BSG Wismut Gera
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Thüringenliga

SV Blau-Weiß Büßleben vs. BSG Wismut Gera
4 : 4

Wismut Gera zeigt Moral – Spektakuläres 4:4 in Büßleben

Späte Treffer retten verdienten Punkt für die BSG

Ein echtes Fußball-Spektakel erlebten knapp 300 Zuschauer bei böigem Wind in der Peterbach-Arena. Die BSG Wismut zeigte großen Kampfgeist und nahm nach 90 dramatischen Minuten beim SV Blau-Weiß Büßleben verdient einen Punkt mit nach Hause.

Der Aufsteiger aus Büßleben erwischte den besseren Start. Philip Kreische nutzte einen verlängerten Einwurf zum 1:0 (18.), nach einem schnellen Konter erhöhte Fabian Thalacker auf 2:0 (25.). Die BSG ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, blieb spielbestimmend und drückte auf den Anschluss. Nach guten Chancen auf beiden Seiten brachte schließlich eine Ecke den verdienten Treffer: Jimmy Wagner traf per Kopf zum 2:1-Halbzeitstand (45.+3).

Nach dem Seitenwechsel blieb die Wismut am Drücker. In der 58. Minute kam Franz Hoffmann für Philipp Sovago ins Spiel und traf nur drei Minuten später aus der Distanz zum 2:2 (61.). Doch die Gastgeber legten schnell wieder einen Gang zu: Moneckes Freistoß legte Thalacker quer zu Hebestreit, der zum 3:2 einnetzte (63.). Nach Hebestreits starker Ablage versenkte Kreische den Ball aus dem Rückraum zum 4:2 (72.).

Nach 90 Minuten schien die Messe gelesen. Aufgrund einiger Unterbrechungen und Behandlungspausen zeigte Schiedsrichter Roland Hillig sieben Minuten Nachspielzeit an. In dieser dramatischen Verlängerung warf Wismut noch einmal alles nach vorn. In der 90.+4 Minute gab es dann den ersten Hoffnungsschimmer: Nach einem Zweikampf im Büßlebener Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter für Wismut. Kapitän Florian Schubert übernahm die Verantwortung und verwandelte den Elfmeter sicher zum 3:4-Anschlusstreffer. Plötzlich keimte wieder Hoffnung auf und die BSG Wismut drängte auf den Ausgleich.

Büßleben wirkte nun nervös und zog sich weit zurück. In der 97. Minute bekam Wismut eine letzte Gelegenheit: Ein Freistoß nahe der Seitenlinie wurde hoch in den Strafraum geschlagen. Am langen Pfosten entwischte Jimmy Wagner seiner Bewachung und köpfte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz – Ausgleich zum 4:4! Die Wismut-Spieler und Fans brachen in Jubel aus, während auf Seiten der Gastgeber Fassungslosigkeit herrschte. Mit dem allerletzten Angriff hatte Gera tatsächlich noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn perfekt gemacht.

Nach diesem wilden Spielverlauf war man im Lager von Wismut zwiegespalten. Einerseits überwog die Erleichterung über den späten Punktgewinn, andererseits war man sich bewusst, dass an diesem Tag sogar ein Sieg möglich gewesen wäre.  Tatsächlich präsentierte sich Wismut über weite Strecken spielbestimmend, hatte deutlich mehr Ballbesitz, machte jedoch zu wenig daraus und leistete sich zu viele einfache Fehler im Abwehrverhalten.

In der Offensive war es kein schlechtes Spiel – vier Tore auswärts sind eine starke Ausbeute –, doch individuelle Unachtsamkeiten und fehlende Konsequenz in der Rückwärtsbewegung verhinderten einen möglichen Sieg. Über weite Strecken hatte die BSG die Kontrolle über das Spiel, war feldüberlegen, agierte in der Defensive nicht resolut genug. Unterm Strich fühlt sich das 4:4 aus Geraer Sicht wie ein gewonnener Punkt an.
Nach der 1:3-Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen Schleiz hat die Mannschaft Moral bewiesen und sich dieses Mal zumindest mit einem Punkt belohnt.



Tore:
1:0 Philip Kreische (18.), 2:0 Fabian Thalacker (25.), 2:1 Jimmy Wagner (45.+3), 2:2 Franz Hoffmann (61.), 3:2 Niklas Hebestreit (63.), 4:2 Philip Kreische (72.), 4:3 Florian Schubert (90.+4 Elfmeter), 4:4 Jimmy Wagner (90.+9)

Zuschauer: 286

Aufstellung BSG Wismut Gera:
Christoph Haase - Markus Güttich, Andy Haupt, Marion Tauscher, Florian Schubert, Bogdan Tschurtschun, Philipp Sovago (58. Franz Hoffmann), Niclas Kubitz, Rico Heuschkel, Niklas Linz, Jimmy Wagner