Der Spitzenreiter kommt an den Steg
NOFV-OBERLIGA 12. Spieltag BSG Wismut Gera vs VfL Halle 1896
Samstag 13.30 Uhr, Stadion am Steg
Die Spielvorschau von Mario Krüger
Was für ein wichtiger Sieg, den wir da am Samstag beim FC Einheit Rudolstadt erringen konnten. "Eine sehr konzentrierte Mannschaftsleistung, welches unser Punktekonto jetzt auf 15 schraubt.", so unser Trainer Steffen Geisendorf.
Wir müssen nur auf die restlichen fünf Begegnungen bis zur Winterpause schauen. Es warten vier Topteams und eins mit großen Namen, das bisher keine gute Saison spielt. Los geht’s am Samstag mit dem Heimspiel gegen den VfL Halle 1896, Spitzenreiter der Oberliga Süd. Was das heißt, können wir uns denken. Der Favorit sind wir nicht.
Die Hallenser, trainiert von Dieter Hausdörfer, konnten im bisherigen Saisonverlauf acht Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden einfahren. Verloren wurde beim 1.FC Magdeburg II (1:2) und beim RSV Eintracht 1949 (0:4). Die letzten drei Spiele wurden gewonnen. Eine gute Saison was der VfL gerade spielt, zu erwarten war das wohl nicht. Auch im Hinblick auf letzte Saison als Platz 14 in der Endabrechnung stand und der Abstieg nur knapp vermieden wurde.
Im Team fehlen die großen Stars. Der bekannteste Spieler ist sicherlich Francesco Lubsch, viele Jahre in der Regionalliga beim ZFC Meuselwitz aktiv. In Zipsendorf spielte auch einer, der den Meisten bei der Wismut ein Begriff sein sollte. Jegor Jagupov war in mehr als drei Spielzeiten bei uns doch recht erfolgreich, traf 2018/19 21-mal in 25 Spielen. Daraufhin wechselte er zu den Sportfreunden Lotte in die Regionalliga West. Über das Altenburger Land ist er nun in Halle gelandet. Seit über zwei Jahren schon. In der aktuellen Saison traf er neunmal ins gegnerische Netz, er spielte auch neunmal, d.h. gute Quote für Jegor. Auf ihn muss natürlich besonders aufgepasst werden.
Im Team scheint es zu stimmen, höherklassig hat kaum noch einer gespielt, die Meisten waren natürlich in Nachwuchsleistungszentren, der Hallesche FC sticht da besonders hervor, aber das reicht, um ganz oben mitzuspielen.
Freuen dürfen wir uns auch schon auf das Rückspiel, der VfL hat eines der schönsten Stadien in der Oberliga, das 1921 eingeweiht wurde. Gleichzeitig ist es das älteste Fußballstadion Halles. Und wenn wir schon bei der Geschichte sind. Unsere Gäste sind der älteste Sportverein der Stadt an der Saale, gegründet 1896 als Hallescher Fußballclub von 1896. Man war Gründungsmitglied des DFB und das VfL im Vereinsnamen kam nach einer Fusion, das genaue Datum war der 23.9.1919.
Zu DDR-Zeiten änderte sich der Name wie meistens im Osten, hauptsächlich spielte man da als BSG Empor Halle (1951-1990). Seit 04.Juli 1991 gibt es wieder den VfL. Sportlich kam man fast nie an den HFC heran. Ausnahme Ende der 90-iger Jahre, da war man die Nummer 1 in Halle, sportlich zu mindestens. Der HFC spielte da teilweise Verbandsliga.
1981/82 DDR-Liga, 1999/2000 Regionalliga, 1995-1999, 2000/2001 und seit 2009 Oberliga können als größte Erfolge bezeichnet werden, zu mindestens was die Ligenzugehörigkeit betrifft. Dazu kommen natürlich die Pokalsiege im Land 1997 und 1999. Spiele im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt und den 1.FSV Mainz 05 waren die Folge.
Die Duelle unserer beiden Vereine halten sich natürlich in Grenzen. Die ersten beiden gab es in unserer Abstiegssaison 1995/96. Zuhause verloren wir 1:4, im Stadion am Zoo 0:3. In der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte holten wir ja bekanntlich nur einen Sieg und zwei Unentschieden.
In den vier Jahren von 2015 bis 2019 war unsere Bilanz garnicht so schlecht. Vier Siegen stehen drei Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. Das letzte Punktspiel ging mit 7:4 an Halle. Jegor traf da am 02.06.2019 zweimal für uns.
Wie wird es am Samstag ausgehen? Unser Trainer schaut wieder ausführlich für uns auf den VfL.
„Es kommt der Primus der Liga mit acht Siegen und einem Remis, nur beim RSV und Magdeburg ll (mein Staffelmeisterfavorit) gab es Niederlagen. Eine körperlich sehr intensiv spielende Mannschaft, welche mit dem erfahrenen Trainer gleich volle Pulle spielt und dazu mit Jagupov einen tollen Offensivmann hat, den es in Schach zu halten gilt.
Von den letzten fünf Spielen haben sie vier gewonnen, sind da mit Halberstadt in der Formtabelle klar vorne. Trotzdem haben sie aus fünf Spielen auswärts nur sieben von 15 möglichen Punkten geholt, wollen sie oben dran bleiben, müssen sie in der Auswärtstabelle weiter punkten.
Wir haben jetzt die Kracher der Liga am Steg, mit Halle 96 und Magdeburg ll nur noch zwei Heimspiele in einem sehr langen Spieljahr. In der Zuschauertabelle sind wir Spitzenreiter, das macht jeden im Team stolz und ist zugleich Verpflichtung alles zu geben und unsere tollen Fans nicht zu enttäuschen. Was am Ende dann punktetechnisch rauskommt, müssen wir abwarten, aber wir wollen es dem aktuellen Tabellenführer so schwer wie möglich machen. Mit dem tollen Anhang im Rücken ist vielleicht eine kleine Sensation am Samstag für uns möglich, denn der Steg ist für Punkte immer gut.“
Zu möglichen Ausfällen meint Geise:
„Angeschlagen unter der Woche waren Balde und Eichberger, ob es für Samstag reicht, müssen wir abwarten. Zerrenner hat die fünfte Gelbe, muss pausieren.“
Zehnter gegen Erster, wir brauchen einen guten Tag und natürlich die Unterstützung unserer Zuschauer, wenn John Bartsch vom FSV Zwickau die Partie 13:30 Uhr im Stadion am Steg anpfeift. An den Linien stehen Felix-Benjamin Schwermer und Lucas Leihkauf.