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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. TV Askania Bernburg
2 : 2

Eigentor rettet Wismut das Remis
Geraer können gegen den Vorletzten Bernburg nicht überzeugen

Vor 273 Zuschauern verpassten die Geraer gegen den Tabellenvorletzten aus Bernburg, der zuletzt fünf Niederlagen in Folge kassiert hatte, den zweiten Heim-Dreier. Zumindest gelang mit Schützenhilfe der Gäste kurz vor Schluss noch der 2:2-Ausgleich, als Verteidiger Gedeon Groß eine Eingabe von Carsten Weis ohne große Not mit dem Schienbein ins eigene Netz beförderte (89.).

„Wir müssen über den einen Punkt froh sein. Mit dem Unentschieden konnten wir Bernburg wenigstens auf Distanz halten. Der Gegner stand sehr tief. Das liegt uns nicht. Trotzdem hatten wir 19 Torschüsse. Aber effizienter im Abschluss war der Gast", urteilte Trainer Frank Müller. Groß bugsiert Eingabe ins eigene Tor.

Ohne den gelb-rot-gesperrten Maximilian Christl, den erneut am Fuß verletzten Timo Slawik sowie ohne Dmitrij Puhan und Phillip Roy stellten sich die Hausherren fast von selbst auf. Carsten Weis spielte mit Joseph Gröschke und Robert Paul als Innenverteidiger in der Dreierkette. Vorn stürmten wieder Christopher Lehmann und Jegor Jagupov.

Nach den Negativerlebnissen der letzten Wochen war Bernburg aufs Kontern bedacht. Auch bei Standards war man kreuzgefährlich. Nach einer Freistoßeingabe von Leo Hínrichsmeyer setzte Tom Fraus mit seinem Kopfball über den Geraer Kasten ein erstes Achtungszeichen (10.).

Wismut tat sich zunächst schwer, zu strukturierten Angriffen zu kommen. Gerade die torgefährliche Zone erreichte man kaum. Als es schien, dass der Gastgeber das Spiel in den Griff bekommen würde, ging Askania in Führung. Julius Grabs konnte eine Flanke fast von der linken Eckfahne nicht unterbinden. Vincent Dabel lief ein und traf mit seiner Direktabnahme unhaltbar ins rechte Dreiangel - 0:1 (29.).

Damit lag Wismut im sechsten Heimspiel zum vierten Mal in Rückstand. Die Müller-Elf verstärkte ihre Offensivbemühungen, konnte aus zwei guten Freistoßchancen und zahlreichen Eckbällen kein Kapital schlagen.


Als Bernburgs Gerald Muwanga der Ball nach einem langen Geraer Pass im eigenen Strafraum unglücklich an den Arm sprang, entschied Referee Schiefer (Annaberg) auf Handelfmeter, den Jegor Jagupov mit seinem vierten Saisontor sicher verwandelte - 1:1 (45.).

Nach zähem Wiederbeginn kam mit der Einwechslung von Marco Pusch Mitte der zweiten Hälfte neuer Schwung in die Aktionen der Hausherren. Nachdem Stefan Raßmann Gegenspieler Gedeon Groß an der Strafraumgrenze aussteigen ließ, boxte Askania-Keeper Oliver Arendt dessen 16 m-Schuss gerade noch zur Ecke (72.).

Nach Flanke von Marcel Nolde hätte Christopher Lehmann per Kopf lieber das lange Eck anvisieren sollen. So war der Bernburger Schlussmann erneut zur Stelle (78.). Besser machte es der Gast. Einen Hesse-Freistoß legte Gino Böhne im Zentrum ziemlich ungestört auf den Ex-Dortmunder Christopher Kullmann ab, der zum 1:2 erfolgreich war (81.).

Wismut gab sich nicht auf und wollte nach dem 2:2-Ausgleich auch noch gewinnen. Doch rettete Oliver Arendt per Fußabwehr im Gewühl gegen Robert Paul (90.+2).

„Schade, dass wir den Sieg von Jena nicht mit einem weiteren Dreier veredeln konnten. Aber von den letzten sechs Spielen haben wir nur eines verloren. Dazu kommt, dass wir seit vier Wochen auf Kunstrasen trainieren. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen, müssen unsere Möglichkeiten realistisch beurteilen.

Deswegen kann ich die Weltuntergangsstimmung bei manchen im Umfeld des Vereins nicht verstehen. Wir haben bisher 16 Punkte geholt. So viele hatten wir zu diesem Saisonzeitpunkt in den letzten Spielzeiten noch nie", machte sich Wismut-Trainer Frank Müller zu manch kritischer Stimme aus dem Zuschauerlager Luft.

Die Ultras nahm er davon ausdrücklich aus. Denn die hatten 90 Minuten lang alles gegeben, um die eigene Mannschaft lautstark nach vorn zu peitschen.


Bericht: Jens Lohse / OTZ / 05.11.2018
Fotos: Danny Neidel
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