Weber-Elf gegen Wismut in Torlaune Regionalligist Meuselwitz gewinnt Testspiel glatt mit 10:0 |
So entspannt hatte man den nach
Saisonende scheidenden ZFC-Trainer Heiko Weber nach 90 Minuten seines Teams
lange nicht gesehen. Das lag nicht nur daran, dass die Meuselwitzer am
Wochenende nach dem Rückzug des FC Rot-Weiß Erfurt spielfrei waren, sondern
auch daran, dass sein Team im anberaumten Testspiel gegen Wismut Gera den
Thüringenligisten mit einer 10:0-Packung nach Hause schickte. „Wir haben einen leistungsstarken Kader mit 18 Feldspielern und zwei Torhütern beisammen. Mit diesem Gefüge macht es Spaß zu arbeiten. Auch wenn wir zuletzt bei der Hertha-Reserve mit 0:2 verloren haben - andere kriegen dort fünf Dinger – bin ich mit der Saison bisher sehr zufrieden", verriet Trainer Heiko Weber und meinte zum Kantersieg: „Gera hat versucht mitzuspielen, sich nicht hinten reingestellt. Das kam uns entgegen." Auf dem mittlerweile dritten Rasenplatz auf der Glaserkuppe diktierten die Hausherren von Anbeginn das Geschehen. Wismut Gera pfiff personell aus dem letzten Loch. Mit Rico Heuschkel, Chris Söllner, Marcel Hartmann und Oliver Hoffmann fehlten wichtige Kräfte aus den unterschiedlichsten Gründen. Am Vorabend der Partie gegen den Regionalligisten war auch noch Innenverteidiger Maximilian Dörlitz mit Fußproblemen ausgefallen. Somit hatten die Orange-Schwarzen die Reise nach Meuselwitz mit zwei Schlussmännern und elf Feldspielern angetreten. Bei böigem Wind startete der ZFC druckvoll. Das frühe Angriffspressing schmeckte den Geraern überhaupt nicht, die sich mühten, auf lange Schläge zu verzichten, so aber viele Bälle bereits in der eigenen Hälfte verloren. Dass die Defensive ohnehin nicht zu den Wismut-Stärken gehört, fanden auch die Gastgeber schnell heraus. Eine Flanke von Rene Weinert verpasste Danny Breitfelder im Zentrum noch per Kopf. Am langen Pfosten hatte aber Kai Wonneberger alle Zeit der Welt, den Ball mit der Brust anzunehmen und mit dem rechten Fuß aus zehn Metern flach im linken Eck zu versenken - 1:0 (12.). |
Zwei Minuten später erhöhte
Meuselwitz. Nach einer nicht konsequent genug geklärten Ecke traf Fabian
Stenzel technisch gekonnt aus 22 m per Direktschuss (14.). Auch das dritte
ZFC-Tor ließ nicht lange auf sich warten. Beim Zuspiel von Kapitän Bastian
Strietzel liefen die Geraer wiederum hinterher, so dass Andy Trübenbach im
Zentrum nur noch zum 3:0 einzuschieben brauchte (20.).
Nach einer knappen halben Stunde wurde Wismut mutiger. Marcel Kießling boten sich zwei Gelegenheiten im Ansatz, doch musste der Offensivspieler kurz darauf mit einer Zehenverletzung vom Platz. Während Gastgeber-Routinier Rene Weinert einen 25 m-Freistoß mit Windunterstützung unhaltbar ins linke Eck jagte (36.), hatten die Geraer nach einer Schubert-Ecke den Ehrentreffer vor Augen, als Niklas Rauh seinen Kopfball zu hoch ansetzte (38.). Stattdessen sorgte Andy Trübenbach per gefühlvollem Heber für den 5:0-Pausenstand (40.). Nach Wiederbeginn änderte sich nichts am Bild. ZFC-Trainer Heiko Weber brachte neun frische Leute. Als der zwischen die Geraer Pfosten gewechselte Ex-Meuselwitzer Maurice Geenen eine Weinert-Eingabe fallen ließ, machte Tarik Reinhard das halbe Dutzend voll (52.). Nach einem Zuspiel von Maskenmann Johann Weiß war Alexander Dartsch zur Stelle - 7:0 (63.). Nach vierwöchiger Verletzungspause erstmals wieder am Ball, verließ Wismut-Kicker Raphael Börner nach einer guten Stunde den Platz. Keeper Maximilian Paul agierte fortan als Sturmspitze. Während die Geraer die nächsten 20 Minuten ohne Gegentreffer überstanden, ließen in der Schlussphase Kraft und Konzentration nach. Alexander Dartsch per Kopf nach einer Bürger-Ecke (85.), Kai Wonneberger nach einer Eingabe von Luca Bürger (88.) und ein Kontertor von Alexander Dartsch nach der zweiten Wismut-Ecke (90.) machten die Gäste-Niederlage noch zweistellig (90.). „Das Spiel war besser als eine Trainingseinheit. Der Gegner hat uns die Grenzen aufgezeigt. Wir haben die Köpfe zu schnell hängen lassen. Gerade die letzten drei Treffer waren ärgerlich. Solch ein Ergebnis ist natürlich ernüchternd. Nun geht es darum, dass nächste Woche gegen Sondershausen möglichst viele Spieler zurückkehren", äußerte sich Wismut-Trainer Marcus Dörfer. Bericht: Jens Lohse / OTZ / 24.02.2020 Foto: Jennifer Nief |