BSG Wismut Gera

Heimspiel für das Geisendorf-Team

8. Spieltag NOFV-OBERLIGA: BSG Wismut Gera vs SC Freital
Samstag 14.00 Uhr, Stadion am Steg

Die Spielvorschau von Mario Krüger

Am Samstag geht es weiter in der Oberliga, zu Gast sein wird der SC Freital aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Wie immer in der Oberliga wird es richtig schwer, wie auch am vergangenen Sonntag in Wernigerode, da zeigte uns der 1.FC in der 1.Hälfte wie man im Abstiegskampf agiert.

Das sah nicht gut aus, trotzdem stand es zur Halbzeit 1:1. In der 2.Hälfte wurde es etwas besser. Steffen Geisendorf dazu: „Wernigerode war für die junge Gersche Oberligamannschaft eine Härtetestung in Punkto männliche Zweikampfführung. Hier haben wir in der 1. Halbzeit viel Erfahrung sammeln können und gehen trotzdem mit 1:1 und Schubis Elfer in die Halbzeit. Leider dann gleich das 2:1 direkt nach dem Pausentee. Wie wir dann aber in die Partie nach und nach wachsen, war toll zu sehen, besonders die letzten 20 Minuten.
Cap hält uns die 70 Minuten vorher im Spiel und die Wechsel Hoffmann, Grabs bringen frischen Wind rein. Die Kampfzone wurde endlich für uns entschieden und mit Latte von Franzer und dem Seitfallzieher von Califo wäre vielleicht sogar die Drei-Punkte-Rückfahrt geglückt. Am Ende ein hart erkämpftes 2:2. Mit dem traurigen Ergebnis, das Doci (Sovago) sich das vordere Kreuzband gerissen hat - MRT und Befund sind da.“

Ein schwerer Verlust, den das Team da kompensieren muss. Irgendwas ist aktuell immer in den Spielen. Im Harz gab es zu mindestens mal keinen Platzverweis. An die letzten 20 Minuten müssen wir am Samstag anknüpfen, denn auch Freital sollte nach aktuellem Stand auf unserem Niveau sein. Aber das Team von Christopher Beck ist gut besetzt. Allen voran Akaki Gogia, seit dieser Saison in Freital. Der 32-jährige spielte beim FC Augsburg und dem 1.FC Union Berlin 1.Bundesliga, in der 2.Bundesliga war er bei der SG Dynamo Dresden, beim FC St.Pauli und bei Union aktiv. 3.Liga hieß es beim Halleschen FC. Auch Oliver Genausch konnte beim FSV Zwickau in der 3.Liga spielen, dazu noch viele Regionalligaspiele. Robin Fluß schnupperte in jungen Jahren bei Dynamo in die 3.Liga. Sonst hat der ein oder andere Spieler schon mal Regionalliga gespielt. Wir müssen definitiv gegen den Zwölften aufpassen, auch weil unsere Gäste die letzten zwei Spiele beim FC Grimma mit 3:1 und letzten Samstag im heimischen Stadion gegen den SV Blau-Weiß Zorbau mit 4:1 gewannen.

Das Team scheint im Aufwind zu sein. Geisi schaut voraus:

„Freital schätzen wir als körperlich und spielerisch robustes Team ein, die sehr massiv und kompakt auftreten werden. Wenn wir an den Schwung der letzten 20 Minuten in Wernigerode anknüpfen können und die Zuschauer uns, wie immer, anpeitschen - wird es eine 50/50-Partie werden, in der wir als Sieger vom Platz gehen wollen.

Von der Trainingswoche sind nach dem Spiel in der Zweiten am Sonntag Zerrenner und Paulick wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ebenso haben unsere U19 Spieler Gill, Reza, Ahmadi, Mo, Niclas sehr intensiv mittrainiert. Donnerstag wird Paulick und Boser noch in der Zweiten im Kreispokal Spielzeit sammeln. Am Freitag gibt es noch das Abschlusstraining, mit dabei sind dann auch Bondarenko und Eichberger. So dass wir nur Seefeld (Urlaub) und Greif (angeschlagen) nicht fürs Wochenende zur Verfügung haben. Also unsere ca. 8 fehlenden der letzten 6 Wochen kehren so langsam zurück.“

Die schwarz-weiß-goldenen Freitaler gründeten sich am 1.Juli 2020, sie sind also ein sehr junger Verein. Vorgänger war der Hainsberger SV, der nach einem Zusammenschluss vieler Abteilungen der BSG Fortschritt Hainsberg, der BSG Stahl Freital und der BSG Fördertechnik Freital, nach der Wende entstand. Diese Hainsberger nahmen an jenem Tag vor mehr als vier Jahren den FV Blau-Weiß Stahl Freital und die SG Motor Freital auf. Diese beiden Vereine traten sozusagen dem neuen Verein bei, der sich dann SC Freital nannte. Die Hainsberger stiegen 2020 in die Verbandsliga auf, somit konnte der neue Verein sechstklassig spielen, sofort waren unsere Gäste ganz oben dabei. 2022 stiegen sie in die Oberliga auf, wurden 7. und 8. in den beiden vergangenen Spielzeiten.

Schauen wir nochmal kurz vor die Wende. Die BSG Stahl machte da auf sich aufmerksam. Interessant dabei, ein Teil des Vereins wurde nach dem Mauerfall zum Hainsberger SV, die Fußballer gründeten den FV Blau-Weiß Stahl. 30 Jahre später sind alle wieder vereint.
Stahl selbst entstand 1949. Von 1953-1955 ging es in der DDR-Liga auch gegen unsere Wismut. In der ersten Saison, wir waren aus der Oberliga abgestiegen, gab es ein 7:0 zuhause und ein 2:0 dort. Freital wurde 12. und blieb knapp oben. Wir scheiterten als Zweiter am Wiederaufstieg, das gelang der BSG Chemie Karl-Marx-Stadt. Im zweiten Jahr gewann Wismut 3:0 und 3:1. Stahl wurde zwar Sechster, musste aber in die neugebildete 2.DDR-Liga und stieg 1956 direkt ab. Noch einmal 1958 war man oben, dann wurde nur im Bezirk gespielt.

Wenn wir es genau nehmen, spielen wir am Samstag zum fünften Mal gegeneinander, auch wenn das letzte Spiel schon fast 70 Jahre her ist. Anpfiff ist 14 Uhr. Dieser kommt vom langjährigen Oberligaschiedsrichter Toni Bauer vom FSV Schorfheide Joachimsthal. Ein weiter Weg für ihn, unterstützt wird er von Fabio Stemmler und Steen Mühlenbeck.

Wir freuen uns wieder auf die Unterstützung vieler Fans und die Mannschaft wird hoffentlich alles geben, um zu punkten.