BSG Wismut Gera

Neustadt kommt an den Steg

THÜRINGENLIGA 8. Spieltag BSG Wismut Gera vs SV BW 90 Neustadt/Orla
Samstag 15:00 Uhr, Stadion am Steg
Die Spielvorschau von Mario Krüger

Am Samstag geht es in der Verbandsliga weiter und wir dürfen den SV Blau-Weiß 90 Neustadt/Orla hier im schönen Gera begrüßen. Einen Gegner, der sich inzwischen fest in der Liga etabliert hat und dem man auch in dieser Saison eine gute Rolle zuschreibt.

In den letzten beiden Spielzeiten wurden unsere Gäste nach dem Aufstieg im Jahre 2023 jeweils Sechster. Schon zwischen 2010 und 2015 gab es fünf Jahre Verbandsliga in der knapp 9.000 Einwohner zählenden Kleinstadt im Saale-Orla-Kreis zu sehen.

Das Team von Jürgen Walther hat in den ersten Spielen schon bewiesen, das mit ihnen wieder zu rechnen ist. Wenn wir mal von der 1:7-Niederlage beim FC An der Fahner Höhe absehen, so sind schon beachtliche Ergebnisse zusammengekommen. Vor knapp zwei Wochen gabs z.B. einen 2:1-Heimsieg gegen den Spitzenreiter 1.FC Eichsfeld. Mit dem 7.Platz haben die Orlastädter noch Anschluss nach oben.

In der Offensive ist unser Gast ganz gut aufgestellt. Die 16 erzielten Tore sind die zweitmeisten in der Verbandsliga. Je vier erzielten Robin-Lee Engler und Elia-Abraham Walther. Walther ist einer der wenigen, der nicht in Neustadt groß geworden ist. Er spielte beim FC Carl Zeiss Jena und bei RB Leipzig im Nachwuchs. Sein Bruder Josia-Levi kickte neben Jena auch beim 1.FC Köln und beim FC Viktoria Köln in der Nachwuchs-Bundesliga. Aber sonst sind die Blau-Weißen bekannt für guten Nachwuchs und das sieht man im Kader.

Im Saale-Orla Kreis sind die Neustädter zwar nur die zweitgrößte Stadt, im Fußball sind sie aber aktuell die Nummer 1. Vor der Wende bekannt als BSG Motor spielte der Verein häufig in der Bezirksliga, aber auch viele Jahre in der Bezirksklasse. Fünfmal durften die Orlastädter im FDGB-Pokal mitspielen. 1950 und 1958 erreichte der Verein sogar die 3.Runde, unterlag einerseits dem Oberligisten BSG KWU Erfurt mit 1:2 und andererseits dem DDR-Ligisten SC Motor Karl-Marx-Stadt nur knapp im Wiederholungsspiel. Nach der Wende gings dann über den Bezirk und die Landesklasse bis in die Verbandsliga.

Auch wenn wir in den Punktspielen häufiger gewannen, die Neustädter musste man fast immer beachten und in dieser Saison deutet einiges darauf hin, dass sie vor uns landen werden, sind aktuell mit Sicherheit stabiler als das Team von Matthias Gast.

Trotz allem, außer dem Schleiz-Spiel, waren wir in allen Begegnungen zu mindestens annähernd gleichwertig und wir stehen mal wieder im Viertelfinale des Landespokals. Andererseits sechs Punkte aus sechs Spielen sind auch nicht herausragend, die Abstiegszone sehr nah, deshalb wären drei Punkte gegen Neustadt nicht schlecht.

Wir lassen auch wieder Co-Trainer Jimmy Wagner zu Wort kommen, der kurz auf das Pokalspiel zurückschaut, gleichzeitig natürlich auch auf Neustadt:

„Das Pokalspiel hat wieder unsere zwei Gesichter gezeigt. Auf der einen Seite haben wir uns einige Chancen erarbeitet, aber auf der anderen Seite auch aufgrund von individuellen Fehlern einiges zugelassen. Das müssen wir abstellen. Neustadt ist offensiv sehr gut besetzt, davor müssen wir gewarnt sein.

Der Kader wird sich nicht groß im Vergleich zum Hildburghausen-Spiel verändern, wir hoffen natürlich, dass noch 1-2 Spieler dazukommen, aber da müssen wir die restliche Trainingswoche noch abwarten.“

Anpfiff von Louis Gaudes vom FSV Grün-Weiß Stadtroda ist 15 Uhr. An den Linien stehen Tarik El-Hallag und Bruno Scharnowski.