Nordhausen kommt an den Steg

Zwei Vereine mit klangvollen Namen spielen ernsthaft um den Klassenerhalt, beide stehen unter dem Strich. Unser Gast, der FSV Wacker 90 Nordhausen, liegt einen Platz hinter uns auf dem 15. Ein kleiner Formanstieg ist bei unseren Gästen aber unverkennbar, denn in den letzten fünf Spielen gab es zwei Siege und ein Unentschieden.
Es waren die ersten Siege in einer bisher sicherlich enttäuschenden Saison bei Wacker, die sich aber nach der letztjährigen Rückrunde irgendwie andeutete. Wenn wir in den Kader schauen, dann sehen wir ein junges Team, viele aus dem eigenen Nachwuchs mit einigen erfahrenen Spielern wie Marcus Vopel oder Felix Schwerdt, zwei Dauerbrenner bei Wacker Nordhausen. Paul Eichel ist einer von den jungen, er traf viermal und ist damit bester Schütze in der Mannschaft der Blau-Weißen. Mit Stefan Wilke gibt es seit Mitte Oktober einen neuen Trainer, der wohl neuen Schwung reingebracht hat und es ist sicherlich nicht auszuschließen, dass sie sich weiter stabilisieren werden.
Wacker ist in den letzten Wochen 120 Jahre alt geworden. Mit dem F.C. Wacker Nordhausen ging am 01.11.1905 der recht erfolgreiche Fußball im Südharz los. Den Großteil der Zeit in der DDR verbrachte der Verein nämlich in der Liga, dementsprechend gab es schon zahlreiche Spiele gegeneinander. Bekanntgeworden sind sie da als BSG Motor Nordhausen. Eine wechselvolle Geschichte erlebte Wacker dann nach der Wende. Von der drittklassigen Regionalliga Mitte der 1990-iger Jahre bis zur Landesklasse reichte die Ligenzugehörigkeit, dazu gab es zwei Insolvenzen.
Unsere beiden Finalteilnahmen im Landespokal können wir mit Wacker verbinden. 1992 verloren wir gegen ebenjenen Gegner im Gothaer Finale unglücklich. In der Saison 2017/18 schlugen wir sie auf dem Weg ins Finale überraschend im Viertelfinale nach Elfmeterschießen, damals war Nordhausen Regionalligist und stark besetzt. Für uns ist es natürlich ein Spiel, dass wir gewinnen müssen, um vielleicht auf einen Nichtabstiegsplatz zu überwintern. Für die Stimmung wäre es allemal gut.
Unser spielende Co-Trainer Jimmy Wagner schaut wieder wie gewohnt auf den kommenden Gegner. Der kleine Blick zurück fehlt aber auch nicht.
"Arnstadt war sicher ein Stück weit enttäuschend, auch wenn man einfach anerkennen muss, dass Arnstadt die bessere Mannschaft war. Gegen Nordhausen erwartet uns, denke ich, ein enges und kampfbetontes Spiel. Es geht um sehr viel und dementsprechend denke ich, dass sie auch erstmal auf Sicherheit fokussiert sein werden. Personell entspannt es sich leider nicht wirklich. Mit Romasc ist ein Verletzter dazugekommen. Wir hoffen, dass wir noch den ein oder anderen Rückkehrer bis Samstag haben."
Wie bei Wacker gab es auch bei uns einen Trainerwechsel. Francis Wezel wird aber zum letzten Mal auf der Bank sitzen, der ohne Frage unserer Mannschaft wieder etwas Leben einhauchte. Sie wird hoffentlich alles dafür geben, ihn mit einem Sieg zu verabschieden.
Los geht’s 13:30 Uhr, Spielort ist das Stadion am Steg und die Leitung der Partie übernimmt Markus Drobe vom SV Hermsdorf, an den Linien steht Tarik Dorsch und Franz Sander.

