Ein langjähriger Regionalligist kommt an den Steg
THÜRINGENPOKAL Achtelfinale: BSG Wismut Gera vs ZFC Meuselwitz
Samstag 14.00 Uhr, Stadion am Steg
Die Spielvorschau von Mario Krüger
Am Samstag erleben wir nach mehr als 21 Jahren wieder ein Pflichtspiel der ersten Mannschaften unserer BSG Wismut Gera und der des ZFC Meuselwitz, denn ab 14 Uhr präsentiert sich das Team von Georg-Martin Leopold hier im Stadion am Steg zum Achtelfinale im Thüringenpokal, bei dem natürlich die Zipsendorfer der Favorit sind.
Unsere Gäste aus dem Altenburger Land haben nämlich einen guten Lauf, gewannen in den letzten sechs Punktspielen viermal, unterlagen nur dem souveränen Spitzenreiter 1.FC Lok Leipzig mit 1:3. In der Regionalliga liegt das Team auf Platz 10, hat nach 11 Spielen 15 Punkte auf dem Konto. Eine Platzierung, die im Rahmen der Möglichkeiten liegt. Viel bessere davon gab es in den letzten Jahren nicht wirklich.
Natürlich waren fast alle Spieler in Nachwuchsleistungszentren, haben sicherlich eine gute fußballerische Ausbildung genossen. Bei jedem der 11 Punktspiele dabei waren Ben Keßler, Nils Schätzle, Luca Bürger, Johannes Pistol und Daniel Haubner. Bekanntester Spieler ist Rene Eckhardt, jahrelang beim FC Carl Zeiss Jena in 3.Liga und Regionalliga aktiv, aber auch Florian Hansch, der beim Chemnitzer FC, beim Halleschen FC und dem SV Wehen-Wiesbaden 3.Liga spielte. Beim SV Sandhausen durfte er auch schon mal in die 2.Bundesliga schnuppern. 12 Tore wurden erzielt, je zwei davon Fabian Raithel, Hansch und Pistol. Den herausragenden Stürmer gibt es zwar nicht, aber das ist ja nicht entscheidend. Das die Zipsendorfer Tore schießen können, zeigten sie in der ersten Runde im Pokal, da wurde beim FC Thüringen Jena mit 10:0 gewonnen. Die zweite Runde war mit einem 1:0 beim Landesklassisten SV Germania Wüstheuterode ein wenig enger. Sowas wünschen wir uns dann auch für Samstag, natürlich möglichst mit einem positiven Ergebnis für uns.
Wir lassen uns überraschen und schauen nun erst einmal etwas genauer auf den ZFC und seine Vergangenheit.
Als Gründungsdatum wird der 04.10.1948 angegeben. Der Verein hieß damals Sportgemeinde Zipsendorf. Die Ursprünge gehen aber schon zum 1900 gegründeten Sportlust Zipsendorf zurück. Fußball wurde seit 1919 gespielt. Nach dem Krieg gab es speziell im Osten zahlreiche Umbenennungen, auch in Zipsendorf, ab 1950 hieß man da nämlich BSG Aktivist. Trägerbetrieb war das Zipsendorfer Braunkohlewerk. Sportlich war aber mehr als Bezirksklasse nicht möglich. Auch ab 1976 nicht als es zur Eingemeindung nach Meuselwitz kam und der Verein zur BSG Aktivist Meuselwitz wurde. Nach der Wende wurde aus Aktivist der Bergbausportverein, kurz darauf kam es zu einer Ausgliederung und zur Gründung des FV Zipsendorf.
Die Erfolgsgeschichte begann 1993 als Hubert Wolf Präsident wurde. 1994 ging es in die Bezirksklasse und der ZFC Meuselwitz entstand. Nach drei weiteren Aufstiegen nacheinander war Zipsendorf in der Thüringenliga und es begann bis 2003 eine Reihe von Punktspielen gegen uns, damals noch als 1.SV Gera.
Zehn waren es insgesamt, dabei verloren wir viermal und holten sechs Unentschieden. Das erste Spiel war am 23.08.1997. Im Stadion der Freundschaft unterlagen wir 1:2. Peter Kunzmann traf mit einem Foulstrafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1. 450 Zuschauer waren da und ein David Kwiatkowski war bei uns auf dem Platz. Beim vorerst letzten Punktspiel war er dann auf Meuselwitzer Seite. Das Spiel endete am 24.05.2003 damals nach einer Platzsperre im Stadion am Steg 1:1. Torschütze vor 250 Zuschauern war Sten Lindner. Mit dem Unentschieden verpasste unser Gast den Aufstieg in die Oberliga. Ein Jahr später klappte es dann. Wir spielten dagegen nach der Insolvenz nur noch Bezirksliga. 2009 erreichte der ZFC die Regionalliga und dort blieb der Verein von der Glaserkuppe bis heute. Ein 7.Platz 2012/13 war da die beste Platzierung.
Wenn wir nochmal auf die Duelle schauen, da gab es nach 2003 noch einige gegen die Zweite und Testspiele gegen die Erste. In den vergangenen Jahren kamen ja bekanntlich auch immer mal Spieler und Trainer zu uns. Aktuell ist mit Torwart Lucas Soldera nur noch einer da.
Kommen wir zu unserem Team und dem sehr erfreulichen 3:0-Sieg gegen den SC Freital. Steffen Geisendorf sieht den Sieg als verdient an.
„Aber wie der Fußball halt ist, kann es auch immer anders laufen. Diesmal haben es sich die Jungs aber verdient.“
Zur Halbzeit stand es noch 0:0, dann trafen Califo Balde, Tom Seidel und Shadrac Don Futi zum Sieg, der ohne Frage wichtig war. Nach acht Spielen und 11 Punkten liegen wir auf Platz 8, das kann sich erstmal sehen lassen. Nächste Woche geht’s weiter, jetzt wartet erst einmal Zipsendorf auf uns...
Geise sieht unsere Gäste als klaren Favoriten, hofft aber, dass unser Team groß aufspielt. Ohne Druck und mit der Unterstützung der Zuschauer aus Gera ist im Pokal immer was möglich. Gesehen haben wir es ja mit Siegen gegen den FC Rot Weiß Erfurt und 2017/18 gegen den FSV Wacker 90 Nordhausen. Ein paar Probleme machen aktuell die Ausfälle. Sovago wird in der Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Hinzu kommen nun Haupt und Kießling, Greif ist immer noch verletzt. Im Aufbau befindet sich Paulick, der schon in der Zweiten wieder spielte, und Tanneberg. Trotzdem wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die alles geben wird. Und vielleicht, man weiß ja nie.
Wir freuen uns auf jeden Fall auf die Begegnung. 14 Uhr ist Anpfiff von Oberligaschiedsrichter Tarik El-Hallag vom SSV Jena-Lobeda. An den Linien stehen Horst Bachmann und Nora Dieckmann.
Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung. Kommt an den Steg. Es lohnt sich bestimmt.