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PRESSEBERICHT - ODDSET-LANDESPOKAL ACHTELFINALE
BSG WISMUT GERA vs. FC CARL ZEISS JENA 4:5 n.E. (0:1;1:1)
Unglückliches Aus im Elfmeterschießen
von Jens Lohse
Foto: Jens Lohse

"Geh´ zum Fußball in deiner Stadt", ein überdimensionales Transparent mit dieser Aufschrift hatten sich die Wismut-Anhänger vor ihren gut gefüllten und eifrig supportenden Fanblock gehängt. Und dafür warb auch die Mannschaft von Trainer Udo Korn länger als 120 Minuten im Landespokal-Achtelfinale gegen den scheinbar übermächtigen FC Carl Zeiss Jena. Dass man sich unterm Strich nach Elfmeterschießen mit 4:5 beugen musste, tat der Leistung des Verbandsliga-Dritten keinen Abbruch, machte den Gastgeber den 2110 Zuschauern eher noch sympathischer.

In der Halbzeitpause hatten die einstigen Wismut-Größen Joachim Posselt, Klaus Memmler und Hans Mihalovics kein gutes Haar am Spiel der Jenenser gelassen. Von "katastrophal" über "mit neuem Trainer hätte ich die Mannschaft anders erwartet" bis hin zu "viel zu langsamer Spielaufbau" reichten die Kommentare der Experten, die der Wismut-Elf auf jeden Fall einen Treffer wünschten. "So lange es nur 0:1 steht, ist die Chance noch da. Ein Tor wäre schon schön", so Klaus Memmler, der einige ordentliche Spielzüge der Elsterstädter gesehen hatte. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff war es so weit. Ein von Felix Holzner noch abgefälschter 18-m-Schuss von Rico Heuschkel drehte sich über Zeiss-Schlussmann Carsten Nulle ins Tor hinein - 1:1 (49.). "Glück gehört dazu in so einem Spiel", erklärte der Torschütze, der den Ball vom früh eingewechselten Manuel Froherz zugespielt bekam.

Fortan begann eine reine Abwehrschlacht. Torwart Mark Reiter machte das Spiel seines Lebens. Nicht zufällig verteilte Trainer Udo Korn nach Spielende das Prädikat "Weltklasse" an seinen Keeper. Orlando Smekes und Sebastian Hähnge kaufte er die Bälle aus nächster Nähe ab, hatte später in der regulären Spielzeit auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, als Christian Reimann nur den Pfosten traf und Steve Lippold bei einem Kopfball von Alexander Voigt auf der Torlinie rettete. "Als Torwart hat man in einem solchen Spiel nichts zu verlieren. Die Abwehr hat schon viel weggenommen. Da hatte ich es gar nicht so schwer", erzählte der Wismut-Schlussmann, den man gegen einen Drittligisten nicht besonders motivieren musste. Die Frage, ob da nicht auch der eine oder andere Unhaltbare dabei gewesen sei, beantwortete der Ex-Weimarer, der erst vor einem guten Jahr zur Wismut gekommen war, nüchten und mit einem verschmitzten Lächeln: "Unhaltbar ist keiner. Man muss nur richtig stehen."

Die Zuschauer jubelten nach dem Abpfiff der regulären Spielzeit. Stehende Ovationen gab es von der Tribüne. Aus der Wismut-Fankurve, die den fairen Sangeswettstreit gegen die unterkühlten Jenaer Anhänger ("Wir sind Jena - und ihr nicht!") mit meilenweitem Vorsprung für sich entschied, hallte lautstark: "Wir sind stolz auf unser Team!"

Auch in der Verlängerung brach der Gastgeber nicht ein. Per Freistoß aus spitzem Winkel hatte der anfangs gelb-rot-gefährdete Michael Urbansky sogar die erste Torchance. Jena war dem Siegtreffer näher. Torsten Ziegners Freistoß landete auf dem Dreiangel. Ralf Schmidt und Sören Eismann konnten Teufelskerl Mark Reiter nicht überwinden. Die Wismut-Kicker waren stehend k.o. Marcel Peters wuchs läuferisch über sich hinaus, quälte sich trotz Wadenkrämpfen bis kurz vor Schluss durch.

Vor dem Elfmeterschießen nahm Trainer Udo Korn seine Mannen zusammen. "Wer will schießen? Wer sich nicht sicher ist, volles Rohr!", gab er seinen Spielern mit auf dem Weg. Als Jenas Tobias Kurbjuweit als zweiter Schütze nur den Pfosten traf und Michael Urbansky Gera mit 3:2 in Führung brachte, schien der Gast auf der Siegerstraße. Doch die Partie kippte. Christian Petzold Schuss rasierte die Lattenoberkante. Noch größeres Pech hatte der eingewechselte Andre Jahn, der als zehnter Elfmeterschütze ran musste. Er hatte Carsten Nulle schon verladen. Doch prallte der Ball von einem Innenpfosten an den anderen - und heraus.

Traurigkeit gab es bei der Wismut-Elf trotzdem nicht. Während die Jenaer im Laufschritt in den Katakomben verschwanden und ihre eigenen Fans verschmähten, feierten die Orange-Schwarzen mit ihren Anhängern in der Kurve. "Die Chancen vor dem Spiel standen zehn zu neunzig. Wir haben gemerkt, dass die Jenaer trotz der Führung nicht sicherer wurden. Mit etwas Glück haben wir uns das Ausgleichstor erarbeitet. Wir können stolz auf uns sein, haben heute für unsere Fans, den Verein und die Stadt viel getan", zog Wismut-Kapitän David Kwiatkowski ein letztes Resümee.

 


 

BSG Wismut Gera: Reiter – Kwiatkowski, Petzold, Härtel (27. Froherz), Steinbach, Lippold, Petzold, Peters (125. Jahn), Heuschkel, Wezel (75. Helbig), Urbansky


FC Carl Zeiss Jena:
Nulle – Voigt, Kurbjuweit, Ziegner, Schmidt, Smeekes (82. Mayombo), Hähnge (62. Reimann), Eismann, Truckenbrod (67. Landeka), Holzner, Nikol


Schiedsrichter:
Sven Köhler (Tanna), Steffen Läsker (Pößneck), Michael Kahl (Altenburg)


Zuschauer:
2.120


Tore:
0:1 Ziegner (25./FE), 1:1 Rico Heuschkel (49.)

Foto: racefieber.de
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