BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Chemie Leipzig vs. BSG Wismut Gera
2 : 0

Chemie Leipzig siegt mit Spitzenreiter-Bonus gegen Wismut Gera
Trotz ordentlicher Vorstellung unterliegt die Wismut-Elf nach zwei strittigen Toren mit 0:2


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Bilderbuch-Wetter im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark. Dazu eine beachtliche Kulisse von 2105 Zuschauern. Auch die mit Sonderzug und Fanbus angereisten Wismut-Anhänger waren zahlreich vertreten. Auf dem Platz das Duell des Spitzenreiters gegen die beste Mannschaft der Rückrunde.

Die Zutaten stimmten also beim Traditionsduell Chemie Leipzig gegen Wismut Gera. Nur der Schiedsrichter passte nicht zum Prädikat Spitzenspiel. Bei beiden Gegentoren blieb für die Gäste-Verantwortlichen ein fader Beigeschmack.

Vor dem 1:0 zeigte der Eisenhüttenstädter Referee Marcel Riemer nach einem Allerweltszweikampf zwischen dem Geraer Sebastian Dräger und Chemiker Tim Bunge auf den Elfmeterpunkt. Keiner im weiten Rund hatte da mit einem Strafstoßpfiff gerechnet. Sebastian Dräger spitzelte den Ball zur Ecke. Tim Bunge kam ins Straucheln. Selbst ein Nachfragen des Schiedsrichters beim Gefoulten und dessen Antwort, dass es kein Elfmeter war, konnte den 31-Jährigen nicht in seiner Entscheidung korrigieren. Daniel Heinze trat also vom Punkt an, scheiterte im linken Eck an Wismut-Torwart Alexander Just, der allerdings den Ball nur nach vorn abwehren konnte, so dass der Schütze im Nachsetzen erfolgreich war (55.).

Als die Wismut-Elf in der Schlussphase auf den Ausgleich drückte, der nächste Rückschlag. Einen Chemie-Kopfball konnte Alexander Just noch an die Latte lenken, parierte auch den Nachschuss des eingewechselten Vincent Markus. Während alle im Alfred-Kunze-Sportpark das weiterlaufende Spiel verfolgten, fuchtelte der Schiedsrichter-Assistent mit seiner Fahne und zeigte zum Mittelkreis. Er hatte Alexander Just bei seiner Parade hinter der Torlinie stehen sehen und deshalb auf Tor entschieden – 2:0 (87.). Alle Geraer Proteste halfen nichts. Zum Glück blieben alle Spieler so besonnen, dass die Begegnung ohne persönliche Strafen zu Ende ging.
""Der Witz-Elfmeter hat uns dann auf die Verliererstraße gebracht. "" Trainer Carsten Hänsel

"Es war das erwartete Spiel beim Spitzenreiter. Beide Mannschaften wollten vor der Pause keine Fehler machen. Chemie hatte in Hälfte eins zwei gute Möglichkeiten. Wir wurden nach dem Wechsel stärker, haben allerdings die Führung verpasst. Der Witz-Elfmeter hat uns dann auf die Verliererstraße gebracht. Ein Riesenkompliment trotzdem an meine Elf. Die Niederlage haut uns nicht um", meinte Gäste-Trainer Carsten Hänsel.

Sein Gegenüber Dietmar Demuth wirkte ziemlich erschöpft: "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Wir haben zur Pause die Ruhe bewahrt. Wir wussten, dass Gera hinten drin stehen und uns alles abverlangen würde. Nach der Führung wurde es leichter. Allerdings sind wir zum Schluss nach drei Spielen in einer Woche auf dem Zahnfleisch gekrochen. Wir hatten keinerlei Reserven mehr."

Vor der Pause tat sich Wismut schwer. Zwar hielt man sich den Gegner weitgehend vom eigenen Strafraum fern, konnte selbst in der Offensive aber kaum Akzente setzen. Außerdem einem Weis-Freistoß, den Chemie-Keeper Marcus Dölz mit etwas Mühe abfing (25.), hatten die Orange-Schwarzen im Spiel nach vorn nichts zu bieten. Die Leutzscher ihrerseits, die erst drei Tage zuvor in Markranstädt mit 3:0 gewonnen hatten, waren zweimal der Führung nahe. Erst verzog Tim Bunge nach einer Eingabe von Florian Schmidt mit seiner Direktabnahme knapp (26.). Noch näher dran war Alexander Bury, dessen Schuss nach Vorarbeit von Tim Bunge von den Geraern gerade noch zur Ecke abgefälscht wurde (36.).

Nach Wiederbeginn wurde die Wismut-Elf stärker. Carsten Weis bediente Pedro, dessen Querpass auf Dennis Blaser aber seinen Adressaten nicht fand (50.). Den Fernschüssen von Raßmann und Schubert fehlte allerdings die Präzision. Dennis Blaser kam nach einer Freistoßeingabe von Carsten Weis nicht richtig an den Ball (67.). In der Schlussphase stellten die Geraer auf Dreierkette um, beorderten Andreas Luck ins Sturmzentrum. Die Leutzscher Konterräume wurden so natürlich größer. Alexander Bury (75.) und Florian Schmidt (81.) konnten den Sack nicht zumachen, ehe Florian Schmidt nach einer Wismut-Ecke und dem Schuss von Stanko Cvitkovic aus spitzem Winkel gerade noch auf der Linie klären konnte (83.). Das abermals strittige 2:0 beendete dann endgültig den Gäste-Traum vom Auswärtspunkt.

Jens Lohse