Mit starken Händen für die Geraer Fußballer
„Held der Herzen" Carola Conrad kümmert sich um kleine und große Probleme der Spieler des BSG Wismut Gera |
Seit 2003
ist Carola Conrad aus dem Vereinsleben des BSG Wismut Gera nicht mehr wegzudenken.
Die gelernte Physiotherapeutin, die fast 40 Jahre im Geraer Krankenhaus
arbeitet, kümmert sich seit sechzehn Jahren um die körperlichen Beschwerden der
Fußballspieler des Vereins, und das in allen Altersklassen.
Beim
Kindersportfest des 1. SV Gera betreute sie zunächst Leichtathleten
Angefangen
hatte alles damit, dass sie bei Kindersportfesten des 1. SV Gera mithalf und
sich zunächst vor allem im Leichtathletik-Bereich engagierte. Bald wurden auch
die Fußballer bei der Suche nach einem Physiotherapeuten auf sie aufmerksam. Angesprochen
vom ehemaligen Vereinsvorsitzenden Hermann Just, erklärte sich Carola Conrad
bereit, für ein Spiel die physiotherapeutische Betreuung übernehmen. Als sie am Ende des Spiels gefragt wurde, „Aber du kommst doch wieder?", stand fest, dass es nicht bei einem Spiel bleiben sollte. So erlebte sie dann auch die Insolvenz und den Neuaufbau des Vereins mit. Zunächst betreute Carola Conrad nur die erste Männermannschaft. Nach kurzer Zeit übernahm sie immer mehr Aufgaben. Denn auch wenn ihre hauptsächliche Arbeit darin besteht, bei körperlichen Beschwerden der Spieler zu helfen, so geht ihr Engagement weit darüber hinaus. Sie wäscht oft die Trikots, kocht Kaffee für alle, die sich vor dem Training noch kurz stärken wollen, oder hilft an Spieltagen, die Umkleidekabinen sauber zu halten. Doch sie hält fest: „Da macht hier jeder mit, ich bin da wirklich nicht die einzige." Und doch gibt es sonst niemanden, der so oft und so kontinuierlich mit dabei ist und hilft wie die Nominierte. |
Sie selbst
erklärt das damit, dass die Arbeit im Verein für sie erholsam ist nach einem
psychisch oft genug belastenden Arbeitstag. Dann schaut sie erst mal den
Jüngsten beim Training zu und freut sich, dass diese mit so viel Begeisterung
dabei sind. Sie selbst hat abgesehen von ihrem Bruder und dessen Familie nicht
viele Verwandte, daher gibt sie gern einen großen Teil ihrer Freizeit für den
Verein. „Für mich ist das hier wie meine Familie." Der zeitliche Aufwand bei dreimal Training in der Woche, Schule und Hausaufgaben sei auch schon für die Spieler der Jugendmannschaften sehr hoch. Auch die älteren Spieler hätten viel, was sie unter einen Hut bringen müssen. Wenn dann noch Probleme wie schlechte Noten oder familiäre Sorgen dazu kommen, kann Carola dem ein oder anderen zur Seite stehen, indem sie zuhört. Carola Conrad hat immer ein offenes Ohr und einen guten Rat Sie genießt das Vertrauen der Vereinsmitglieder, wie Danny Neidel, langjähriges Vereinsmitglied, bestätigt: „Sie ist für die Sportler in unserem Verein weit mehr als nur Ansprechpartner bei muskulären Problemen. Vielmehr kümmert sich Carola auch um die kleineren und größeren Belastungen der Seele unserer Mitglieder. Sie hat immer ein offenes Ohr und auch einen Rat." Bei einer Tasse Kaffee oder Tee können kleinere und größere Probleme beredet werden. Für viele Spieler ist das nach der Schule oder der Arbeit und vor dem Training eine kurze Erholung. Dass Carola Conrads Engagement vom Verein wertgeschätzt wird, zeigt sich mit dieser Nominierung nicht zum ersten Mal. Schon 2014 hat der Verein dafür gesorgt, dass sie den Ehrenbrief des Sports der Stadt Gera erhielt. Doch ihr größter Lohn ist ein Dankeschön eines Spielers, dem sie helfen konnte, oder ein Blumenstrauß vom Verein. Dann weiß sie, dass ihre Arbeit dort ankommt, wo sie ankommen soll: bei ihren Spielern.
Bericht: Dörte
Villmow / OTZ / 18.12.2019
Foto: Danny Neidel |