der Oberliga. Knapp über 500 Einwohner leben in der Ortschaft, die zur Gemeinde Kolkwitz gehört. Cottbus liegt 14 km weiter östlich.

Krieschow ist klein, der VfB 1921 dagegen eher groß, spielt seit 2017 in der Oberliga. Bis 2009 war der Verein nur auf Kreisebene zuhause. Danach ging es über Landesklasse Süd (4 Jahre), Landesliga Süd (2 Jahre) und Brandenburgliga (2 Jahre) recht schnell nach oben. Und auch in den sieben Jahren in der Oberliga spielte Krieschow stets eine gute Rolle. Die schlechteste Platzierung war ein neunter Platz.

Das Ziel unserer Gastgeber sind die Top 3. Das Team von Robert Koch, der in der 2. Bundesliga bei der SG Dynamo Dresden und dem 1. FC Nürnberg spielte, kann man schon als Favorit sehen, auch im Hinblick auf die zwei Heimsiege. 5:0 gegen den FC Grimma und ein 8:2 gegen den SV Blau-Weiß Zorbau sind schon beachtenswert. Kontrahenten, bei denen wir Punkte liegen gelassen haben.

Wir haben zwar einen Punkt mehr, sind Fünfter, der VfB Achter. Heißt aber nichts. Das Koch-Team ist gespickt mit erfahrenen Spielern, aber auch jungen, die häufig beim FC Energie Cottbus ausgebildet wurden, man profitiert vom großen Club, aber das ist ja nichts Schlimmes.

An der Spitze der Torjägerliste steht Andy Hebler, einer der Topleute in der Oberliga. Seit 2015 spielt er in Krieschow und wie sollte es auch anders sein, in Cottbus kickte er einst 3. und 4. Liga. Leo Felgenträger hat zweimal getroffen, spielte Regionalliga für die BSG Chemie Leipzig. Martin Zurawsky traf zwar noch nicht, war aber für den SSV Jahn Regensburg in der 3. Liga aktiv, danach noch in der Regionalliga und das bei einigen Vereinen. Der BFC Dynamo sei da mal genannt. Manuel Seibt kennen wir noch von der Saison 2017/18, als er kurzzeitig unsere Farben trug und auch gegen Krieschow zu Kurzeinsätzen kam. Erfahrung ist in der Mannschaft also vorhanden, nicht umsonst spielt der Verein meist oben mit. Auch in den ersten beiden Oberligajahren 2017 bis 2019, da trafen wir nämlich viermal aufeinander und gewannen immerhin dreimal. Besonders an die beiden Auswärtssiege erinnern sich die jeweils wenigen mitgereisten Fans noch heute dran. Im ersten Jahr gab’s ein 3:0, im zweiten einen 1:0-Sieg. Gerne wieder, aber unsere Gastgeber sind mit Sicherheit stärker einzuschätzen als vor ein paar Jahren.

Lassen wir uns überraschen. Trotz der unnötigen Niederlage in Zorbau, als Szymon Frackowiak nach 47 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz musste, sind wir auf jeden Fall im Soll.

Im Pokal bei der BSG Chemie Kahla mit eher weniger Gegenwehr gewannen wir mehr oder weniger souverän. Die mitgereisten Fans hatten einen geruhsamen Nachmittag. Die Anreise einzelner war ja auch nicht ohne. Einer kam mit dem Rad, andere mit dem Boot. Die Nähe konnte man da noch einmal nutzen, das wird dann nach Krieschow etwas schwieriger.

Trainer Steffen Geisendorf:

"Der Auftakt mit sechs Pflichtspielen, davon zwei nur als Heimspiel und vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage liest sich gut. Nun geht es in den Herbst mit dem Pokalspiel ZFC. Das Spiel schieben wir aber erstmal weg und konzentrieren uns auf die einzelnen Aufgaben Woche für Woche."

Vom Kader her sind wir immer wieder von Ausfällen betroffen, so dass wir nach und nach schauen müssen, wie wir es lösen. Für Krieschow ist Frackowiak leider Gelb-Rot gesperrt. Eichberger wird wegen lang angekündigtem privaten Urlaub nicht dabei sein können. Der Rest ist soweit an Bord. So dass wir mit gutem Kader nach der kürzesten nun zur längsten Auswärtsfahrt aufbrechen werden. Der Bus rollt 8:30 Uhr am Samstag in Gera los.

Krieschow schätzen wir als sehr heimstark ein. Dass wir dort nur Außenseiter sind, sollte jedem bewusst sein. Trotzdem wollen wir mutig agieren und nicht nur die Punkte herschenken. Das wird schwierig, aber wenn jeder gut 'aus dem Bus' kommt, ist vielleicht was drin in diesem Spiel.

Krieschow hat einige exzellente Offensivkräfte, die wir defensiv beschäftigen wollen. Sollte dies gelingen, könnte es eine Überraschung geben. Die Jungs wissen um die nächste Phase in der Saison und werden bis zur letzten Sekunde, unabhängig vom Ergebnis, versuchen, alles zu geben."

14 Uhr ist Anpfiff im dortigen Sportpark. Leiten wird die Partie Hannes Stein vom 1. FC Union Berlin. An den Linien stehen Til Kiwitt und Leon Fenger.

Wir wünschen viel Erfolg und den Fans einen schönen Samstag.