Abstiegskampf in Scheubengrobsdorf

THÜRINGENLIGA 13. Spieltag  TSV Gera-Westvororte vs BSG Wismut Gera
Samstag 14:00 Uhr, Saarbach Arena | Scheubengrobsdorf
Die Spielvorschau von Mario Krüger

Einen Hoffnungsschimmer konnten mehr als 50 mitgereiste Wismutfans am Samstag erleben. Das Team von Interimstrainer Francis Wezel zeigte ein anderes Gesicht. Eine Leistungssteigerung war unverkennbar, dass auch der SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen anerkannte. Lange stand es 0:0, bis in der 73. Minute ein umstrittener Elfmeter fast alle Hoffnungen auf eine Überraschung zunichte machten, kurz danach folgte die Entscheidung. Ein bitterer Ausgang, unverdient war der Sieg für den Gastgeber natürlich nicht. Wir gratulieren zum Halbfinaleinzug und dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Für uns geht es am Samstag im Abstiegskampf weiter und mit dem TSV Gera-Westvororte wartet ein Stadtduell auf unsere Erste. Auch die Scheubengrobsdorfer stehen ganz unten. Es ist schade, dass zwei Gersche Mannschaften ernsthaft um den Klassenerhalt kämpfen und klar ist, am Samstag geht es um einiges.

Das Team von Daniel Gehrt scheint sich aber gefunden zu haben, ein kleiner Aufschwung ist sichtbar. Denn sie verloren die letzten drei Spiele nicht, gewannen mehr als überraschend beim Spitzenteam FC Thüringen Weida mit 3:2, holten Heimunentschieden gegen den FC Saalfeld (1:1) und den FSV Wacker 90 Nordhausen (3:3). Unsere Gastgeber gehören zu den Mannschaften mit den wenigsten erzielten Toren, auch in der Abwehr sah man bisher nicht so gut aus. Da sind wir aber noch schlechter, haben sechs Tore mehr bekommen.

Markus Klotz, Lenny Schumann und Amadou Mouctar Diallo waren in allen elf Spielen im Einsatz. Diallo gehört mit Sascha Winefeld und Philipp Rehnelt zu den besten Torschützen im Team, zweimal waren sie erfolgreich. Interessant auch das Konzept der Scheubengrobsdorfer. Fast alle Spieler haben eine Vergangenheit beim JFC Gera. Stark, dass die Jungs durchaus Chancen haben, die Thüringenliga zu halten.

Der Sport im Stadtteil von Gera reicht bis zum 15.Mai 1885 zurück, mit dem Turnverein gings los. Nach dem Krieg entstand Mitte 1945 der SV Gera-Westvororte. Über die BSG Empor Westvororte (1954) gründete sich am 29.April 1982 die BSG Tiefbau Westvororte Gera.

In der Wendezeit kam auch in Scheubengrobsdorf viel Neues dazu. Ohne Trägerbetrieb mussten neue Strukturen her und mit dem TSV Gera-Westvororte e.V. entwickelte sich bis heute eine Spitzenmannschaft in Gera. 2013 schaffte der Verein erstmals den Sprung auf die Landesebene. 2019 wurde unter Marcus Dörfer der Aufstieg in die Thüringenliga geschafft. Vier Jahre hielt man sich dort, nun, nach zwei Jahren Landesklasse, ist das Gehrt-Team zurück und zeigt sich durchaus konkurrenzfähig.

Die erste Zeit des TSV in der höchsten Liga Thüringens war geprägt von Corona. In den ersten drei Jahren zwischen 2019 und 2022 kam es nur zu drei Begegnungen zwischen unseren Vereinen. Das zweite Spiel fiel jeweils aus. Wir gewannen zweimal und verloren einmal und das im dritten Spiel mit 0:3 recht deutlich. 2022/23 gab es ein 8:2 am Steg und einen 4:1-Sieg in der Saarbach-Arena. Die Konstellationen damals, wir spielten oben mit, der TSV unten. Diesmal sind wir beide unten.

Ein wichtiges Spiel für die BSG, wenn wir eine Chance haben wollen, muss die Mannschaft von Anfang an hellwach sein. Wir können stark davon ausgehen, dass das Gehrt-Team voll motiviert ins Spiel gehen wird und die Wismut ärgern möchte.

Unser Team weiß um die Schwere der Partie. Co-Trainer Jimmy Wagner nimmt uns wieder mit, schaut kurz zurück und natürlich auf das kommende Spiel.

„Samstag war kein schlechtes Spiel von uns, aber in schlechten Phasen fehlt dir halt manchmal auch das Spielglück, am Ende steht ein Ausscheiden was weh tut.

Ich denke, dass beide Mannschaften sehr heiß auf dieses Spiel sind. Sie sind eine junge, dynamische Mannschaft, die auch spielerische Akzente setzen kann. Auf ihrem kleinen Rasen wird es ein enges, kampfbetontes Spiel werden.

Aktuell sind ein paar Spieler mehr im Training und wir hoffen, dass der ein oder andere Leistungsträger am Wochenende wieder in den Kader zurückkehrt.“

Los geht’s 14 Uhr, Spielort ist der Sportplatz in Scheubengrobsdorf. Schiedsrichter der Partie wird Philipp Keith vom SV 09 Arnstadt sein. An den Linien stehen Yorck Lehmann und Maik Vogt.

Wie unser Gastgeber mitteilt, gibt es einen Gästeeingang, der liegt im hinteren Bereich. Dazu wird empfohlen, mit dem öffentlichen Nahverkehr anzureisen, da es mit Parkplätzen knapp werden könnte. Egal, wie ihr zum Spiel kommt, die Mannschaft braucht euch. Wir müssen gemeinsam da unten rauskommen.