BSG Wismut Gera
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Männer NOFV-Oberliga Süd

BSG Wismut Gera vs. FSV Barleben 1911
1 : 3

Wismut Gera enttäuscht gegen FSV Barleben
Bangen um den Klassenerhalt nun doch bis zum letzten Spieltag

Das hatten sich die Wismut-Kicker anders erhofft. Auch am vorletzten Spieltag gelang es nicht, den Oberliga-Verbleib perfekt zu machen. Statt dessen müssen die Geraer in Sandersdorf beim Saisonabschluss um den Klassenerhalt bangen.

Zumindest hat die Müller-Elf trotz der 1:3-Niederlage daheim gegen Barleben alles selbst in der Hand. Schon ein Unentschieden reicht, um nächstes Jahr im Stadion am Steg weiter Oberliga-Fußball spielen zu können. Im Falle einer Niederlage müssten Schott Jena gegen Plauen und Stendal gegen Bischofswerda gewinnen. Dann ginge es für Wismut in die Relegation gegen den Tabellen-13. der Nord-Staffel.

Die Chance, diesem Szenario aus dem Wege zu gehen, verpassten die Orange-Schwarzen gegen Barleben. Die Bördeländer hatten Ende April aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig auf einen Liga-Verbleib verzichtet.

Dennoch gingen sie in Gera entschlossen zur Sache. Die erste Viertelstunde gehörte zwar dem Gastgeber, doch gelang den Hausherren nicht die ersehnte Führung. Statt dessen ging der Spielfaden verloren. Mit ihrer körperlichen Präsenz stellten die Barlebener Wismut vor große Probleme. Als Piele den Ball im Geraer Strafraum ungehindert mit der Brust annehmen konnte, erzielte er kurz vor der Pause das 0:1 (42.).



Kurz nach Wiederbeginn ereilte die Müller-Elf der nächste Rückschlag. Nach einem langen Ball in die Spitze zog Neumann unvermittelt aus 30 m ab. Gastgeber-Torwart Just, der wohl nicht mit einem Schuss gerechnet hatte, stand nicht gut und es hieß 0:2 (49.). Trainer Müller versuchte alles.

Schon zur Halbzeit hatte er den nach einem Handbruch wiedergenesenen Söllner zum ersten Mal in der Rückrunde zum Einsatz gebracht. Dann schickte er auch noch Raßmann und Börner aufs Feld. An der spielerischen Qualität in der Wismut-Offensive änderte sich aber nichts. Als Söllner nicht energisch in einem Zweikampf ging, schlug der 25 m-Schuss von Barebens Kalkutschke im Dreiangel ein – 0:3 (59.).

Der Gastgeber gab sich nicht auf. Die 275 Zuschauer hatten aber längst den Glauben an eine Wende im Spiel verloren. Schuberts Freistoß strich übers Gebälk (70.). Luck traf den Ball nach einer Weis-Flanke nicht richtig mit dem Kopf (71.). Als Schubert einen weiteren Freistoß hinter die FSV-Abwehr schlug und der aufgerückte Paul Schlussmann Lenhard mit seinem Einlaufen irritierte, fand der Ball seinen Weg direkt ins Netz – 1:3 (78.).

Wismut drängte weiter. Lucks Aufsetzerkopfball nach einer Ecke landete in den Armen von Lenhard (83.), der bei Raßmanns Schuss von Strafraumgrenze knapp am linken Pfosten vorbei nicht einzugreifen brauchte (87.). Den sicheren Geraer Anschlusstreffer vergab Luck, der per Kopf aus 8 m nach einer Weis-Flanke freistehend das Tor nicht traf (90.+2).

Während Wismut-Trainer Müller den Platz wortlos verließ und seine Kicker keines Blickes würdigte, meinte Innenverteidiger Robert Paul nach dem Spiel: „Durch einfache Fehler haben wir uns aus der Fassung bringen lassen. Die Gegentore fallen nach langen Bällen und dürfen so nicht passieren. Barleben war cleverer. Wir sind in der Offensive zu sehr von Lucki abhängig. Am Ende haben wir verdient verloren. Wir krauchen körperlich gerade auf dem Zahnfleisch."

Barlebens Coach Jörn Schulz strahlte: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir wollen sportlich die Klasse halten. Das ist unser Ziel. Mit dem extrem kleinen Kader hat meine Elf die Vorgaben perfekt umgesetzt. Wir waren effektiver als Gera."

So kamen die guten Nachrichten von den anderen Plätzen. Cottbus schaffte den Aufstieg in die Dritte Liga, wodurch sich die Zahl der Oberliga-Absteiger auf acht reduzierte. Außerdem unterlagen Schott Jena bei Inter Leipzig, Sandersdorf in Plauen und Stendal beim FC Carl Zeiss Jena II. Alle spielten für Wismut.

Jens Lohse / 28.05.18

Foto: Danny Neidel
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